Wer zur Freudenhöhe in Zittau kommt, muss länger oder kürzer an den Ampeln warten. Das hängt von der Richtung ab. Und verwundert Autofahrer wie Marlies Püschel.
Auf der vielbefahrenen, fünfarmigen Kreuzung Freudenhöhe in Zittau ist Marlies Püschel regelmäßig unterwegs und versteht die unterschiedlich langen Ampelphasen nicht.
Wer von der Neusalzaer Straße (B96) kommt, hat nach ihrer Messung eine Grünphase von 20 Sekunden. Trotz Auslastung beider Fahrspuren und schneller Reaktionsfähigkeit der Autofahrer kämen da nur sechs bis maximal acht Fahrzeuge über die Ampel, berichtet sie. In Hochzeiten wie morgens und nachmittags staue sich dann der Verkehr. “Ist das so gewollt, damit mehr Autos bei Rot über die Ampel fahren?”, fragt Marlies Püschel mit Blick auf den dahinter liegenden Blitzer, der in dem Fall auslöst, überspitzt. Ihre Vermutung: “Dann können mehr Bußgelder erzielt werden.”
Dafür zuständig ist allerdings das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Nach Auskunft von Sprecher Franz Grossmann laufen an der Ampelanlage tagesabhängig drei unterschiedliche Programme. Die B96 bekommt demnach tatsächlich zwischen 20 und 30 Sekunden Grün, die S137 40 bis 60 Sekunden.
Dass die Phasen so unterschiedlich verteilt sind, hängt unter anderem mit den Verkehrsströmen zusammen. So sind auf der S137 zwar weniger Fahrzeuge unterwegs als auf der B96. Die Straße Richtung Lausche macht aber nur einen der fünf Kreuzungsarme aus. Die B96 als übergeordnete Straße dagegen hat drei Arme – die untereinander koordiniert werden müssen. Wenn die Fahrzeuge auf der B96 stadteinwärts längere Grün-Phasen bekämen, “würden die Wartezeiten auf der B96 stadtauswärts (Dresdner Straße) zu lang”, erklärt der Sprecher.
Die Regelung hat das Lasuv nach den Umbaumaßnahmen der B96 in Abstimmung mit der Stadt getroffen, wie Franz Grossmann berichtet. “Mehrere Überprüfungen vor Ort zeigten keine Auffälligkeiten.”