Alfa Romeo

Alfa Romeo Giulia

Alfa Romeo Giulia und Stelvio Facelift: Test, Limousine, SUV

Mit leichten optischen Retuschen und besserer Technik sollen Alfa Romeo Giulia und Stelvio noch ein paar gute Jahre haben – bis sie durch Elektro-Modelle ersetzt werden. Fahrbericht!


Allein schon der Name. Giulia. DIE Giulia. Wenn so ein Auto schon “die” ist und nicht “der”, wenn wir also über unser Fahrzeug so sprechen wie über unsere Freundin, dann hat es mit Amore zu tun. Hier geht es um die Mittelklasse-Limo von Alfa Romeo, es geht um Giulia, die Giulia. Seit 2016 auf dem Markt, erstes Facelift 2020, zweites jetzt. Produktion voraussichtlich bis 2027, dann will Alfa klimaneutral werden. Ciao Verbrenner, Benvenuto Stromer! Und Sie fragen sich: Was ist die Neuheit an einem acht Jahre alten Auto? Etwas Optik (Scheinwerfer mit drei Einzelelementen in Voll-LED-Matrix-Technologie, Kühlergrill überarbeitet), etwas Technik (digitale Instrumententafel mit wählbarer Grafik, Software-Updates fürs Infotainment online möglich). Warum wir bei so wenig News trotzdem groß und breit berichten? Weil wir verliebt sind! alfa romeo giulia und stelvio facelift: test, limousine, suv

Diese Endrohre darf man ruhig sehen! Krönender Abschluss nach 4,65 Metern Alfa inklusive neuen LED-Designs.

Bild: Hersteller Um es kurz zu machen: Eine Fahrt mit der Giulia ist wie eine Zeitreise in die gute alte Welt, als es noch um Felgengrößen ging und nicht um Bildschirmdiagonalen, als wir noch über Auspuffsound sprachen und nicht über Spracheingabe. Die gute alte Welt gibt es mit Vierzylindermotoren, Benziner 280, Diesel 210 PS stark, immer mit heckbetontem Allrad, immer mit der wunderbar schnellen Achtstufenautomatik von ZF wie bei BMW. alfa romeo giulia und stelvio facelift: test, limousine, suv

Mäusekino hinterm Lenkrad digital und variabel, Navi-Schirm viel zu klein. Klima im Direktzugriff so wie früher – klasse.

Bild: Hersteller Wir befassen uns also gar nicht erst mit Multimedia, das Bord-Navi kann eh nix. Wenn du zuverlässig ans Ziel kommen willst, stöpselst du gefälligst dein Handy an und nutzt Google Maps. alfa romeo giulia und stelvio facelift: test, limousine, suv

Der Platz für Alfisti: Du willst die Giulia fahren, leichtfüßig die nächste Kurve ansteuern.

Bild: Hersteller Wir sitzen im gut konturierten und nicht zu engen Sportgestühl des Facelift-Goodies “Competizione”, schwarzes Leder, rote Nähte. Der Startknopf befindet sich links im Lenkrad, drücken, dann meldet sich ein heiser röhrender Vierzylinder zum Dienst, hinterm Lenkrad links und rechts Paddles zum Hoch- und Runterschalten, die so riesig sind, als würden sie dich anflehen, bitte manuell einzugreifen, der Unterhaltung wegen.

400 Nm Drehmoment, heckbetonter Allradantrieb

Wir tänzeln leichtfüßig los, 400 Nm Drehmoment schon knapp über 2000 Touren sind Glücksversprechen, heckbetonter Allrad, also 100-prozentige Kraftverteilung auf der Hinterachse und nur im Bedarfsfall auf allen vier Rädern, ist die Spaßgarantie. Mit 1545 kg ist die Giulia ein Leichtgewicht in dieser Klasse, Türen, Motorhaube, Kotflügel vorn aus Alu, Kardanwelle aus Kohlefaser. Du merkst dem Auto diese Leichtigkeit in jeder Lebenslage an, so agil spurtet Giulia aus der Kurve, so spurtreu lenkt sie ein. Und du denkst: War doch nicht alles schlecht früher, als Alfa uns diese Freundin beschert hat.

Lasst uns über Geld reden, Alfa ist kein Sonderangebot. Mit 280 PS geht’s los ab 54.250 Euro, der Competizione kostet 63.250 Euro. Trotz veralteter Multimedia kaufen? Ja. Hier gibt’s nur einen Grund: Diesen Alfa muss man einfach lieben.

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