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Renault-CEO stellt klar: Verkauf von Alpine kommt gar nicht in die Tüte!

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Für Luca de Meo kommt ein Verkauf des Alpine-Teams nicht in Frage

Der Renault-Konzern hat offenbar keinerlei Absichten, das Formel-1-Team Alpine zu verkaufen. “Ich möchte eins ganz klar aussprechen: Keine Chance, dass wir aufgeben werden”, sagt Konzernchef Luca de Meo in einem Interview mit i#Autocar#i und unterstreicht: “Das ist nicht mein Stil.”

Alpine liegt in der Formel-1-WM 2024 derzeit mit zwei Punkten aus zwei zehnten Plätzen auf dem vorletzten Platz. Nur das künftige Audi-Werksteam Sauber ist mit null Punkten noch dahinter.

Zum Vergleich: 2023 hatte der Rennstall nach acht Rennwochenenden 44 Zähler angeschrieben – und das war für das Management schlecht genug, um gemeinsam mit Teamchef Otmar Szafnauer im Sommer die halbe Führungsetage zu entlassen.

Kurz zuvor hatte die Investmentgesellschaft Otro Capital für einen Kaufpreis von 200 Millionen Euro 24 Prozent des Alpine-Teams erworben. Kombiniert mit dem sportlichen Absturz, der seither unter Bruno Famins Führung hingelegt wurde, wurde das von Beobachtern als Indiz gewertet, dass Renault bei anhaltender Erfolglosigkeit komplett den Stecker ziehen könnte.

Doch das wird nicht passieren, wie de Meo klarstellt: “Wir werden nicht ein Stück von diesem Ding verkaufen! Wir brauchen das Geld nicht. Ich hatte Angebote von links und rechts, und dann wurde auch in der Presse drüber gesprochen. Aber wir sind nicht interessiert. Es wäre dumm, und das werden wir nicht tun.”

Renault glaubt an Wert des Formel-1-Engagements

Denn auch wenn Alpine aktuell hinterherfährt: Die Formel 1 an sich befindet sich wirtschaftlich in einem exzellenten Zustand, und sollte ein sportlicher Turnaround gelingen, würde der Wert des Alpine-Franchises in den nächsten Jahren vermutlich signifikant steigen.

Formel-1-Experte Ralf Schumacher ist indes “froh, dass der Konzern drinbleibt und dass Renault schon so lang dabei ist. Ich hoffe, dass sie dabeibleiben.” Denn: “Ich fände es schade, wenn eine Traditionsmarke wie Renault der Formula 1 abhandenkäme”, sagt er in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von i#Formel1.de#i.

Renault ist zuerst 1977 in die Formel 1 eingestiegen und gilt in der historischen Nachbetrachtung als Pionier des Turboladers in der Königsklasse des Motorsports. 1985 stellte man das hauseigene Werksteam ein, kehrte aber 1989 als Motorenlieferant des Williams-Teams zurück.

Das heutige Alpine-Team trat 1981 als Toleman erstmalig in der Formel-1-WM an, hatte zunächst aber noch nichts mit dem Renault-Konzern zu tun. Der hatte ab 1995, als Motorenlieferant, seine Finger im Spiel, und übernahm das damalige Benetton-Team im Jahr 2000 ganz. Mit Unterbrechungen, denn erst seit 2016 ist Renault wieder alleiniger Eigentümer des Rennstalls.

Kommt Briatore als Retter zurück?

Eins der Gesichter früherer Renault-Erfolge, der Motorenbauer Rob White, hat Alpine gerade erst verlassen. “Und es wird weitere geben”, kündigt de Meo an, dass der Personalumbau noch nicht abgeschlossen ist. Unter anderem ist gerade im Gespräch, dass Alt-Teamchef Flavio Briatore als Berater installiert werden könnte.

Begonnen habe die heutige Krise seiner Einschätzung nach bereits “vor drei, vier Jahren”, in der Vorbereitung auf das Reformreglement 2021, das dann wegen der Coronapandemie erst 2022 kam. Der schwachbrüstige Motor habe damals schon “0,2 bis 0,5 Sekunden pro Runde” gekostet, analysiert de Meo und hält fest: “Dieses Jahr haben wir auch das Auto verbockt. Alles zusammen fehlen uns eineinhalb Sekunden.”

Warum de Meo so unzufrieden ist

Insgesamt erwarte er “eine viel bessere Performance vom Team. Wir sind nicht hier, um 16. zu werden. Wir sollten so oft wie möglich vorn mitmischen. Manchmal Zweiter werden, manchmal vielleicht auch nur Fünfter. Aber das sollte unser Niveau sein”, poltert de Meo.

Alpine hatte schon vor Beginn der Saison 2023 angekündigt, den dritten Platz in der Teamwertung der Formel 1 ins Visier nehmen zu wollen. In der Realität ist man seither von P4 auf P9 abgestürzt. Die Powerunit ist sicher ein Grund dafür. Einer, den man spätestens mit Einführung des neuen Reglements zur Saison 2026 korrigieren kann.

Alpines langfristige Strategie lautet daher, das Team 2024 umzubauen, um dann mit neuer Aufstellung 2025 das neue Reglement ab 2026 vorbereiten zu können. Wenn die Ergebnisse dann nicht besser werden, könnte Renault das Thema Formel 1 neu bewerten. Doch bis dahin scheint das Engagement mit einem Werksteam gesichert zu sein.

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