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DS 9 E-Tense 4×4 Test – Amour luxueux sur roues

Seit vier Jahren gibt es nun die obere Mittelklasse von DS Automobile, in welcher der hier getestete DS 9 E-Tense 4×4 360 die Topmotorisierung darstellt.

Rund neun Jahre ist es nun her, seit sich DS Automobile als eigenständige Marke von Citroen losgesagt hatte. Nach dem DS 3 und DS 4 folge später der DS 7 und schlussendlich der DS 9.

Die Bezeichnung DS ist als Reminiszenz an den Citroen DS zu verstehen, der vor rund sechs Jahrzehnten mit seinem aufregenden wie futuristischen Design seiner Zeit weit voraus war.

Unser Testfahrzeug kam in der Ausstattung „Opera“ und der 900 Euro teuren Sonderfarbe Platinium-Grau auf das Testgelände gefahren.

Das Wichtigste im Überblick

  • E-Tense 4×4 360 stellt als Plug-in Hybrid die Topmotorisierung.
  • Extrem umfangreiche Ausstattung auf Oberklasseniveau.
  • Einzigartige Optik außen wie innen.
  • Geringe Anhängelast und hakiges Bedienkonzept sind Hauptkritikpunkte.

Exterieur – Revolutionäre Eleganz

Der DS 9 E-Tense 4×4 ist definitiv ein Eyecatcher, nach dem sich Passanten und andere Autofahrer auffällig oft umdrehen, um diese wunderschöne Limousine genauer in Augenschein nehmen zu können. Das liegt aber nicht allein an der Erscheinung selbst, denn viele fragen sich, um welche Marke es sich hierbei wohl handelt. DS Automobile gehört auch heute noch nicht zu den allgemein bekannten Automobilmarken.

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Bereits die Frontansicht liefert dem Betrachter eine mondäne, sehr auffällige Ansicht.

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Daran sind zweifellos die Lichtsignaturen der Scheinwerfer und des Tagfahrlichts beteiligt.

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Doch auch die konturierte Haube mit ihrem Mittelsteg in Chrom fällt sofort ins Auge.

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Seitlich betrachtet, wirkt ein gelungenes Potpourri aus Coupé und Limousine in Stretch-Optik auf den Betrachter.

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Am Fahrzeugheck dominieren derweil die beiden (echten) Endrohrblenden…

Bereits die Fahrzeugfront bezirzt die Iris des Betrachters mit einer einprägsamen Lichtsignatur und einem illuminierten Lidschatten bei drei der vier Lichtparzellen pro Scheinwerfer. Diese drehen sich zart beleuchtet als Willkommens- und Abschiedsgruß. Das konnte früher auch der DS 7 Crossback, aber bei ihm hat DS Automobile diese mittlerweile durch statische Scheinwerfer ersetzt.

Über den Scheinwerfern des DS 9 verläuft eine stark konturierte Haube mit ihren schwungvollen Linienführungen, welche nahtlos in den weiteren Karosserieverlauf übergehen. Die Seitenansicht ist an Eleganz kaum zu überbieten und hier stellt die französische Limousine selbst ausgemachte Platzhirsche in den Designschatten.

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…und die Rückleuchten im Raute-Design, die wie Diamanten funkeln.

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Elektrisch ausfahrende Türgriffe gehören ebenso zum Repertoire des edlen Franzosen.

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Als Reminiszenz an den Citroen DS sind die Positionsleuchten in den C-Säulen zu verstehen.

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Ein schwarzer Absatz zwischen Heckscheibe und Kofferraumdeckel ist eher Designstück als Fokus der Aerodynamik.

Das Dach umspannt wie eine Kuppel die Limousine und erinnert mit ihren flach verlaufenden Übergängen am Heck auch an ein Coupé. Positionslichter in den C-Säulen sind eine Hommage an den legendären Citroen DS, der in den 60ern für Furore sorgte.

Die Rückleuchten emittieren ihr Licht im Diamantschliff-Design, was bei DS-Modellen mittlerweile Tradition hat. Als i-Tüpfelchen offeriert das Heck des DS 9 E-Tense 4×4 echte Endrohre, deren Blenden mit Chromrahmen aufwarten. Das Gesamtbild ist nicht nur stimmig, sondern nahezu perfekt mit jedem optischen Detail abgestimmt.

