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Renault Master E-Tech: Werbung für Strom-Transport

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Bislang ging die E-Variante des Renault Master eher als Notlösung durch. Das neue Modell zeigt, wie sich auch Nutzfahrzeuge weiterentwickeln.

Im kommenden Jahr will Stockholm Teile der Innenstadt für Autos mit Verbrennungsmotoren sperren. Dann sollen die vielen Geschäfte nur noch mit E-Transportern beliefert werden. Die Fahrzeughersteller sind vorbereitet: Fiat Ducato, Ford Transit, Renault Master, fast alle Transporter sind bereits mit E-Antrieb erhältlich. Letzterer kommt jetzt sogar in zweiter Generation komplett neu auf den Markt. Fühlte sich der 2018 eingeführte Master E-Tech mit 75-PS-Motor und gerade mal 120 Kilometern Reichweite noch an wie eine Notlösung, so zeigt das neue Modell von Renault, wie sich die E-Mobilität auch im Nutzfahrzeug weiterentwickelt.

Der elektrische Master wird in mehreren Längen und Höhen, mit zwei Batteriegrößen und einem ganzen Sammelsurium an Auf- und Ausbauten angeboten. Er nimmt 2,5-Tonnen-Hänger an den Haken, lädt bis zu 2,5 Tonnen Fracht. Außerdem können Kunden zwischen Front- und Heckantrieb wählen. Das soll Kunden den Umstieg aufs Elektromodell schmackhaft machen und die potenzielle Käuferschicht vergrößern. In Frankreich etwa wird jetzt schon jeder zehnte Master mit E-Antrieb ausgeliefert, bevorzugt an Großkunden.

Bis zu 460 Kilometer Reichweite

Mit seiner 87 kWh großen Batterie kommt der neue Master E-Tech nach WLTP sogar 460 Kilometer weit und empfiehlt sich damit auch für Unternehmen, die in einem großen Radius unterwegs sind. Die Angabe ist durchaus realistisch. Auf einer ersten Testrunde über französische Landstraßen mit 400 Kilo Last im Frachtraum pendelte sich der Verbrauch bei 22,0 kWh/100 km ein. Eine kostengünstigere Variante mit 40 kWh-Akku bleibt aber weiter im Programm.

Fürs neue Modell hat Renault das gesamte E-Paket aktualisiert. Beispielsweise kann der Wagen künftig Strom am Schnelllader zapfen. 130 kW sind maximal möglich, sodass nach 30 Minuten wieder weitere 200 Kilometer drin sind. Eine Wärmepumpe wird serienmäßig geliefert und das Modell kann Strom ins Netz zurück speisen. Außerdem lassen sich E-Werkzeuge über eine Steckdose im Cockpit oder im Laderaum aufladen. Heiz- und Kühlsysteme oder automatische Heckklappen können Strom von der Batterie zapfen.

Gesenkter Einstiegspreis

Trotz des Plus an Technik senkt Renault den Einstiegspreis. In Frankreich kostet der E-Tech ab 50.000 Euro netto, rund 6.000 weniger als bisher. Damit ist der E-Transporter nur noch 25 Prozent teurer als der günstigste Diesel mit 105 PS. Die deutschen Preise hat Renault noch nicht veröffentlicht. Aber wer eine Runde mit dem neuen Master E-Tech dreht, will sowieso nicht mehr zum Selbstzünder zurück. Der Stromer fährt besser, liegt dank des tiefen Schwerpunkts satter auf der Straße, federt komfortabler und ist deutlich leiser als der Diesel. Die je nach Batterie 130 oder 143 PS genügen für alle Situationen. Anders als im Vorgänger muss man auch die linke Spur der Autobahn nicht mehr meiden, sondern schwimmt immer gut im Verkehr mit.

Wären nicht die großen, geteilten Rückspiegel oder die hohe Sitzposition, fast könnte man meinen, man sitzt in einem SUV. Insgesamt wirkt die gesamte Kabine luftiger als im Vorgänger, obwohl die Designer 25 Prozent mehr Stauraum untergebracht haben. Bei der Fahrzeugsteuerung haben sich die Ingenieure bei den Pkw-Kollegen bedient. OpenR Link samt kabelloser Android Auto- und Apple CarPlay-Verbindungen gehört zur Serienausstattung. Navigiert wird per Google Maps, Ziele lassen sich problemlos per Sprache eingeben. (SP-X)

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