Ein neuer Akkuzug der Reihe Coradia Continental von Alstom fährt im Hauptbahnhof in Chemnitz.
Mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember werden sie durch Doppelstockzüge mit jeweils 340 Sitzplätzen ersetzt, teilte der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) mit. Die Kosten für diese Zweitflotte trage Alstom. Anders als in den bisherigen Zügen böten sie stufenfreien Einstieg und seien klimatisiert. Die Fahrtzeit ändere sich nicht. «Wir starten mit zeitgemäßen und bequemen Zügen ins Jahr 2025», versicherte VMS-Geschäftsführer Mathias Korda. «Der Schienenpersonennahverkehr der Region wird damit endlich Richtung Leipzig verbessert und ist auch angesichts eines sehr dünnen Fernverkehrsanschlusses bereit, sich den Herausforderungen 2025 zu stellen.»
2020 elf Akkuzüge bestellt
Doch warum verzögert sich die Auslieferung erneut? Einerseits hätten die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg das Projekt verzögert, erklärte Alstom-Sprecher Andreas Florez. «Andererseits nimmt die Feinjustierung des Batteriesystems für einen uneingeschränkt zuverlässigen Fahrgastbetrieb mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich angenommen.» Dabei gehe es vor allem darum, das Zusammenspiel von Software und Hardware des neuen Antriebssystems zu optimieren. Bei Testfahrten seien Erfahrungen gesammelt worden – nun gehe es im letzten Schritt um die Zulassung für den Passagierbetrieb.
Ringen um weitere Zugverbindungen
Der VMS befürchtet, dass das Angebot auf der Strecke im kommenden Jahr bei besonderen Kulturhauptstadt-Veranstaltungen mit großem Besucherzustrom an seine Grenzen stößt. Die Züge dichter zu takten sei aufgrund der Eingleisigkeit nicht möglich, hieß es. Überlegungen zufolge könnten zusätzliche Züge Chemnitz und Leipzig via Riesa verbinden. Im Fernverkehr gibt es bisher eine IC-Verbindung zwischen Chemnitz und Berlin – in beide Richtungen aber nur zweimal am Tag. Von Mai bis September 2025 ist vorgesehen, dieses Angebot an Wochenenden aufzustocken. Aus Sicht des VMS reicht das nicht. Ziel sei, das Fernverkehrsangebot im Kulturhauptstadtjahr weiter zu verdichten. Dazu gebe es Gespräche mit dem Land.