- Langfristig betrachtet haben Elektroautos einen deutlichen Kostenvorteil
- Einfluss von Strom- und Kraftstoffkosten geringer als angenommen
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Eine Untersuchung des Fraunhofer ISI zeigt über die gesamte Lebensdauer hinweg betrachtet klare Kostenvorteile für E-Autos.
Eine Untersuchung des Fraunhofer ISI im Auftrag der NOW GmbH antwortet darauf nun mit einem klaren “Ja”: Die “Wirtschaftlichkeitsanalyse der Antriebsarten für Pkw” des Fraunhofer ISI, die ausgewählte Pkw-Modelle mit verschiedenen Antriebsarten unter die Lupe nahm, hat auch die künftige Entwicklung von Energiepreisen mit in die Analyse einbezogen und so die tatsächlichen Kosten über die Gesamtlaufzeit hinweg berechnet – die sogenannten Total Costs of Ownership (TCO). Dabei wurde angenommen, dass aufgrund steigender CO₂-Preise die Kraftstoffkosten von Verbrennungsmotoren steigen, während die Kosten von E-Fahrzeugen wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien sinken. Die Methodik berücksichtigt bei der Berechnung alle über die Haltedauer anfallenden Kosten wie Anschaffungskosten, Ladeinfrastrukturkosten, Wiederverkaufswerten, jährlichen Energie- und Kraftstoffkosten, Wartungs- und Instandhaltungskosten, Versicherungskosten, Kfz-Steuer und THG-Quote. Zur Berechnung wurden vorrangig Daten aus der Autodatenbank des ADAC herangezogen.
Langfristig betrachtet haben Elektroautos einen deutlichen Kostenvorteil
Die Studie zeigt, dass batterieelektrische Pkw langfristig einen Kostenvorteil gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotoren haben, trotz deutlich höherer Kosten für die Anschaffung und Ladeinfrastruktur. Während die Kosten für Inspektion, Wartung und Versicherung bei E-Fahrzeugen in etwa vergleichbar mit denen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sind, führen die geringeren Energiekosten, der Umweltbonus, die Kfz-Steuerbefreiung und die jährliche THG-Quote zu einem Kostenvorteil: So erreichen E-Autos der Mittelklasse bereits nach drei Jahren den Punkt der Kostengleichheit. Im Kleinwagensegment kann es fünf bis acht Jahre dauern, bis E-Fahrzeuge das Kostenniveau von Verbrennern erreicht haben. Die Dauer bis zur Kostengleichheit hängt also auch von der Fahrzeuggröße ab.
Einfluss von Strom- und Kraftstoffkosten geringer als angenommen
Die Studie vergleicht zudem zwei Preisszenarien: hohe Strompreise sowie einen steigenden CO₂-Preis, der vorrangig die fossilen Kraftstoffpreise erhöht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Energiepreisentwicklung über den Verlauf zwar eine immer stärkere Rolle spielt – durch die geringen Unterschiede der Energiepreise in den ersten Jahren der Haltedauer macht sich der Preisunterschied aber erst über einen längeren Zeitraum bemerkbar. Der Einfluss der Energiepreise fällt aber geringer aus als jener der Ladeinfrastruktur bzw. die Auswirkungen davon, ob ein Fahrzeug zu Hause oder an einer öffentlichen Ladesäule geladen wird. Die Kostenunterschiede zwischen den beiden Szenarien können in der Mittel- und der Kleinwagenklasse bei einer Haltedauer von 15 Jahren um bis zu ca. 3.000 Euro variieren.
Dr. Michael Krail, der am Fraunhofer ISI die Studie geleitet hat, zieht ein Fazit: “Unsere Berechnungen haben gezeigt, dass der Einfluss der Strompreise und der fossilen Kraftstoffpreise für den Kostenvergleich zwischen Elektrofahrzeugen und Verbrennern begrenzter ist als weitläufig angenommen. Der Wiederverkaufswert kann dagegen eine wichtige Rolle spielen wie auch die Frage, wie das Fahrzeug genutzt und vor allem wo es geladen wird. Um die Attraktivität von E-Fahrzeugen weiter zu steigern, ist die Förderung durch den Umweltbonus und die Innovationsprämie besonders in den unteren Segmenten wichtig und kann auch von der Wahl einer kleineren und kostengünstigeren Batterie positiv beeinflusst werden. Damit ließe sich künftig noch schneller eine Kostenparität erreichen.”
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