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Tatsächlicher Verbrauch: Mercedes C 300 d e T-Modell im Test

Wie viel Sprit braucht der Diesel-Plug-in-Hybrid im realen Leben?

tatsächlicher verbrauch: mercedes c 300 d e t-modell im test

Zugegeben: Jeder Mercedes mit Diesel-Plug-in-Hybrid-Antrieb weckt bei mir die Neugier, denn in vergangenen Tests zeigten diese eine hohe Effizienz. Hohe Erwartungen trug ich auch an das nun getestete Mercedes C-Klasse T-Modell heran – und sie wurden nicht enttäuscht.

Mit einem Durchschnittsverbrauch von nur 2,90 Liter/100 km erzielte das Mercedes C 300 d e T-Modell ein außergewöhnliches Ergebnis auf unserer 360 km langen Standardstrecke von Rom nach Forlì. Dazu kommt freilich noch der Strom, denn wie immer bei Verbrauchstests mit Plug-in-Hybriden fuhren wir mit voller Batterie in Rom los. Beim Verlassen der Hauptstadt schaffte ich beachtliche 96 km im Elektromodus. So ist der niedrige Verbrauch vor allem auf die hohe Speicherkapazität der Batterie von 25,4 kWh zurückzuführen.

Die Mercedes C-Klasse als Kombi

Rekordverbrauch

Mit 2,90 Liter/100 km erzielt der Mercedes C 300 d e T-Modell den drittbesten Spritverbrauch in unserem Verbrauchstest überhaupt. Damit liegt das Auto gleichauf mit dem Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid von 2018 (ebenfalls 2,90 Liter) und knapp hinter seinem benzinbetriebenen Zwilling Mercedes C 300 e S-Modell (2,80 Liter).

Andere Plug-in-Hybride ähnlicher Größe brauchen deutlich mehr, so der Skoda Superb iV Combi (4,20 Liter), der Citroen C5 X Hybrid 225 E-EAT8 (4,55 Liter) und der BMW 330e (4,75 Liter).

Niedrig, schnittig, stark und extrem gut ausgestattet

Bei unserem Testwagen handelte es sich um ein italienisches Mercedes C 300 d e T-Modell AMG Line Premium Plus. Der Mittelklasse-Kombi ist extrem gut, ja luxuriös ausgestattet. Serienmäßig sind bereits 18-Zoll-Leichtmetallräder, ein Panorama-Schiebedach und LED-Matrix-Scheinwerfer, AMG-Line-Zierleisten außen und getöntes Glas an Bord. Ebenfalls Standard sind Drei-Zonen-Klimaautomatik, elektrisch bediente Vordersitze mit Sitzheizung, Sitzklimatisierung und Memory-Funktion, Head-up-Display und das Surround-Sound-System Burmester 3D.

Mercedes C-Klasse T-Modell: Das Cockpit

In Italien kostet das Modell 81.701 Euro. Mit Extras wie der Metallic-Lackierung Manufaktur Patagonienrot, den Paketen Night und Energizing Plus sowie Lindenholz-Elementen im Interieur steigt der Listenpreis auf rund 87.000 Euro. In Deutschland gibt es das C 300 d e T-Modell mit Heckantrieb ab 73.072 Euro. Mit dem Paket AMG Line Premium Plus steigt der Preis auf 77.950 Euro (falls wir im Konfigurator alles richtig gemacht haben).

Für diese Beträge erhält man einen praktisch vollwertig ausgerüsteten und sehr zufriedenstellenden Kombi mit einem sehr langen, wenn auch nicht sehr hohen Kofferraum. Die Ausstattung ist sowohl bei den Assistenzsystemen als auch bei Sicherheit und Komfort erstklassig.

Hinzu kommt die angenehme Kraft des 313-PS-Antriebs, bei dem 197 PS von dem 2,0-Liter-Turbodiesel und 129 PS (95 kW)vom Elektromotor kommen. Die hervorragende Neungang-Automatik 9G-Tronic Plus überträgt die Kraft an die Hinterräder. Einziges Manko, vor allem für Leute, die an SUVs gewöhnt sind, sind der niedrige Einstieg sowie das nicht gerade grelle Ein- und Ausstiegslicht.

Mercedes C-Klasse T-Modell: Das Heck

Mehr als 100 km rein elektrisch sind möglich

Wenn die Batterie entladen ist, verliert der Mercedes C 300 d e etwas von seiner geradezu magischen Sparsamkeit. Das beweist der Verbrauch im täglichen Stadtverkehr und auf der (italienischen) Autobahn, der nahe an den normaler Diesel-Kombis ähnlicher Leistung und Größe herankommt. Der 50-Liter-Dieseltank sorgt für eine durchschnittliche Reichweite von rund 700 km, mit Spitzenwerten von rund 1.000 km bei extrem sparsamer Fahrt.

Bei voll auf geladener Batterie lassen sich mit dem Mercedes-Kombi mindestens 80 km emissionsfrei zurücklegen, unter idealen Bedingungen sogar bis zu 120 km. Sehr nützlich ist auch die für einen Plug-in-Hybrid hohe Ladeleistung von 11 kW mit Wechselstrom. Optional gibt es sogar eine noch praktischere Gleichstrom-Lademöglichkeit mit einer Ladeleistung von 60 kW. Das Extra kostet 500 Euro Aufpreis.

Spritverbrauch bei entladener Batterie

  • Stadt-Umland-Mix: 7,0 Liter/100 km, 710 km Reichweite (errechnet)
  • Landstraße: 6,6 Liter/100 km, 755 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 4,6 Liter/100 km, 1.085 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Elektrische Reichweite CO2-Emissionen
(WLTP)
Mercedes C 300 d e T-Modell Diesel 313 PS Euro 6d-ISC-FCM 96-111 km 13-18 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Mercedes C 300 d e T-Modell AMG Line Premium PlusListenpreis: 77.950 Euro (in Italien 81.701 Euro)Testdatum: 11. Dezember 2023Wetter (Abfahrt/Ankunft): Regen, 13 Grad/ Regen, 5 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 880 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 77 km/h
Reifen: Pirelli Sottozero 3 Winter 240 Series II – 225/45 R18 M+S

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 3,0 Liter/100 kmAn der Zapfsäule bestimmter Verbrauch: 2,8 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 2,90 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,70 Euro/Liter (Diesel)
Spritkosten: 4,93 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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