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Wie fährt sich das Cabrio im Gespann-Betrieb? - Volkswagen T-Roc Cabrio Style 1.5 im Zugwagentest

Warum nicht schon die Anreise zum Urlaub machen? Dieser Trick gelingt einem Cabrio vor dem Caravan. Eine Frischluft-Tour mit dem VW T-Roc sorgt für Lachen im Auto – und am Straßenrand.

wie fährt sich das cabrio im gespann-betrieb? - volkswagen t-roc cabrio style 1.5 im zugwagentest

Ist man mit dem Cabrio unterwegs, wird schon die Fahrt zum Campingplatz ein kleines Abenteuer für sich.

Wann sind wir endlich da? Die berühmteste aller Kinderfragen habe ich nicht gehört. Wie weggeblasen war sie. Meine Kinder genossen die Fahrt zum nur 60 Kilometer entfernten Camping Hohenstadt, ohne auch nur einmal danach zu fragen, wann sie denn endlich zu Ende sei. Das Volkswagen T-Roc Cabriolet bescherte uns, mir, allen, ein Erlebnis der anderen Art.

Das ideale Camping-Cabrio

Dabei geht es nicht vordergründig um den 150-PS-Benzinmotor, der sein eher schnödes Lied unter der Haube singt, das aber gnädig vom Winde verweht wird. Es geht um das Gefühl, mit offenem Verdeck zu fahren. Was sonst? Dass Regenschauer einen zum Nasswerden und Abbremsen zwingen, seien es auch nur wenige Sekunden, die es unter 30 km/h braucht, um das Verdeck zu schließen, gehört halt dazu. Doch wenn das Wetter mitspielt, kann man mit gemütlichen 100 km/h ewig oben ohne fahren. Ideal für Caravaner und Caravanerinnen!

1.500 kg Anhängelast machen den VW T-Roc zum gediegenen offenen Zugwagen für mittelgroße Wohnwagen. Mit 150 PS ist er beileibe nicht übermotorisiert, aber das kompakte Leichtgewicht, mit dem ich und meine zwei Kinder an diesem Augustwochenende unterwegs sind, scheint er kaum zu bemerken. Sogar dann nicht, wenn wir am Albaufstieg eine Kehre nach der anderen nehmen und der Wagen sich ständig zwischen Abbremsen und Beschleunigen bewegt. Eng ist es hier, aber auch schön.

Die Felswände ragen hoch über uns und ganz weit oben kreist ein Mäusebussard. Das weiß ich von meiner vogelkundigen Tochter, die kein Gespann die Kehren hochscheuchen muss und deshalb, mit zerzaustem Haar und den Kopf im Nacken, mehr Muße hat. Den Blick auf Felsnadeln und in den Himmel, das Kreischen des Bussards, den Duft einer frisch gemähten Wiese, den Teint – all das gibt es im Cabrio einfach so dazu. An der Ampel hebe auch ich den Kopf und genieße das Schauspiel, wie es meine Tochter etliche Kilometer lang vorgemacht hat.

Easy Fahrt im T-Roc

Dass wir längst wieder Grün haben, bemerke ich spät. Der Gasfuß fällt aufs Pedal, der Turbo pustet subito Frischluft in die vier zusammen 1,5 Liter großen Zylinder – schon bei 1.500 Touren steht das volle Drehmoment bereit. Die Anfahrkupplung schnappt zu, Vorderräder und Kids quietschen vergnügt. Kurz danach geht es wieder ein Stück bergab. Die Bremsen arbeiten beherzt, und wer mag, schnipst am Schaltpaddel ein, zwei Gänge runter, um die Motorbremse stärker zu nutzen. Alles easy also. Beruhigend, wenn man einen Campingplatz in 765 Meter Höhe ansteuert.

Ja, wir hätten sicher auch über die A 8 fahren können, wo man die Höhenmeter kaum bemerkt. Doch erstens ist die Autobahn gerade gesperrt und zweitens passt eine Landpartie ohnehin viel besser zum Oben-ohne-SUV mit Anhänger. Schade nur, dass der kleine Turbo, allerdings unter Standard-Testbedingungen mit 1,5 Tonnen am Haken, 15,6 Liter Super pro 100 Kilometer verbrennt. Immerhin passieren die Abgase nach dem Kat auch noch einen Partikelfilter. Im Alltag, den der T-Roc mit den üblichen Einschränkungen eines Zweitürers ganzjährig meistert, kriegt er es auch hin, 100 Kilometer mit sechs bis acht Litern zu absolvieren. Was er nicht so gut kann, ist einstecken. Wer die Stützlast ausreizt, darf noch mickrige 285 Kilogramm zuladen. Dabei ist der Kofferraum ganz ordentlich für ein Cabrio.

