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E-Scooter Micro for BMW im Test: Günstig und qualitativ top

Mit dem X2City hat BMW den Geschmack der elektrifizierten Rollerfahrer nicht getroffen. Gelingt es mit dem Micro BMW besser? COMPUTER BILD hat den neuen E-Scooter getestet!

Am 15. Juni 2019 trat die „Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung“ in Kraft, welche die Nutzung von E-Scootern regelt. Viele Hersteller wollen sich spätestens 2020 auf dem Markt platzieren. BMW hingegen hat bereits vor der Verordnung mit dem X2City vorgelegt, aber nicht so richtig den Nerv der Rollergemeinde getroffen. Nun will das Unternehmen mit dem E-Scooter Micro for BMW alles besser machen – plus wesentlich günstiger sein. Klassisches Antriebskonzept, klassischer Aufbau, nicht einmal eine echte Eigenentwicklung. Und doch weiß der E-Scooter von BMW zu überzeugen. Die Gründe dafür finden Sie in diesem Test!

Micro-BMW-E-Scooter: Nur eines im Sinn


Anders als unser aktueller (7. November 2019) Testsieger Egret Ten V4 funktioniert der BMW-E-Scooter nur bedingt als Fahrzeug für alle Lebenslagen. Der Hersteller Micro nimmt seinen Namen sehr ernst und schafft, woran andere Hersteller scheitern: kompaktes Design, extrem niedriges Gewicht und kein Schnickschnack. Am wohlsten fühlt sich BMWs elektrischer Roller im Kofferraum, wo er auf die Bewältigung der letzten (Kilo-)Meter zum Zielort wartet. Im Test machte der Akku schon nach 12 Kilometern schlapp – im Vergleichstest wäre das desaströs, denn das derzeitige Testschlusslicht, der Kaufmann Moovi, schaffte immerhin 16 Kilometer bei ähnlichen Kosten. Doch BMW gleicht dieses riesige Manko geschickt aus: Das Gewicht beträgt preisverdächtige 10 Kilogramm – und liegt damit unter dem des flattrigen Moovi. Trotzdem wirkt der E-Scooter absolut hochwertig verarbeitet. Das ist ein gelungenes Gleichgewicht für einen Roller, der nur kurz vom Parkplatz zum Auto rollt oder vom Bahnsteig ins Zuhause.e-scooter micro for bmw im test: günstig und qualitativ top

Der E-Scooter von BMW lässt sich einfach einklappen. Aber die Lenkerenden sind starr – andernfalls hätten sie noch mehr Platz geschaffen.

Micro BMW: Ausstattung des E-Scooters


Wie erwähnt strotzt der BMW-E-Scooter nicht vor Features: Am Lenker gibt es einen Knopf zur Beschleunigung auf 20 Kilometer pro Stunde, einen An- und Ausschalter, einen Bremshebel, Licht und einen Reflektor. Das Trittbrett bietet mit rund 12 Zentimetern gerade genug Breite und der Lenker lediglich eine Einstellung. Einen klaren Buhruf vom Rücken gibt es für die billige Bereifung: Vollgummi ohne Luft bedeutet keine Dämpfung auf unebenem Grund und dadurch sehr wenig Komfort – die Federung an der Vorderachse ist Zierde. Pragmatiker entgegnen an dieser Stelle vermutlich, dass die Reifen dafür wartungsfrei sind und keine Luft verlieren, auch wenn man ihnen nur wenig Liebe schenkt. Mag sein, tut trotzdem weh. Bei den Bremsen hat BMW zum Glück nicht gespart. Für das Hinterrad gibt es nur eine Trittbremse in Form eines beherzten Kontakts mit dem Schutzblech, aber der Bremshebel am Lenker betätigt sowohl eine kleine Trommelbremse mit außenliegendem Zug als auch die Rekuperation des Motors, was das Tempo gleich doppelt mindert. Schon ab Werk fühlt sich das sehr sicher an und trägt zu einer grundsoliden Fahrt bei.e-scooter micro for bmw im test: günstig und qualitativ top

Beleuchtung und ein seitlicher Kennzeichenhalter sind an Bord – der Zulassung steht nichts im Wege.

eRoller Micro BMW: Der Preis!


Während sich BMW den X2City mit sagenhaften 2.400 Euro vergolden lässt, gibt man sich beim Lizenzprodukt von Micro deutlich genügsamer: Für 799 Euro geht der E-Scooter in den Verkauf und liegt damit – man soll es nicht glauben – am unteren Ende der erhältlichen elektrischen Roller mit Straßenzulassung. Etwas kurios ist die Tatsache, dass der fast identische Roller emicro M1 Colibri vom gleichen Band fällt, allerdings 100 Euro mehr kostet. Käufer sparen also, wenn sie die Variante mit BMW-Propeller nehmen – ein Satz, der sehr selten fällt.e-scooter micro for bmw im test: günstig und qualitativ top

Qualitativ gibt es nichts am Micro BMW zu meckern – der Rahmen weckt Vertrauen.

Micro BMW: Fazit zum E-Scooter


Bevor man BMWs E-Scooter von Micro kauft, sollte man sich sicher sein, dass er zum Fahrerprofil passt. Die Reichweite ist sehr gering, der Komfort eingeschränkt und die Ausstattung mager. Dafür gibt es ein rekordverdächtiges Gewicht, eine solide Bauweise und ein nahezu wartungsfreies Produkt. Über den Preis kann man wahrlich nicht meckern, denn orientiert man sich an der Konkurrenz, steht BMW sehr gut da. Exemplare von Firmen wie Xiaomi außen vor, aber diese Anbieter kümmern sich ohnehin nicht um eine Zulassung.

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