Cupra

Sportlicher Diesel-Kombi: Cupra Leon Sportstourer 2.0 TDI im Test

sportlicher diesel-kombi: cupra leon sportstourer 2.0 tdi im test

Cupra Leon Sportstourer 2.0 TDI (2023) – Bildnachweis: MOTORMOBILES

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Spanischen Perform
ance-Marke erstmals mit Diesel

Der Cupra Leon ist seit einem Jahr erstmalig auch mit Selbstzünder bestellbar. Der 2.0 TDI mobilisiert  150 PS. Wir haben uns für die Kombiversion – die bei den Spaniern “Sportstourer” heißt, entschieden. Dieser startet zu Preisen ab 41.675 Euro, während der Fünftürer bereits ab 39.950  Euro zu haben ist.

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Cupra Leon Sportstourer 2.0 TDI (2023) – Bildnachweis: MOTORMOBILES

Kompaktkombi mit sparsamen Selbstzünder waren lange Zeit der Goldstandard in der Autoindustrie. Aber die Zeiten, Technologiem und Kundenwünsche ändern sich.  Angesagt sind nun Crossover- und SUV-Karosserieformen als auch Benziner und Elektromotoren beim Antrieb. Umso erstaunlicher, dass eine Performancemarke wie Cupra das Angebot beim Leon Sportstourer nun völlig gegen den Trend erstmalig um einen Diesel ergänzt. Dass dies Sinn macht und v..a auch vielen Kundenwünschen entspricht, werden wir im nachfolgenden Fahrbericht herausarbeiten.

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Cupra ist im VW-Konzern eine beachtliche Erfolgsgeschichte

Für alle, denen der Seat Leon etwas zu bieder ist, haben die Katalanen die Sport-Version Cupra Leon im Angebot. Der Leon – egal ob Seat oder Cupra – basiert auf dem modularen Querbaukasten des Volkswagen-Konzern. Um genau zu sein auf dem “MQB evo”. Hier bedient sich Cupra der jüngsten Evolutionsstufe für die Kompaktklasse des VW Konzernregals. Diese neueste Architektur-Version muss nebenbei auch als Plattform für kompakte Konzernbrüder wie den Audi A3 oder den VW Golf 8 herhalten.

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Der Seat Leon präsentiert sich mit  2,69 Meter Radstand. Das sind fünf Zentimeter mehr als beim VW Golf. Der Kombi Sportstourer erstreckt sich über stolze 4,64 Meter. Damit kratzt er schon an der Mittelklasse: Ein BMW 3er Touring ist übrigens nur sechs Zentimeter länger. Der Leon Sportstourer punktet mit einem  620 bis 1.600 Liter großen Kofferraum. Das macht ihn neben Flottenkunden dank des Rucksacks auch für Familien attraktiv.

Zur optischen Differenzierung des Cupra Leon Sportstourer zum bereits sportlich ausgelegten Seat-Schwestermodell tragen das tiefergelegte Sportfahrwerk mit DCC-Regelung, zahlreichen Aero-Anbauten wie beispielsweise die veränderten Schürzen – vorne und hinten – nebst kupferfarbenen Cupra-Akzenten rundherum bei.

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Interieur mit genug Platz für Passagiere und Gepäck

Die Verarbeitungsqualität des Interieurs gibt keinen Anlass für Kritik. Haptik, Materialauswahl und Verarbeitung sind top. Die Bauteile sind sauber gefügt, so dass selbst auf Unebenheiten wie Kopfsteinpflaster keine Knarzgeräusche zu vernehmen sind. Die im Vergleich zum Vorgänger dünnere Dämmung erweist sich somit dennoch als wirkungsvoll. Die Sportsitze mit integrierten Kopfstützen liefern Seitenhalt und passen selbst Sitzriesen über 1,9 Metern wie angegossen. Auch hinten fühlen sich Cupra-Passagiere dank genügend Beinfreiheit auf den beiden konturierten äußeren Sitzen sehr angenehm und komfortabel untergebracht. Die Bedienung ist gut gelöst und hinterläßt keine (allzugroßen) großen Rätsel. Gut gemacht ist der Tote-Winkel-Warner. Er bedient sich auch der Lichtleiste der Türinnenseite. An die Touchslider des Infotainment haben wir uns auch über Volkswagen schon gewöhnt. Häufiger gescheitert sind wir allerdings an der nicht intuitiven Bedienlogik des Touchslider am Dachhimmel für das Panoramadach.

