Der Volkswagen-Konzern intensiviert seine Zusammenarbeit mit Mobileye, um autonome Fahrfunktionen in Serie zu bringen. Bestehende Partnerschaften soll der Schritt nicht ersetzen.
Volkswagen wird bei autonomen Fahrfunktionen künftig stärker mit Mobileye zusammenarbeiten. (Bild: Volkswagen)
“Unser Ziel ist es, unseren weltweiten Kunden herausragende Produkte mit führender Technologie anzubieten”, sagt Volkswagen-Chef Oliver Blume. “Neue automatisierte Fahrfunktionen steigern signifikant den Komfort und die Sicherheit. Passgenau zugeschnitten auf unsere Marken und Produkte machen sie jede Fahrt zu einem persönlichen, individuellen Erlebnis. Mit Mobileye haben wir einen weiteren erstklassigen Partner an unserer Seite, um diese automobile Zukunft zu gestalten.”
Kooperation von SAE-Level zwei bis vier
Volkswagen und Mobileye arbeiten bereits seit längerer Zeit zusammen. Künftig soll das israelische Tech-Unternehmen auch Technologien für Fahrfunktionen auf dem erweiterten SAE-Level 2 (teilautomatisiertes Fahren) bereitstellen. Darüber hinaus werde mit Mobileye markenübergreifend an Level 3-Funktionen (hochautomatisiertes Fahren) gearbeitet. Zudem soll die Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge von Mobileye mit Software und Hardware zur Erreichung von Level 4 (vollautomatisiertes Fahren) beliefert werden. Das Unternehmen soll zudem bestimmte Funktionsumfänge serienreif für die premiumorientierte Softwarearchitektur E³ 1.2 anbieten, die schrittweise bei Audi, Bentley, Lamborghini und Porsche zu Einsatz kommen soll.
Volkswagen steckt Grenzen der Kooperation ab
Für die neuen Softwarearchitekturen E³ 1.2 und E³ 2.0 möchte Volkswagen zudem die Grenzen zwischen Eigenentwicklung und Kooperation stärker abstecken. „Mit strategischen Partnern wie Mobileye beschleunigt der Konzern die schnelle Lieferung für die premiumorientierte Architektur E3 1.2, während der Konzern langfristig auf ein eigenes Komplettsystem („Stack“) für das automatisierte Fahren in allen Marken des Konzerns setzt“, heißt es hierzu aus dem Volkswagen-Konzern. In Version 2.0 der Zukunftsarchitektur als Teil der Scalable Systems Platform (SSP) wolle man hingegen „selbst vorangehen“ und bündele hierzu Ressourcen und Entwicklungsverantwortung bei der Softwaretochter Cariad, die in der Entwicklung von Bosch unterstützt wird. Ebenfalls unberührt von der verstärkten Kooperation mit Mobileye bleiben Volkswagen zufolge die Partnerschaft mit Qualcomm sowie mit dem chinesischen Unternehmen Horizon Robotics. Alle Fahrassistenzsysteme sollen zudem auf von Cariad entwickelten Softwarearchitekturen aufsetzen.