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Interieur – Paris Calling

Nicht die Hoteliertochter, sondern die Hauptstadt ist gemeint, genauer gesagt das Pariser Chic, welches sich im Innenraum der Limousine entfaltet. Feine Materialien wurden miteinander zu einer Symphonie für Augen und Hände vermählt und das in tadelloser Qualität. Sogar olfaktorisch ist dies hier sehr angenehm, denn das Leder duftet keinesfalls anstrengend, sondern vielmehr vernimmt man einen Hauch von Luxus und Exklusivität.

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Der Innenraum zeigt sich sehr luxuriös und hochwertig…

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…und wird bei Dunkelheit dank Ambientelicht in eine tolle Atmosphäre getaucht.

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Auf der Instrumententafel sitzt der analoge B.R.M Chronograph…

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…der beim Fahrzeugstart elektrisch ausgefahren wird.

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Zu 100 Prozent langstreckentauglich: Die fulminanten Sitze im DS 9.

Zudem übten die Designer viel Liebe zum Detail und zelebrieren auch hier das DS-typische Raute-Design an vielen Stellen. Die vollklimatisierten Sitze erweisen sich als überaus bequem, erinnern tatsächlich dabei an den einstigen High-End-Komfort der luftgefederten Flaggschiffe DS, XM & Co., ohne dabei eine Sofamentalität aufzuzeigen. Stattdessen finden die Insassen viel Auflageflächen und genügend Seitenhalt sowie vorne auch Massagefunktionen. Die Oberklasse lässt grüßen.

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Die Beinfreiheit im Fond ist ebenfalls auf Oberklasseniveau.

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Eine klappbare Mittelarmlehne umfasst neben Bedienelementen…

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…auch Getränkehalter und Ablagefächer.

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Der Kofferraum fasst 510 Liter; das Ladekabel nimmt ein bisschen davon weg.

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Eine Durchlademöglichkeit oder klappbare Lehnen fehlen hier.

Das Platzangebot ist opulent, was auch im großzügigen Radstand begründet ist. Der DS 9 teilt sich die Plattform mit dem Peugeot 508, bietet aber den größeren Radstand der beiden. Entsprechend üppig fällt auch die Beinfreiheit im Fond des DS 9 aus.

Der Kofferraum ist mit 510 Liter angenehm groß und DS Automobile hat ihn so angelegt, dass trotz der Batterie im Plug-in Hybrid keine Einbußen im Vergleich zum reinen Verbrenner in puncto Größe hingenommen werden müssen. Dennoch gibt es zwei kleine Makel: Zum einen ist die Ladeöffnung ziemlich klein und zum anderen gibt es weder eine Durchlade noch umklappbare Rücksitzlehnen, wodurch die Praktikabilität etwas leidet.

Antrieb und Fahreigenschaften – Gedopt auf Wolke sieben

Angetrieben wird der DS 9 E-Tense 4×4 360 – so die überlange Modellbezeichnung – von einem PHEV-Konglomerat, welches aus einem 1.6-Liter-Turbobenziner und zwei Elektromotoren besteht. Die E-Motoren wurden auf die Hinterachse und auf das Automatikgetriebe aufgeteilt, wohingegen der Vierzylinder klassisch unter der Fronthaube werkelt.

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Der 200 PS starke 1.6-Liter-Turbobenziner wird durch zwei E-Motoren intensiv unterstützt.

Der E-Motor an der Hinterachse leistet 112 PS und gilt im EV-Betrieb als Hauptdarsteller, der den DS 9 adäquat und bis zu 140 km/h schnell rein elektrisch bewegt. Der zweite E-Motor leistet 110 PS und gibt seine Kraft direkt am Getriebe integriert ab. Der Benziner generiert 200 PS und als Systemleistung stehen 360 PS sowie 520 Newtonmeter bereit.

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Fast schon Old School – Ein mechanischer Wählhebel im Joystick-Design für die sanft schaltende Automatik.

