Vor 40 Jahren wurde der erste offizielle BMW M5 der Öffentlichkeit präsentiert. Die Idee, einen Sportwagen auf Basis eines Serienautos zu entwickeln, entstand durch einen besonderen «Kundenwunsch».
Da war die M-Idee, auch wenn sie so noch nicht hieß. Vor 40 Jahren wurde der erste offizielle BMW M5 der staunenden Öffentlichkeit präsentiert. Dass der M5 die erste M-Limousine aus der BMW Motorsport-GmbH war, wissen eingefleischte Auto-Liebhaber. Weniger bekannt ist allerdings, wie es zu der Idee eines solchen Sportwagens auf der Basis eines Serienautomobils gekommen ist. Sozusagen der Beginn der Entwicklung, die bis hin zum M3 führte, der später zum erfolgreichsten Tourenwagen der Welt werden sollte.
Ihre Schutzperson ließ sich verständlicherweise stets im Besten zu seinen Terminen chauffieren, was das Unternehmen zu jener Zeit zu bieten hatte – in einem BMW 745i. Zum besseren Verständnis: Das war kein 7er mit 4,5 Liter-Hubraum, sondern ein Turbo. Zu der Bezeichnung kam es unter Anwendung des damals im Motorsport gültigen «Turbofaktors» von 1,4. Die 3,2 Liter des Sechszylinders mal 1,4 und das im 7er = 745. Zum weiteren Verständnis: Das war der zweite Turbo-BMW nach dem legendären 2002 Turbo von 1973, der mit dem spiegelbildlichen Schriftzug. Also ein Auto, mit dem es dank 252 PS und Spitze 222 km/h äußerst zügig dahinging.
Da hatten die Schützer schon alle Hände voll zu tun, ihrem Schützling zu folgen. Und es soll auch vorgekommen sein, dass von Kuenheims Chauffeur süffisant lächelnd und mit der Fußspitze schnippend an seiner Fahrertür lehnte und auf die gehetzten Verfolger wartete, während der Chef schon längst seinen Termin wahrnahm. Aus dieser Situation ergab sich das Anliegen, mit dem man bei Rosches Mannschaft vorsprach. Gebraucht wurde ein Auto, das ebenso schnell, ja möglichst noch etwas fixer war als der große 7er.
Wie es in dieser Zeit so die Art der BMW Techniker war, nahm man einen ahnungslosen 5er her und fing an zu bauen. In bester handwerklicher Güte wurde das kräftigste Herz, das damals bei BMW zur Verfügung stand, samt dazugehörigem Getriebe in die vergleichsweise handliche viertürige Limousine eingepasst. So nebenbei ließ man sich auch bei den Bremsen und dem Fahrwerk noch einiges einfallen. Erprobt wurde im Eigenversuch, und dann war es so weit. Der erste M nach der M1-Zeitrechnung ging in «Kundenhand».
Wenn man so will, war das die Grundsteinlegung für die noch heute gültige M-Philosophie, nämlich aus den Zutaten Serienauto, Höchstleistungsmotor und besonders leistungsfähigen Komponenten einen reinrassigen Sportwagen für eine Kundschaft mit besonders ausgefallenen Wünschen zu entwickeln.
Richtig ernst meinte man es dann schließlich 1984 mit dem ersten «echten» M5, der beim Autosalon in Amsterdam offiziell der Öffentlichkeit präsentiert wurde.