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50 Jahre Renault R5-Cup: Ohrfeige für ersten Sieger

50 jahre renault r5-cup: ohrfeige für ersten sieger 50 jahre renault r5-cup: ohrfeige für ersten sieger 50 jahre renault r5-cup: ohrfeige für ersten sieger ​R5-Cup-Kurzgeschichten zum Staunen und Schmunzeln, Episode 1: Wieso sich Harald Grohs 1974 nach der Zieldurchfahrt auf dem Weg zur Siegerehrung eine Ohrfeige einfing.

Als das turbulente Premiere-Rennen des Renault R5-Cups im April 1974 in Hockenheim abgewinkt wurde, feierten an die 100.000 Zuschauer Sieger Harald Grohs aus Essen. Der junge Mann hatte alle Zwischenfälle und Überschläge um sich herum gut überstanden und sich in einem furiosen Endspurt den denkbar knappen Sieg vor seinem Konkurrenten Wolfgang Schütz aus Böblingen gesichert.

«Ich musste schon alle Register ziehen um mich in der letzten Kurve an Schütz vorbei zu quetschen», so Grohs mit unschuldigem Lächeln unmittelbar nach dem Aussteigen, «vielleicht hab’ ich mich ja ein bisschen an ihn angelehnt, aber da ist ja nix dabei.»

Nach der Auslaufrunde hielten die drei Erstplatzierten R5-Piloten auf der Zielgeraden an, verließen ihre Autos und begaben sich in Richtung Podium. Auf dem Weg dorthin auf kam Konkurrent Schütz schnellen Schrittes auf Grohs zu, der weiter erzählt: «Ich dachte, der will mir gratulieren, stattdessen verpasst er mir eine kräftige Ohrfeige und schreit ‚Du hast mir den Sieg gestohlen!‘. Ich war völlig perplex.»

Auf dem Siegerpodium würdigten die beiden sich keines Blickes, vertrugen sich aber erstaunlicherweise für den Rest der Saison. Grohs nahm Schütz die Ohrfeige nicht weiter übel, sorgte aber für die Zukunft vor, «in dem ich nach dem Aussteigen erst mal meinen Helm aufgelassen und mir außerdem einen Bodyguard zugelegt habe».

Nach zehn Wertungsrennen gab es ein versöhnliches Resultat. Schütz wurde mit nur einem Sieg erster R5 Cup-Titelgewinner. Grohs musste sich trotz seiner sechs Saisonsiege mit der Vizemeisterschaft begnügen, «weil ich leider ein paar Ausfälle zu viel hatte».

Kollege Schütz konnte sich übrigens glücklich schätzen, dass die Handgreiflichkeit von Hockenheim weder offiziell gemeldet noch von Amts wegen geahndet wurde. Sonst wäre die noch jungfräuliche Lizenz schon kurz nach der Ausfertigung wieder weg gewesen.

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