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Cupra hat nur wenige Tasten auf der Mittelkonsole belassen. Ersatzweise glänzt der Spanier nun mit einem großen Ablagefach und zwei USB-C-Anschlüssen. Infotainment und Konnektivität des Seat Leon bewegen sich auf hohem Nivea, sofern man dafür noch einige Häkchen in der Ausstattungsliste zu setzen vermochte. Über ein induktives Ablagefeld für das Smartphone verfügt unser Testwagen nicht. Dafür verfügt der Wagen über einen digitalen Sprachassistenten. Individualisierbar reagiert dieser in der default-Einstellung auf das spanische Keyword  „Hola hola“. Das System reagiert zuweilen etwas träge. Ein profaner Befehl zum Wechsel der Radiostation kann schon mal 10 Sekunden und länger in Anspruch nehmen. Hier wäre performantere Hardware erforderlich. Ein Head-up-Display (HUD) bieten die Katalanen dagegen vorerst immer noch nicht an. 

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Antrieb: Ersteinführung des Diesel

Der Vierzylinder- Diesel läuft sehr kultiviert. Verknüpft wird der frei von elektrischer Unterstützung arbeitende Selbstzünder unseres Testwagen mit einem optionalen 7-Gang-DSG. Die Basis wird mit einem Schaltgetriebe mit sechs Gängen angeboten. Die 150 PS und 360 Newtonmeter Drehmoment ab 1.600 Touren machen den Cupra Leon Sportstourer zwar nicht zum bissigen Kompaktsportler. Sportliche Fahrleistungen sind aber allemal drin. Gekoppelt an das  Doppelkupplungsgetriebe beschleunigt der Sportstourer in 9,0 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Eine weitere Beschleunigung endet bei der Höchstgeschwindigkeit von 213 km/h. Mit 150 PS und 360 Nm bewegt es sich souverän. Ein Mangel an Leistung haben wir nicht empfunden. Belohnt wird die begrenzte Sportlichkeit mit Normverbräuchen von fünf Litern auf 100 Kilometer. Den kombinierten Verbrauch nach WLTP-Norm gibt der Hersteller mit 4,8 – 5,0 Liter Dieselkraftstoff je 100 gefahrene Kilometer an. Je nach Fahrweise sind auch Verbräuche deutlich unterhalb von 5 Litern Diesel je hundert gefahrene Kilometer möglich. Und zwar durchaus mit einer „3“ am Anfang. Auf der Langstrecke fahren wir bei gemäßigtem Gasfuß und defensiver Fahrweise einen Wert von 4,7 Litern auf 100 Kilometer heraus. Der Aufschlag unseres Testverbrauchs unter Alltagsbedingungen betrug lediglich einen halben Liter. Den Langzeitverbrauch gab der Bordcomputer des Testwagen mit 5,4 Litern je hundert gefahrene Kilometer an. Der Wagen ist aus unserer Sicht voll langstreckentauglich. Mit der Wiedereinführung eines Selbstzünder dürften die Vertriebsstrategen vor allem Flottenkunden im Auge haben. Die aufwändige Schadstoffnachbehandlung im Abgastrakt ist laut ADAC-Messungen vorbildlich wirkungsvoll.

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Die Traktion gerät aufgrund des bärigen Diesel-typisch enorm hohen Drehmoments bei rutschigen Straßenverhältnissen schnell an ihre Grenzen. Da neigen die Antriebsräder vorne schonmal zum Durchdrehen, um dann recht schnell von der eingreifenden Stabilisationskontrolle eingefangen zu werden. Mit Allrad gibt es die von uns gefahrene 150 PS-Dieselmaschine ausschließlich an das DSG gekoppelt. Als Benziner nur mit dem 310 PS Motor.

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Fahreigenschaften

Die Assistenz Taste am Lenkrad zum schnelleren An- und Abschalten der Fahrunterstützungen und -hilfen, haben wir schon nach kurzer Fahrzeit sehr schätzen gelernt. Die Komfort-Assistenz aus dem VW-Regal unterstützt gekonnt mit Spur- und Abstandhaltung. Die sportliche Auslegung des Fahrwerks ist nicht nur kompromisslos und vermeidet nervöse und bockige Reaktionen auf Querfugen und Bodenwellen. Der Cupra Leon ST zeigt nur eine geringe Tendenz zum Untersteuern. Die serienmäßige Progressivlenkung ist äußerst direkt. Das Heck bleibt auch bei Lastwechsel-Situationen sicher in der Spur. Flotte Kurvenfahrt macht demnach viel Spaß und auch die Bremsen verzögern vorbildlich

  

Technische Daten Cupra Leon ST 2.0 TDI 7-Gang DSG
Hersteller: Cupra/Seat
Karosserie: Kombi
Motor: 2.0 TDI 4-Zyl.- Turbodiesel
Getriebe 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe (Automatik)
Antrieb Frontantrieb
Hubraum: 1.968 ccm
Emissionsklasse Euro 6 AP
Leistung: 110 kW (150 PS) bei 3.000 bis 4.200 Umdrehungen pro Minute
Drehmoment: 360 Nm bei 1.600 bis 4.200 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 213 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) in s 9,0 Sekunden
Kombinierter Normverbrauch (ECE) 5,0 – 4,8 Liter /100 km
CO2-Ausstoß 132-126 g/km
Kraftstoff: Diesel
Tankinhalt 50 Liter
Leergewicht 1.516 kg
Kofferraum 620 bis 1.600 Liter
Zuladung 545 kg
Anhängelast gebremst: 1.600 kg
Anhängelast ungebremst 7 kg20
Zul. Stützlast: 80 kg
Zul. Dachlast: 75 kg
Länge/Breite/Höhe/Radstand 4.657/1.799/1.439/2.689 mm
Wendekreis: 11,2m
Garantie: 5 Jahre Herstellergarantie bis max. 150.000 km
Basispreis Testwagen ab 41.675 Euro
Testwagenpreis 54.462 Euro