Mit dieser gebündelten Kraft ist die Limousine außerordentlich performant motorisiert. Voraussetzung: Die Batterie ist entsprechend gefüllt. Wer es drauf anlegt, erlebt einen forschen Fortbewegungsdrang in dieser Limousine; mit 5,6 Sekunden von null auf Tempo 100 gehört diese klar zu den schnelleren Verkehrsteilnehmern, die bei Bedarf nichts anbrennen lassen. Bei 250 km/h ist elektronisch der Riegel vorgeschoben, doch bis dahin entpuppt sich die französische Premium-Limo als Gentilhomme im Athletendress.

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Mittels Schalterwippe für die Fahrmodi…

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hat der Fahrer die Wahl aus fünf Fahrprogrammen…

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…wovon der fünfte Modus erst durch scrollen sichtbar wird.

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Die Energieflüsse können derweil in Echtzeit auf dem Zentralbildschirm kontrolliert werden.

Insgesamt ist die Topmotorisierung eine Spur straffer abgestimmt als die anderen Antriebsvarianten. Durch dieses Set-up des Fahrwerks und einer überraschend präzisen Lenkung kommt da ordentlich Fahrspaß auf. Doch es geht auch komfortabel, denn die Fahrwerksabstimmung wird dank „DS Active Scan Suspension“ permanent durch Sensoren und Kamera an die jeweiligen Fahrbahnbeschaffenheit und den Fahrstil angepasst. Das reicht im Komfortmodus zwar nicht an eine Luftfederung heran, aber muss sich absolut nicht verstecken.

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Dank spezieller Bremsen verzögert die Edel-Limo auch bei harter Beanspruchung ohne nachzulassen.

Dazu passend, schaltet die 8-Gang-Automatik je nach Anforderung von nahezu unbemerkt supersanft bis zu zackig schnell. Das funktioniert auch per Schaltwippen am Lenkrad sehr gut. Auch bei den Bremsen wurde bei der stärksten Antriebsvariante Hand angelegt und eine Hochleistungsbremsanlage verbaut, welche mit feingranularer Dosierbarkeit und tadelloser Standfestigkeit punkten kann.

Die Geräuschkulisse ist dank exzellent gelungener Dämmung sehr moderat, auch bei hohen Tempi. Lediglich bei voller Beschleunigung setzt sich der mit 1,6 Litern doch recht kleine Benziner akustisch dominanter in Szene. Doch die ansonsten herrschende Ruhe im Innenraum ist durchaus auf dem Niveau von S-Klasse & Co.

Verbrauch, Aufladen, Reichweite

Verbrauchstechnisch erwies sich der DS 9 E-Tense 4×4 360 wie alle PHEV-Modelle abhängig vom Ladestand der Batterie. Wir testeten auch hier im Worst Case, also mit leerer Batterie und kamen auf einen Durchschnittswert von 7,9 Litern auf 100 Kilometer – ermittelt im Drittelmix.

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Trotz leerer Batterie blieb der Spritkonsum auf unserer Sparrunde mit 5,5 Litern in einem niedrigen Bereich.

Die Sparrunde absolvierte der Plug-in Hybrid bei leerer Batterie mit anerkennenswerten 5,5 Litern. Ist die Batterie voll, genügen für die ersten 100 Kilometer 2,1 Liter Benzin. Wer die Limousine dagegen bei leerer Batterie mit Vollgasorgien drangsaliert, quittiert einen Verbrauch von deutlich über 14 Litern. Ein Fleck auf der weißen Weste ist der mit 42 Litern sehr kleine Tank des DS 9, dessen Volumen bei einer derartigen Vollgasfahrt nicht mal für 300 Kilometer reichen würde.

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Der Ladeanschluss des DS 9 liegt hinten links gegenüber dem „echten“ Tankdeckel.

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Aufgeladen haben wir die Limousine stets an öffentlichen AC-Ladepunkten.

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Die prophezeite Ladezeit wurde um 40 Minuten überzogen.

