- Erster Eindruck im Test des Hyundai Kona Hybrid
- Was sagen die Mitfahrer im Test über den Hyundai Kona Hybrid?
- Was sagt der Autotester über den Hyundai Kona Hybrid DCT 2WD?
- Stichwort Verbrauch
- Warum gerade den?
- Weitere Informationen zum Hyundai Kona Hybrid
Markantes Design, solider Hybridantrieb und überraschend viele pfiffige Lösungen – Test Hyundai Kona Hybrid 1.6 GDI Hybrid DCT 2WD Trend.
Erster Eindruck im Test des Hyundai Kona Hybrid
Erblickt man den ersten, zwischen 2017 und 2023 gebauten Hyundai Kona auf der Straße, hat man das Gefühl, dass die Designabteilung im letzten Moment der Mut verließ. Der neue Kona ist das Gegenteil davon: puristisch-futuristisches Design zu Ende gebracht. Dies gefällt, oder eben nicht, aber es hat Charakter. Der Purismus des Designs setzt sich im Cockpit und Interieur fort.
Was sagen die Mitfahrer im Test über den Hyundai Kona Hybrid?
Das Interieur des Hyundai Kona Hybrid, der mit kompakten 4,35 Meter Länge (N-Line: 4,39 Meter), 1,83 Meter Breite und 1,59 Meter Höhe auf der Straße steht, ist luftig geschnitten. Vorne um die Vordersitze und aus der Perspektive von der Rückbank.
Die schmalen Türverkleidungen, die sich an der richtigen Stelle nach innen wölben, oder die Positionierung der Lautsprecher sorgen an den nutzbaren Bereichen für Platz und Ablagefläche.
Weil der Radstand um 6 Zentimeter auf 2,66 Meter zugelegt hat, ist die Beinfreiheit auf der Rückbank gegenüber der ersten Generation um 7,7 Zentimeter gewachsen. Da die Vordersitze mit ihrem dünn gehaltenen Rückteil einen klugen Bogen um die Kniespitzen machen, schaffen sie dort Platz, wo sich Beinfreiheit entscheidet. Weil 1,1 Zentimeter mehr Kopffreiheit geboten wird, sitzt man als Langer besser.
Die klügste Ablage findet sich im Hyundai Kona Hybrid zwischen den Vordersitzen, die geräumigste ganz hinten. Die zentrale Ablage vorne zählt zu den genialsten auf dem Markt. Sie bietet viel Platz, ist nach hinten offen gehalten, präsentiert sich am hinteren Ende mit einer schnell herausnehmbaren Ablageschale und überrascht mit den beiden, auf Knopfdruck ausrückenden Becherhaltern.
Der Kofferraum baut nicht sehr hoch, was aber auch am gut nutzbaren Fach unter dem Ladeboden liegt. In der Kofferraumflanke sorgt der Subwoofer des Bose Soundsystems für gute Laune, beim Laden die breite Ladefläche, die nach dem Umklappen der im Verhältnis 40:20:40 geteilten Rückbanklehne zu einer langen, annähernd ebenen wird.
Das Volumen unter der im Kona N Line und Prime elektrisch öffnenden Heckklappe (im Trend: 650 Euro Aufpreis, nicht bestellbar für den Select) legte im neuen Hyundai Kona gegenüber der ersten Auflage von 374 Liter auf 466 Liter zu. Bei flach gelegter Rückbanklehne werden daraus 1.300 Liter (zuvor: 1.156 l). Ordentliche Werte für ein Kompakt-SUV der 4,40-Meter-Kategorie. Wie die 100 kg Dachlast. Die Anhängelast liegt mit ungebremstem Anhänger bei 600 kg und mit gebremstem bei 1300 kg.
Zu den Assistenzsystemen zählen der Notbremsassistent mit Fahrzeug-, Fußgänger- und Radfahrererkennung, der Spurfolge- und halteassistent, der Aufmerksamkeitsassistent, der Tempomat, die Verkehrszeichenerkennung, die Einparkhilfe vorne und hinten sowie die Rückfahrkamera. Im Kona Hybrid kommen eine die Navidaten in die Geschwindigkeitsregelung einbeziehender ACC-Tempomat und der Autobahnassistent hinzu. Trotzdem fehlte im Euro NCAP Crashtest 2023 eine Stern auf die volle 5-Sterne-Wertung.
Was sagt der Autotester über den Hyundai Kona Hybrid DCT 2WD?
Der neue Kona Hybrid ist an vielen Stellen auffallend durchdacht. Das betrifft sowohl die Bedienung als auch die Raumnutzung. Vorne wie hinten. Auf den äußeren Plätzen der Sitzbank stellt sich wie auf den Vordersitzen trotz nur 1,83 Meter Fahrzeugbreite ein Gefühl von Breite ein. Die ausgedünnten Türverkleidungen realisieren unten, wo es sich nicht auf den Raumeindruck auswirkt, ein breites Türfach.
