Die Jugendlichen vor Gericht in Wien.
Ein Angeklagter wurde in dem “PS-Prozess” bereits rechtskräftig zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt – nun standen vier weitere Mitglieder einer Jungendbande in Wien vor Gericht. Die Verdächtigen sollen seit November 2023 in Wien und Niederösterreich Sportautos gestohlen haben – nicht um an Geld zu kommen, sondern “um damit herumzufahren”, gab der Hauptangeklagte (18) bereits beim letzten Prozesstermin im Juli an.
Während er teure Audi-S6-Modelle bevorzugte, setzte ein 18-jähriger Komplize auf Porsche 911 Carrera. Auch ein Mercedes 350S und mehrere BMW-Sportwagen standen bei der Jugendbande hoch im Kurs. Ausfahrten wurden mit falschen Kennzeichen gemacht – und groß auf Social Media inszeniert. Auf Insta hatten die Verdächtigen angeblich Hunderte Fans.
Die Sache flog auf als der Hauptangeklagte am 6. März mit einem gestohlenen Mercedes SL in eine Polizeikontrolle geriet – und sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte. Dabei soll er auf bis zu 255 km/h beschleunigt haben. Der bereits zwei Mal vorbestrafte Hauptangeklagte fasste 2,5 Jahre unbedingte Haft aus. Eine offene Bewährungsstrafe wurde widerrufen. Der 18-Jährige akzeptierte das Urteil – rechtskräftig.
Seine drei Komplizen fassten Strafen zwischen 15 und 24 Monaten teilbedingt aus. Die Burschen wurden enthaftet, weil sie ihre unbedingten Haftstrafen schon in der U-Haft abgesessen hatten. Zudem müssen die Verdächtigten den Geschädigten 160.000 Euro Schadenersatz zahlen. “Am besten fahren Sie nur noch Straßenbahn”, gab die Richterin dem bereits rechtskräftig verurteilten PS-Quartett mit auf den Weg.