Dieselantrieb – ernsthaft? Aber der ist doch … vor allem effizient. Womit soll die G-Klasse auch sonst fahren? Test.
Dreck-Schuhe? Bloß nicht!
Der Neue hat zum Vorgänger fast überall gewonnen – fast. Denn die G-Klasse fährt nur noch theoretisch, nicht aber praktisch durch dick und dünn. Schon der Randbewuchs eines normalen Waldwegs kommt dem Breitbau-Geländewagen so nahe, dass die Zweige den Lack verkratzen.
Nein, diesem G will man das Abenteuer Wildnis nicht mehr zumuten. Man will ihm nicht einmal mehr sich selbst zumuten, wenn man nach einer Wanderung durchs Feld-Wald-und-Wiesen-Ambiente mit verdreckten Schuhen vor dem Monstrum samt seiner piekfeinen Teppich-Leder-Auskleidung steht.
Repräsentations- anstatt Geländewagen
Man muss es ganz deutlich schreiben: Die G-Klasse hat sich selbst verloren und daraufhin neu erschaffen: als Stadtmobil für Bestbegüterte (unter 109.296 Euro darf man nur den mitleidigen Blick des Verkäufers erwarten). Als Instagram-Starschnitt. Vielleicht auch als Zugfahrzeug für die Kleinjacht. Und als Repräsentationswagen – so nutzt ihn zumindest der weltrettende Gedanken postulierende Kulturschaffende, den der Autor dieser Zeilen neulich im brandneuen G getroffen hat.
Ergebnis einer unrepräsentativen Kurzzeit-Beobachtung: Derzeit gibt es kaum ein Auto, in dem man den Drang des Gesehenwerden-Wollens effektiver ausleben könnte. Der Jäger-Förster-Baumschulbesitzer jedoch, der zu Zeiten des “Lange ist’s her” einen G fuhr, hat sich Modellen zugewendet, die fürs Wühlen durch den Schmutz nicht zu schade sind.
Denn der Mercedes G 400 d gehört auf die gut ausgebaute Straße. Und dort ist er mutmaßlich die empfehlenswerteste Version eines G-Modells, die jemals auf Asphalt unterwegs war.