Die Schalter für die Sitz- und Lenkradheizung finden sich wie fast alles andere intuitiv. USB-Anschlüsse, 12-V-Steckdose … alles in Griffnähe auf der Kanzel unterhalb der sehr gut erreichbaren Klimaeinheit oberhalb der induktiven Smartphone-Ladeschale.
Das 12,3-Zoll-Digitalinstrument gibt eine klare Vorstellung. Der kontraststarke 12,3-Zoll-Touchscreen des Infotainments lässt sich sowohl vom Fahrer- als auch vom Beifahrerplatz bedienen. Die Spracherkennung ist weder schwerhörig, noch schwer von Begriff, sondern sie macht ihren Job exzellent. Das Ziel wird noch mal schnell hinterfragt und schon geht´s los. So soll’s sein. Zuverlässig, schnell, alltagsgerecht.
Die Navigations- und Software-Updates erfolgen „Over-the-Air“ (OTA). Der Radioempfang ist digital und das Smartphone über Apple CarPlay oder Android Auto schnell ins Infotainment eingebunden. Die 360-Grad-Rundumsicht-Perspektive auf dem gesplitteten Bildschirm ist brillant und hilfreich. Das Kamerabild des toten Winkels wird nach dem Blinker setzen in den Instrumenten eingespielt.
Kritik? Wenig. Die Verkehrszeichenerkennung gibt nicht zu 100 % die richtigen Empfehlungen. Dies ist bei anderen Herstellern ähnlich. Der Blick nach vorne rechts wird versperrt durch die viel zu breit auftragende Technikeinheit hinter dem Rückspiegel. Die relativ flach stehenden A-Säulen durchsäbeln beim Einbiegen gelegentlich den Blick. Die Warntöne bei minimalen Tempoüberschreitungen nerven, auch wenn Koreaner nichts für dämliche europäische Vorschriften können.
Der silberne Lenkstockhebel des Doppelkupplungsgetriebes wird vom Lenkrad teilweise verdeckt. Primärbedienelemente ums Lenkrad sollte man auch sehen können, aber man gewöhnt sich in der Praxis schnell daran. Die Geräuschdämmung ist im Kona Hybrid nicht Oberklasse, aber der Motor hält sich in Fahrt zumeist im Hintergrund. Auch, weil er nicht zum Rasen animiert.
Das Fahrwerk ist so abgestimmt, wie man Kompakt-SUVs heute häufig abstimmt. Sympathisch straff. Kund getan mit strammem Abrollen bei Langsamfahrt, das sich mit steigendem Tempo gibt. In schnellen Kurven spürt man eine leichte Weichheit in den Knien und nach einem provozierten Lastwechsel ein deutliches Untersteuern.
Die Servounterstützung der leichtgängig und ausreichend präzise arbeitenden Lenkung nimmt bei höherem Tempo ab und die Lenkung baut mehr Lenkwiderstand auf. Den Modus „Sport“ braucht es im Kona Hybrid nicht wirklich, denn richtig sportlich wird es im 6-Gang-Doppelkuppler nicht.
Stichwort Verbrauch
In den drei einstellbaren Rekuperationsstufen gewinnt man Energie zurück, die in der kleinen 1,6-kWh-Batterie gespeichert wird. In der zweiten Rekuperationsstufe schon so, dass viele Bremsmanöver mit dem Pedal ausfallen, und in der dritten Stufe („LV3“) so, dass sich die meisten Bremsmanöver durch bloßes vom Gas gehen erledigen.
Der Kona Hybrid muss mit einem kleineren, 38 statt 47 Liter fassenden Tank auskommen. Das klappt, weil die anderen Motoren im Schnitt zwischen 5,7 und 7,0 Liter/100 km konsumieren und der Hybrid nur 4,5 bis 4,7 Liter Super im WLTP-Zyklus. Im Test lag der Verbrauch im Stadt- und Landstraßenverkehr häufig unter fünf Liter Super. Der Testverbrauch landete bei 6,2 Liter/100 km. Ein niedriger Verbrauch und gut für die Schonung der Familienkasse.
Stichwort Kasse: Käufer eines Hyundai Kona Hybrid werden mit 6.300 Euro mehr zur Kasse gebeten. Im Vergleich zum Kona 1.0 T-GDI Select mit manuellem 6-Gang-Schaltgetriebe, der bei 26.900 Euro startet. 33.200 Euro werden beim Kauf des Kona Hybrid Select fällig. In der höchsten der vier Ausstattungslinien, im Prime, werden 38.400 Euro aufgerufen, was einem mit einer sehr kompletten Ausstattung, von der elektrischen Heckklappe bis zum 360-Grad-Rundumsichtsystem, versüßt wird.
Warum gerade den?
Der Hyundai Kona Hybrid erledigt in seiner zweiten Generation die großen und kleinen Dinge, die im Leben zählen, mit Bravur und vielen guten Eigenschaften. Das Ausstattungsniveau ist hoch, das Fahrverhalten sicher, der Motor ein unauffälliger Begleiter, der Spritkonsum verhalten und das zum fairen Preis mit fünf Jahren Garantie. Neuauflage geglückt.
Weitere Informationen zum Hyundai Kona Hybrid
https://www.hyundai.com/de