Leider besitzt der Franzose für den Ladevorgang keine Schnelllademöglichkeit. Der 7,4 kW-Onbord-Loader sicherte zumindest, dass wir insgesamt zwei Stunden und 35 Minuten an einer AC-Ladesäule verbrachten, um den Akku vollständig aufzuladen. Laut Hersteller soll es an einer solchen nur 2,15 Stunden dauern, doch in der Praxis war es dann doch etwas länger.

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Nach dem vollständigen Aufladen war der Schreck über die geschätzte Reichweite erst einmal groß.

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Doch wir fuhren und fuhren, bis der E-Modus dank leerer Batterie beendet wurde…

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…und wir auf echte 56 Kilometer kamen, was knapp unter der Herstellerangabe lag.

Entsprechend abhängig vom Fahrstil ist auch die elektrische Reichweite des DS 9. Die Herstellerangabe von 62 Kilometern erreichten wir im Test aber nicht ganz. Erschrocken nahmen wir zunächst die vom Bordcomputer suggerierte Reichweite von 36 Kilometern zur Kenntnis, die sich dann bei normaler Fahrweise aber auf echte 56 Kilometer erhöhte.

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Das Aufladen während der Fahrt und Halten des Batteriestands ist in mehreren Stufen möglich.

Die maximal 140 km/h als rein elektrisch gefahrene Höchstgeschwindigkeit erreichten wir übrigens bereits im ersten Versuch problemlos.

Ausstattung, Komfort, Technik im DS 9 E-Tense 4×4

Die hier gefahrene „Opera“-Ausführung ist die zweithöchste Ausstattungsvariante und entsprechend opulent in ihrer Ausführung. Die besonders aufgefallenen Optionen wollen wir nachfolgend näher betrachten.

Einmal wäre das Focal Electra Soundsystem mit seinen 14 Lautsprechern plus Woofer erwähnenswert, welches in Kombination mit einer Akustikverglasung für ein ausgeprägtes Hörvergnügen sorgt. Natürlichkeit und Detailtreue stehen hier genauso im Fokus wie voluminöse Dynamik.

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Dank dieser kleinen Nachtsichtkamera im Frontgrill…

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…ist bei Dunkelheit ein weiterer Modus im Cockpit-Display aufrufbar…

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…bei dessen Aktivierung die Nachtsichtfunktion im Cockpit eingeblendet wird.

Bei Dunkelheit ist der DS 9 E-Tense 4×4 besonders gut gerüstet; einmal durch seine hell und homogen ausleuchtenden LED-Scheinwerfer, die dank Matrix-Technik auch das Ausblenden anderer Verkehrsteilnehmer mit hoher Zuverlässigkeit und Schnelligkeit offenbarten.

Zum anderen sichert die Nachtsichtfunktion „DS Night Vision“ ein Höchstmaß an Erkennungspotenzial im Bereich Fußgänger, Radfahrer und Tiere jedweder Art. Oftmals ist dem Fahrer die potenzielle Gefahr noch nicht einmal aufgefallen, da hat das System diese bereits detektiert und entsprechend markiert.

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Die 360-Grad-Ansicht hilft dabei, die große Limousine sicher zu rangieren.

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Das elektrische Schiebedach gehört zur Serienausstattung…

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…und kann aber auch blickdicht verschlossen werden.

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Neben der Vollklimatisierung der Sitze sind auch diverse gut wirksame Massageprogramme im Angebot.

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Iris im Koma? Die Sprachsteuerung funktionierte im Testwagen in unzähligen Versuchen nicht ein einziges Mal.

Dazu kommen eine 360-Grad-Kamera mit akzeptabler Auflösung, ein schlüsselloses Zugangssystem, sehr schnell wärmende Sitzheizungen, zuverlässig abkühlende Sitzbelüftungen und sinnvolle Massagefunktionen sowie ein Multimedia-Infotainment mit permanenter Onlineverbindung. Dadurch wird unter anderem die Routenführung auch durch Echtzeit-Verkehrsinfos realisiert. Die Sprachsteuerung „Iris“ hatte im Testwagen schwere Verständnisprobleme und ließ sich maximal zur Frage, wie sie denn helfen könne hinreißen. Danach war aber Funkstille und für mindestens drei Minuten passierte gar nichts, bevor „Iris“ in den „Schmollmodus“ wechselte – hier gab es wohl softwareseitig einen Fehler.

