Er ist auf dem Nürburgring zuhause
Slalom, Rallye, Autocross: Karl Willi Gödel aus Ahnatal fährt seit über 50 Jahren Autorennen
Ein aufwendiges Hobby hat Karl Willi Gödel aus Ahnatal. Er ist Mitglied beim Kurhessischen Motorsport Club Kassel und fährt seit 50 Jahren Autorennen.
Ahnatal – „Slalom, Rallye, Autocross – da bin ich ganz flexibel. Ich wollte alles ausprobieren“, sagt der 70-Jährige. Ursprünglich lernte er den Beruf des Fleischers. Seine Liebe zu Fahrzeugen war aber so groß, dass Gödel hauptberuflich Baufahrzeuge fuhr.
1994 bereitete Goedel mit seinen Kumpels erstmals einen Käfer für den Käfer-Cup in 1995 auf. Die Farbe? „Jägermeister Original“, sagt er stolz. Glücklicherweise gab es in seinem Bekanntenkreis Maler und Handwerker, die seine Leidenschaft teilten und die Autos mit ihm gemeinsam aufbauten. Der Käfer-Cup fand vielerorts statt, Gödel war überall dabei. „Insgesamt bin ich da Sechster geworden, das war schon nicht schlecht“, sagt er.
Karl Willi Gödel ist auf dem Nürburgring zuhause
Ein VW Käfer von Karl Willi Gödel.
Sein BMW M Coupé, das er noch heute fährt, baute er 2004 für die Nordschleife auf dem Nürburgring in der Eifel auf. Verschiedene Autos lassen sich verschieden fahren, erzählt Gödel. Dennoch habe er keins lieber gemocht, als das andere. „Ich kann mich überall reinsetzen, brauche dann nur ein bis zwei Runden und bin drin – danach blende ich alles andere vollkommen aus“, sagt er. Goedel ist mehrfacher Hessenmeister, er sammelt die Sportabzeichen alle. Das Fahren und Gewinnen habe immer auf Anhieb geklappt.
Vier Mal am 24-Stunden-Rennen teilgenommen
Insgesamt habe er viermal an 24-Stunden-Rennen teilgenommen. Nach rund zwei Stunden übernahm immer einer der drei Fahrer das Auto, die anderen machten Pause, berichtet Gödel. „Da mussten wir schon Monate vorher die Leute zum Schrauben und Montieren einteilen“, sagt er. „Das war sehr zeitintensiv, aber es hat uns allen wahnsinnig Spaß gemacht.“ Vor allem die verschiedenen Tageszeiten mit ihren unterschiedlichen Witterungen seien bei solchen Rennen eine Herausforderung.
Heute gibt es kaum noch Motorsport-Vereine in der Region, vieles habe sich verändert, sagt Gödel sichtlich betroffen. Nach einigen Beschwerden sei das Fahren vielerorts nicht mehr genehmigt worden. Dennoch wünscht er sich, dass wieder mehr junge Leute in den Vereinen aktiv werden und den Motorsport wieder groß machen. (Jenny Breiding)