Die US-Autogewerkschaft UAW will im dritten Anlauf Wahlen für eine Vertretung im VW-Werk Chattanooga erreichen. Diesmal könnte es gelingen. Auch bei Mercedes-Benz in Alabama rücken Wahlen näher.
Die US-Autogewerkschaft UAW hat gute Chancen, künftig auch für die Beschäftigten im US-Volkswagen-Werk in Chattanooga (Tennessee) Tarifverhandlungen zu führen. Rund 70 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Werk haben sich in einer Petition an das National Labour Relations Board für eine Vertretung der Gewerkschaft in ihrem Werk ausgesprochen, berichtet am Montag unter anderem die „New York Times“
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Gut ein Dutzend Fabriken mit insgesamt rund 150.000 Beschäftigten vor allem im Süden der USA haben bislang keine gewerkschaftliche Vertretung – darunter Produktionsstätten von Tesla, Nissan, Mercedes-Benz oder auch Hyundai und Toyota, berichtet „abcNEWS“. Nicht gewerkschaftlich vertretene Betriebe zahlen in der Regel deutlich niedriger Löhne.
Im VW-Werk Chattanooga ist UAW bereits zweimal – 2014 und 2019 – mit ihrem Vorhaben nach Abstimmungen knapp gescheitert. Wann die Abstimmung stattfinden könnte, ist den Berichten zufolge unklar. Volkswagen hatte 2011 das Werk in Chattanooga eröffnet und stellt dort den SUV Atlas und das Elektroauto ID.4 her. Es ist das weltweit einzige Volkswagen-Werk ohne gewerkschaftliche Vertretung.
Schon zweimal scheiterte die UAW bei VW in Chattanooga
VW selbst hatte nach den wochenlangen Streiks und den Abschlüssen bei den „Big Three“ Lohnerhöhungen um 11 Prozent angekündigt, liegt damit aber immer noch unter den Abschlüssen, die die UAW seinerzeit für die großen US-Autobauer durchgesetzt hatte.
UAW will auch bei Mercedes-Benz mehr Einfluss
Die UAW fährt ihre Kampagne auch in einem Mercedes-Benz-Werk und Hyundai-Werk in Alabama. Laut UAW-Angaben hätten mehr als die Hälfte der Mercedes-Arbeiter und etwa 30 Prozent der Hyundai-Arbeiter sich bislang für eine gewerkschaftliche Vertretung ausgesprochen. Damit die US-Autogewerkschaft in den Fabriken wählen lassen kann, reicht bereits eine einfache Mehrheit, berichtet die „New York Times“. Doch legt Shawn Fein offenbar Wert auf halbwegs gesicherte Mehrheiten, um nicht erneut bei einer Abstimmung zu unterliegen.