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Das digitale Cockpit erlaubt diverse…

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…Ansichten, zu denen auch die Navigationskarte gehört…

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…oder eine minimalistische und ablenkungsarme Darstellung.

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20-Zoll-Räder gehören bei der „Opera“-Ausführung zum Serienumfang.

Der beim Fahrzeugstart elektrisch ausklappende analoge Chronograph mittig im Armaturenbereich ist ebenso ein Highlight und unterstreicht den ausgeprägten Luxusfaktor dieser Limousine. Die Bedienbarkeit ist an einigen Stellen ausbaufähig, was beispielsweise die Klimatisierung angeht, welche nur über den Zentralbildschirm erfolgt.

Der DS 9 besitzt zwar eine Anhängerkupplung, allerdings ist das maximale Zuggewicht von 1,2 Tonnen mehr als überschaubar. Die bildschöne Limousine soll womöglich nicht in ihrer Erscheinung durch einen schnöden Anhänger entstellt werden.

Die Preise für den DS 9 E-Tense 4×4 360

Die Topmotorisierung der Limousine ist in allen drei Ausstattungsvarianten erhältlich.

  • Rivoli – Der Startpreis in der Basisausstattung – wobei diese eine derartige Bezeichnung nicht wirklich verdient – liegt bei 76.550 Euro; das „DS Active Scan Suspension“-Fahrwerk und die LED-Maxtix-Scheinwerfer sind wie auch die voll klimatisierten Vordersitze, die 360-Grad-Kamera und vieles anders bereits serienmäßig an Bord.
  • Opera – Die hier getestete Variante startet ab 86.050 Euro und bringt weitere Ausstattungen wie das Focal Soundsystem, Night Vision, ein elektrisches Schiebedach und vieles mehr in diese Limousine.
  • Esprit de Voyage – Als Topausstattung startet die Topmotorisierung bei 86.400 Euro und erhält ab Werk besondere optische Ausstattungsmerkmale wie spezielle 19-Zoll-Räder mit Diamanteffekt und diverse weitere Details.

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Als Plug-in Hybrid ist der DS 9 E-Tense 4×4 360 die Topmotorisierung der Modellreihe.

Mit dem E-Tense 4×4 360 als Antrieb ist die Limousine satte 11.750 Euro teurer als die Einstiegsmotorisierung, die als E-Tense 250 einen 1.6-Liter-Turbobenziner mit 250 PS und Vorderradantrieb darstellt und bei 64.260 Euro in der Ausstattung Rivoli startet. Diese beiden Motorisierungen sind mittlerweile die beiden einzigen Optionen für den DS 9.

Fazit – Die Crème de la Crème der Limousinen

Mit dem DS 9 scheint man die Haute Couture auf Rädern definiert zu haben. Eine derart elegante Limousine ist zweifellos schwer noch einmal zu finden und diese hier ist damit ein würdiger Nachfolger der legendären Nobel-Citroens namens DS & Co.

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Optisch herausragend, ausstattungstechnisch eine Fahrzeugklasse darüber – der DS 9 E-Tense 4×4 360.

Eine betörende Optik und Luxus-Flair im Innenraum versprechen zudem das Setzen eines klaren Statements: Ich bin Oberklasse. Und das ist nach diesem Test insbesondere ausstattungstechnisch zu bestätigen. Einige Defizite sind aufgrund der schieren Masse an positiven Fakten fast vergessen oder zumindest verdrängt – hier sollte DS Automobile in jedem Fall nachjustieren. Es wäre schade, wenn das ungemein tolle Gesamtbild durch solche sicherlich schnell behebbaren Feinheiten getrübt wird.

Fest steht, dass sich mit dem DS 9 E-Tense 4×4 360 eine Art Creme de la Creme der Limousinen vorstellt, deren vorbildlicher Fahrkomfort mit potenter Leistung und ausgeprägter Luxusausstattung einhergeht, verpackt in eine der aktuell weltweit wohl schönsten Limousinen-Designs.