Das Fahrverhalten des einzigen verbliebenen Cabriolets im VW-Programm (das Stoffdach stammt übrigens vom Golf) ist überaus gutmütig, satt liegt er auf der Straße, nichts zittert oder knarzt. Das DSG sortiert die sieben Gänge schnell und präzise. Ich freue mich, dass ich nicht kuppeln und schalten muss und so mehr von der Landschaft habe. Und wenn man sich vor lauter Genuss mal verfranzt und umdrehen muss, geht das dank des Wendekreises von 10,9 Metern erstaunlich leicht.

Ansonsten ist der T-Roc top auf den Zugbetrieb vorbereitet. Mit Anhänger schaltet er den Parkassistenten ab, den Ausfall eines Blinkers erkennt er zuverlässig. Er berücksichtigt die geringere Geschwindigkeit bei der Routenplanung und zeigt anhängerrelevante Verkehrszeichen auch an. Gespannstabilisierung und Spurhalteassistent sind Teil der Serienausstattung. Auf den hinteren Sitzen erlaubt das Isofix die leichte und sichere Befestigung von Kindersitzen oder Babyschalen. So steht dem Familienausflug nichts im Wege.

Das Schönste am Gespann aus Cabrio und Caravan ist nicht nur, dass es die Anreise selbst zum Erlebnis macht. Das Gespann ist auch ein enormer Sympathieträger. Menschen, die uns sehen, lächeln und lachen. Niemand regt sich auf, alle sehen, dass es um Urlaub geht. Selbst, wenn es nur ein Wochenende ist.

Technische Daten

  • Ausführung: Volkswagen T-Roc Cabrio Style 1.5 TSI, 110 kW (150 PS)
  • Antrieb: Vierzylinder-Turbo-Ottomotor, Vorderradantrieb, 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
  • Grund-/Testwagenpreis: 38.050/48.905 Euro

Antrieb, Fahreigenschaften und Verbrauch

Motor: Vierzylinder-Ottomotor mit Turboaufladung, 1.498 cm3, 110 kW (150 PS) bei 5.000 U/min, max. Drehmoment 250 Nm bei 1500 U/min.

Abgasnorm: EU 6. Tankvolumen: 50 Liter.

Fahrleistung

  • Beschl.: 0–100 km/h: 9,4 s
  • Höchstgeschw.: 205 km/h

Verbrauch

  • solo/Gespann: 7,8/15,6 Liter/100 km
  • Norm Stadt/Land/komb.: 7,2/5,4/5,9 Liter/100 km

(+) Der Reihenvierzylinder hat Kraft im Keller, aber auch oben heraus.

(+) Das DSG arbeitet präzise und rasch, das Fahrwerk ist feinfühlig.

(-) Turbo läuft, Turbo säuft – der Verbrauch ist im Anhängerbetrieb hoch.

(-) Spürbares Wippen durch straffe Adaptivdämpfer und kurzen Hecküberhang.

Kofferraum, Variabilität und Sitze

Kofferraumvolumen: min. 445/max. 1.290 Liter. Sitze umklappbar, auch vom Kofferraum aus. Durchlademöglichkeit zwischen den Sitzen vorhanden.

(+) Für ein Cabrio verfügt der T-Roc über einen geräumigen und variablen Kofferraum.

(+) Dass das Windschott unter dem Kofferraumboden sitzt, ist ungünstig, vermutlich aber unumgänglich.

(-) Die Beinfreiheit der Passagiere im Fond ist ziemlich eingeschränkt, selbst bei rücksichtsvoller Sitzeinstellung des Fahrers und Beifahrers.

Gewicht und Abmessungen

Gewicht:

  • Leergewicht gem./zul. Gesamtgewicht: 1.545/1.910 kg
  • Zuladung abgezogen Stützlast (80 kg): 285 kg.
  • Anhängelast (8 %/12 %): 1.700/1.500 kg.
  • Maximalgewicht des Zuges: 3.610/3.410 kg

Maße:

  • Länge/Breite/Höhe: 4,24/2,01/1,58 m
  • Radstand: 2,59 m

(+) Für 150 PS ist der T-Roc leicht genug, um bei Bedarf zügig voranzukommen.

(+) Sein niedriges Gewicht begünstigt die B-Führerschein-Fahrer.

(-) Die hohe Gürtellinie ist gewöhnungsbedürftig und verhindert die Umsicht, was in Engstellen problematisch werden kann.

(-) Geringe Zuladung.

Anhängerkupplung und Elektrik

Anhängerkupplung:

  • Preis: 785 Euro
  • Einbau: werkseitig
  • System: steckbar
  • Höhe Kugelkopf: 46 cm
  • Stützlast: 80 kg

Elektrische Versorgung:

  • Dauerplus: ✔
  • Plus über Zündung: ✔
  • Blinkerausfallerkennung: Einseitig: ✔ Beidseitig: ✔

Sicherheits- und Assistenzsysteme

  • Elektronische Anhängerstabilisierung: ✔
  • Rangierassistent: ✔ Option: ✔
  • Rückfahrkamera: ✔ Option: ✔
  • Zoom Kugelkopf: x
  • Verkehrszeichenerkennung (Gespann): ✔
  • Campingplätze in Navigation (online): ✔

* laut Herstellerangaben

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