Preise und Extras

Das Arsenal an Assistenzsystemen umfasst beim Leon nahezu alles, was es derzeit auf diesem Gebiet gibt, allerdings sind einige Systeme nur gegen Aufpreis zu haben. Serienmäßig

An Bord ist ein Notbremssystem (Front Assist) samt Kollisionswarner, das Kollisionen im Stadttempo-Bereich weitgehend vermeiden kann. Gegen Aufpreis gibt es unterschiedlich geschnürte Fahrerassistenzpakete. Das umfangreichste Paket („XL“, 1.040 Euro) umfasst unter anderem die adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC, bis 210 km/h) samt Geschwindigkeitsassistenten (Travel Assist), den Totwinkel-Assistenten (Side Assist), die Ausstiegswarnung (Exit Assist) und den Notfallassistenten (Emergency Assist). Serienmäßig sind die Müdigkeitserkennung und die schnell blinkenden LED-Bremslichter, die eine Notbremsung signalisieren.

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Der Seat Leon kostet als Fünftürer ab 30.220 Euro, der Seat-gelabbelte Kombi startet ab 31.805 Euro. Der getestete Leon Sportstourer 1.5 TDI DSG steht ab 41.675 Euro in der Preisliste. Die Serienausstattung unseres Testwagen umfasst u.a. LM-Felgen Black-Silver in 19 Zoll, die adaptive Fahrwerkregelung DCC; beheizte Außenspiegel elektrisch einstell-und anklappabar, 3 Zonen-Klimasteuerung, Cupra Connect, Cupra Sport-Multifunktionslenkrad mit schlatwippen, Sportsitze, Dachreling, el. Parkbremse, keyless go, Navigationssystem 10 Zoll, Getönte Scheiben hinten, Ambient Light, digitales Virtual Cockpit 10,25 Zoll, Voll-LED-Licht. Aufpreispflichtige Extras sind eine Anhängevorrichtung (950 Euro), Audiosystem 340 Watt von BeatsAudio mit 10 Lautsprechern inkl. Subwoofer (680 Euro), Heckklappe elektrisch (865  Euro), Gepäcktrennnetz (235 Euro), Matrix-LED-Scheinwerfer (785 Euro), Matt-Lackierung (2,555 Euro), Navi-Display in 12 Zoll (725 Euro), Panorama-Glasdach (1.385 Euro), das proaktive Insassenschutzsystem PreCrash Assist (235 Euro), Parklenkassistent und Rückfahrkamera Vision Plus (680 Euro).

Mit allen aufpreispflichtigen Extras kommen wir auf einen stolzen Gesamtpreis von 54.462 Euro.

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Fazit: Sparsamer Langstrecken-Kompakt-Sportler mit viel Platz

Alle drei Parameter wurden von Cupra gekonnt bedient: Platz, Preis und Fahrspaß. In diesem Fall auch die Effizienz. Bisher kannten wir den Cupra Leon ST mit einem Fahrwerk dass fest, fester und noch fester beherrschte. Dieser Kombi beherrscht dank der adaptiven Fahrwerksregelung DCC auch die Langstrecke. Hier hat Cupra eine gute Feinabstimmung hinbekommen, die noch genügend Komfort bietet. Die große Tour ist aiuch  dank reichlich Passagier- und Laderaum kein Problem. Die Verarbeitung ist erstklassig. Die Sportsitze ermöglichen eine angenehme Sitzpositionen mit gutem Seitenhalt. Die Primärtugenden bedient der Cupra erstklassig.Und wenn auch nur mit gewisser Sportlichkeit so überzeugte der Seat Leon mit TDI vor allem mit seiner Genügsamkeit beim Spritkosten. Im Gegensatz zum Kompakt-SUV Formentor ist der Cupra Leon Kombi kein völlig eigenständiges Modell, sondern ein Derivat des Seat Leon Kombi. Dennoch schafften es die Spanier, ihm einen eigenständigen und vor allem sportlich-emotionalen Charakter zu verschaffen. Die zeitlose Karosserieform wird vermutlich auch noch in ein paar Jahren gut aussehen. Unterm Strich ist der Cupra Leon Kombi ein Statement: Ohne Verlust an Nützlichkeit, präsentiert sich der Cupra Leon ST Fahrerin als sportlich und ungezähmt Auto-affin

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