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Kaum eine aktuelle Limousine tritt so elegant in Erscheinung, wie dieser französische Avantgardismus.

Hardliner werden vielleicht abwinkend auf ihr V8-Emblem am Heck zeigen oder den Image im Strahl erbrechenden Stern auf der Haube hervorheben. Alles sicher Argumente, die je nach Perspektive sinnvoll erscheinen oder auch nicht. Am Ende ist es aber ein Fakt, dass der DS 9 aus der Riege der Premiumliga in der oberen Mittelklasse nicht mehr herauszudiskutieren ist und hierfür nicht nur eine Daseinsberechtigung besitzt, sondern auch in manchen Punkten seine Konkurrenten durchaus ärgern kann.

Das beginnt – und das ist mittlerweile keine sekundäre Entscheidungsgrundlage mehr – beim Preis. Denn so viel, wie der Franzose bereits ab Werk mitbringt, findet sich in den meisten Fällen der Wettbewerber noch auf den unendlichen Weiten ihrer Aufpreislisten. Und last but not least: Diese Menge an Individualismus, welche dieser DS 9 verströmt, gibt’s woanders weder für Geld noch gute Worte. Da erlebt man also tatsächlich so etwas wie luxuriöse Liebe auf Rädern – Amour luxueux sur roues.

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Schalten und walten kann der Fahrer auch über die Schaltwippen am Lenkrad…

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…welches ansonsten sehr angenehm und griffig in den Händen liegt.

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Hybridbatterie fordert Tribut – Das Tankvolumen ist etwas gering.

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Die Bedienelemente am Vordersitz erinnern an andere Modelle des Konzerns.

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Die Abgasführungen enden tatsächlich in den Blenden am Heck.

Text/Fotos: NewCarz

Pro & Contra

Pro:

  • bildschöne, sehr elegante und zugleich staatstragende Karosserieform
  • kräftiger, sparsamer und harmonisch arbeitender Hybridantrieb
  • luxuriöses Ausstattungsniveau
  • exzellenter Fahrkomfort
  • großzügige Platzverhältnisse für Insassen
  • im Vergleich zur Konkurrenz fast moderater Preis

Contra:

  • geringes Zuggewicht
  • für die Fahrzeugklasse zu wenig Antriebsoptionen
  • kleiner Tank
  • Sprachsteuerung ohne Funktion

Konkurrenz: BMW 5er, Audi A6, Mercedes-Benz E-Klasse, Jaguar XF

Technische Daten: DS 9 E-Tense 4×4 360 Opera

  • Farbe: Platinum-Grau Metallic
  • Fahrzeugklasse: obere Mittelklasse / Limousine
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,93 x 1,86 (2,08 mit Außenspiegeln) x 1,46
  • Radstand (mm): 2.895
  • Antrieb: Reihenvierzylinder-Turbobenziner + 2 Elektromotoren
  • Hybridart: Plug-in Hybrid
  • max. Systemleistung: 265 kW (360 PS)
  • max. Drehmoment (Nm): 520
  • Getriebe: 8-Stufen-Automatik
  • Antriebsart: Allrad (Hinterachse rein elektrisch)
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 1,7 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,9 l/100 km (mit leerem Akku)
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 38 g/km
  • Abgasnorm (WLTP): 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Höchstgeschwindigkeit elektrisch: 140 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 5,6
  • Akkukapazität brutto (kWh): 15,6
  • Ladezeit auf 100 % AC mit max. 7,4 kW Werksangabe/gemessen (min): 135/155
  • elektrische Reichweite Werksangabe/gemessen (km): 62/56
  • Wendekreis (m): k. A.
  • Kofferraumvolumen (l): 510
  • Leergewicht (kg): 1.931
  • Zuladung (kg): 489
  • max. Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/1.205
  • max. Stützlast (kg): 70
  • max. Dachlast (kg): 70
  • Tankgröße (l): 42
  • Kraftstoffart: Benzin E5/E10 mind. 95 Oktan
  • Neupreis des Testwagens: 83.350 Euro (Basispreis E-Tense 4×4 360: 76.550 Euro)

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