- Früher Konkurrenz-Plattform, jetzt in der SRO-Familie
- Spannungen seit Gründung der DTM-Trophy
- “Es gibt Leute, die erschaffen – und Leute, die kopieren”
SRO-Chef und GT3-Erfinder Stephane Ratel sieht die Übernahme der DTM durch den ADAC positiv. “Ich bevorzuge es definitiv gegenüber der früheren Situation, dass die DTM jetzt beim ADAC ist”, stellt der Franzose gegenüber ‘Sportscar365’ klar, dass er es positiv findet, dass die DTM nicht mehr von Gerhard Berger geführt wird.
“Der ADAC arbeitet direkt mit uns zusammen, wir haben eine exzellente Zusammenarbeit”, betont Ratel – und verweist darauf, dass es nun zwischen den Kalendern der DTM und der SRO-Serien GT-World-Challenge Europe und Intercontinental GT-Challenge jetzt keine Überschneidungen mehr gibt.
Früher Konkurrenz-Plattform, jetzt in der SRO-Familie
Dass in Zukunft in der DTM wie in allen Serien, in denen eine SRO-Einstufung genutzt wird, Pirelli-Reifen zum Einsatz kommen, macht die Sache einfacher. Und dann wäre da noch das Thema GT4. “Ich bin sicher, dass die GT4 Germany durch das Ende der DTM-Trophy ein sehr großes Starterfeld haben wird – und wir haben auch da eine Partnerschaft. Ich bin zufrieden”, so Ratel.
Die DTM ist also von einem Konkurrenzprodukt zu einer Plattform geworden, mit der Ratels SRO Geld verdient. Das war vor ein paar Jahren noch nicht abzusehen: Denn als der damalige DTM-Boss Berger Ende 2019 mit der DTM-Trophy eine eigene GT4-Serie ins Leben gerufen hatte, kam es zu Spannungen zwischen dem Österreicher und Ratel.
Spannungen seit Gründung der DTM-Trophy
Stephane Ratel
Stephane Ratel rief 2006 die erfolgreiche GT3-Klasse ins Leben
Foto: Motorsport Images
“Es gibt Leute, die erschaffen – und Leute, die kopieren”
Abgesehen davon sah Ratel auch Bergers Schritt, in der DTM ab 2021 statt den Class-1-Prototypen auf GT3-Autos zu setzen, äußerst kritisch. “Es gibt eben Leute, die etwas erschaffen, und Leute, die etwas kopieren”, konnte er sich 2021 bei ‘Motorsport aktuell’ einen Seitenhieb in Richtung des Ex-Formel-1-Piloten nicht verkneifen.
Durch den GT3-Wechsel wurde die DTM plötzlich auch für Teams aus seinen GT3-Serien attraktiv – und auch beim Kalender nahm die ITR wenig Rücksicht. Außerdem passte die DTM mit ihrer Profi-Herangehensweise und einem Fahrer pro Auto nicht in das Kundensport-Modell, das der GT3-Erfinder für seine Klasse verteidigt.
Da es nun zumindest keine Überschneidungen mehr gibt, sieht Ratel nun neue Möglichkeit. “Das macht es einfach”, sagt er. “Es gibt keine Terminkollisionen, man fährt mit Pirellis, die gleichen Set-ups. Man fährt ein Wochenende nach dem anderen, und ein Team kann beides parallel machen – und alles ist gut.”
Mit Bildmaterial von DTM.