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Pit Beirer: Warum KTM 2025 keine jungen Fahrer zu Tech3 geholt hat

pit beirer: warum ktm 2025 keine jungen fahrer zu tech3 geholt hat

Pit Beirer: Warum KTM 2025 keine jungen Fahrer zu Tech3 geholt hat

In der Vergangenheit fungierte Tech3 als so etwas wie das Nachwuchsteam von KTM in der MotoGP. Aufsteiger aus der Moto2 wie Raul Fernandez, Remy Gardner oder Augusto Fernandez feierten hier ihr Debüt. In dieser Saison beförderte KTM Pedro Acosta, der sich als echter Sensationsrookie erwies.

In den ersten Saisonrennen sammelte er mehr Podien als alle anderen KTM-Fahrer zusammen. Doch das Schicksal seiner Vorgänger zeigt: Ein solcher Einstand in der Königsklasse ist die Ausnahme. Auch deshalb entschied sich KTM für die nächste Besetzung der Tech3-Plätze gegen ein junges Talent.

Für die Saisons 2025/2026 wurden stattdessen zwei erfahrene MotoGP-Fahrer verpflichtet, die auch schon Rennen gewonnen haben: Maverick Vinales und Enea Bastianini.

Auf die Frage, wie es zu diesem Strategiewechsel kam, sagt KTM-Motorsportdirektor Pit Beier: “Wenn du mich nach meinem Wunsch fragst, wäre es natürlich immer, Fahrer aus unserer eigenen Akademie zu haben und sie alle dort zu befördern und dann konkurrenzfähig zu sein.” Aber so einfach sei es eben nicht.

“Man sieht, wie komplex die MotoGP ist, wie schwierig sie ist, und man braucht definitiv einen herausragenden Rookie, damit es Sinn macht, direkt in die MotoGP zu gehen”, erklärt er und nennt Acosta als Beispiel: “Pedro hat bewiesen, dass es möglich ist.”

“Aber wir hatten auch schon Probleme damit, dass selbst ein Moto2-Weltmeister es sehr, sehr schwer haben kann, wenn er in die MotoGP kommt.” Außerdem sei da noch der finanzielle Rahmen: “Jedes Fahrerpaket ist ein Multi-Millionen-Paket.”

“Man muss also verschiedene Dinge in Betracht ziehen, wie Partner, auch unsere eigene Firma, von der man das Geld bekommt. Und dann habe ich das Gefühl, dass man in der MotoGP einfach nicht mehr die Zeit hat zu sagen, okay, lasst uns eine Art Nachwuchsprojekt machen”, beschreibt Beier die schwierigen Rahmenbedingungen.

Es sei “super wichtig”, Leistung zu bringen – “nicht nur aus Werbegründen, auch für die Qualität des ganzen Teams”, betont der Motorsportchef und erklärt: Man brauche vier starke Fahrer, selbst um nur einen Siegfahrer in der Gruppe zu haben.

“Was ich damit meine: Man braucht die Daten vom Freitagmorgen sofort, um den nächsten Schritt für das zweite Training zu machen. Deshalb haben wir uns einfach wohler gefühlt, Fahrer an Bord zu holen, die bereits Grand-Prix-Sieger sind, um damit das ganze Projekt voranzutreiben und uns gegenseitig pushen.”

Beirer glaubt, dass auch Acosta und Brad Binder, die 2025 das KTM-Werksteam bilden werden, von “zwei weiteren starken Fahrern” wie Vinales und Bastianini profitieren.

“Also war es eine klare Entscheidung, auf Ergebnisse zu setzen und nicht auf ein weiteres Nachwuchsprogramm.” In dem Zusammenhang gibt der KTM-Motorsportdirektor zu, dass er das nächste große Talent derzeit auch noch gar nicht sehe.

“Ehrlich gesagt, sehe ich den nächsten Kerl noch nicht bereit. Gäbe es da den nächsten Pedro, der in unserem Moto2-Projekt bereit wäre, den Sprung zu schaffen, würden wir ihn sofort nehmen. Aber wir sehen nicht, dass sie für nächstes oder übernächstes Jahr bereit sind. Also mussten wir nach der Qualität der Fahrer gehen.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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