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Trecker erobern den Großglockner: Trio nimmt an Traktor-WM im Salzburger Land teil

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Trecker erobern den Großglockner: Trio nimmt an Traktor-WM im Salzburger Land teil

trecker erobern den großglockner: trio nimmt an traktor-wm im salzburger land teil

Dieses Trio vertritt den Kreis Soest bei der Traktor-WM am Großglockner: Markus Graff, Elmar Hucks und Franz-Josef Diers machen sich mit ihren historischen Traktoren auf in die Alpen zu WM am Großglockner.

Ein Trio aus Ense wird an der Weltmeisterschaft der Traktoren teilnehmen.

Ense – Rund 800 Kilometer entfernt liegt der Zielort. Würden sie auf ihren Schätzchen, die es auf zirka 18 km/h bringen, dorthin fahren, bräuchten sie dafür laut eines Online-Fahrtdauerrechners mindestens 45 Stunden – Stau, Übernachtungen und Pinkelpausen nicht eingerechnet. Und schon gar nicht mögliche Pannen, denn die Fahrzeuge haben bis zu 70 Jahre auf dem Buckel. „Nein, die transportieren wir natürlich auf Anhängern“, gibt Elmar Hucks Entwarnung. Er und zwei weitere Besitzer historischer Trecker aus der Börde fahren zur „21. Oldtimer-Traktor-WM“ am Großglockner. Die findet vom 14. bis 17. September in Bruck-Fusch statt, einer Gemeinde im Land Salzburg, im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern und Ausgangspunkt der vielen Serpentinen der Großglockner-Hochalpenstraße, die die Ausfahrt sicherlich zur Herausforderung für die drei Männer aus der Börde machen werden.

Sie werden drei von 465 Teilnehmern sein, die dort vornehmlich am Samstag über Berg und Tal knattern werden. „Früher waren es doppelt so viele, aber aufgrund neuerer Umweltschutzbestimmungen musste die Teilnehmerzahl halbiert werden“, weiß Hucks. Obendrein muss jeder Teilnehmer mindestens 20 Liter E-Fuel tanken. Und die WM ist ausgebucht, die drei können also froh sein, antreten zu können. Das Trio freut sich nun auf eine Art „Volksfest für Treckerfahrer“, berichtet Hucks. Es gebe viel Blas- und Volksmusik bei den einzelnen Gastronomen, aber es sei eben mehr als eine Art gejodeltes Kneipenfestival, zu dem man mit dem Trecker vorfährt, da ist eben auch der sportliche Gedanke.

„Es kommen Treckerfahrer aus der ganzen Welt“, sagt Hucks. Nach der Anreise am Donnerstag geht es am folgenden Tag 14 Kilometer Richtung Großglockner, dort startet am Samstag die Wertungsfahrt. Dabei kann es natürlich nicht ums Tempo gehen, Geschwindigkeitsrausch am Lenkrad eines Treckers, das ist ein Widerspruch in sich. Hucks: „Dazu wird die Strecke gesperrt und in zwei unterschiedlich lange Abschnitte aufgeteilt. Man fährt den ersten Teil, die Zeit wird gemessen, und dann muss man den zweiten möglichst genau in der gleichen Zeit fahren.“ Gewertet wird in fünf Altersklassen – der Trecker, wohlgemerkt, nicht der Fahrer. Die drei besten aus allen Gruppen werden mit dem Weltmeister- und Vizeweltmeistertitel beziehungsweise Platz drei der Gesamtwertung belohnt.

Traktoren ohne Kennzeichen für Oldtimer

Hucks Trecker ist Baujahr 1957, „Fahr“, das ist in diesem Fall nicht das Startsignal, sondern der Hersteller seines Oldies. „Fahr D130A“, so der Name des Modells der Firma vom Bodensee, die in den 1980er Jahren vom Mitbewerber Deutz geschluckt wurde. Franz-Josef Diers aus Büderich fährt einen Hela aus dem Jahr 1952, Markus Graff, ebenfalls aus Büderich, einen Hatz von 1963 – laut Anmeldeliste ist er der einzige, der mit einem Fahrzeug des niederbayrischen Herstellers antritt, der die Treckerproduktion 1964 einstellte. Vielleicht nicht der letzte, aber bei der diesjährigen WM zumindest der einzige seiner Art. Ein Oldtimer-Kennzeichen hat sich Hucks nicht zugelegt, das ermöglicht ihm zum Beispiel, moderne Glühlampen einzubauen: „Die originalen waren so schwach, da könnten Sie ebenso gut eine Kerze nehmen.“

Außerdem hat Hucks sich eigens für diese Tour drei kleine Actionkameras zugelegt, die wasserfesten Gehäuse sind bereits am Traktor angebracht und entsprechende USB-Kabel zur Stromversorgung verlegt, damit die Akkus nicht schon nach einer Stunde den Geist aufgeben. Denn später will Hucks einen Film zusammenschneiden und auf YouTube einstellen, sodass auch die Interessierten daheim zumindest virtuell ein wenig dieselgeschwängerte Alpenluft schnuppern können – und Blut, respektive Öl, lecken, sodass die Region bei der 22. WM in 2024 noch stärker vertreten ist.

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