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Sitzheizung und Mehrleistung im Abo? Ohne uns!

Erst ein teures Auto kaufen und trotzdem später für Extrageld Zusatzfunktionen buchen müssen? Eine Umfrage zufolge lehnen das viele Menschen in Deutschland ab.

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© Mercedes-Benz AG

Immer mehr Autohersteller bieten “Functions on demand” an – allen voran Premiumhersteller wie Mercedes-Benz.

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© Mercedes-Benz AG

Erst auf den jüngsten Messen in Las Vegas (CES) und Peking (Auto China) kündigte Mercedes neue Funktionen und Kooperationen an.

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© Mercedes-Benz AG

Doch die Generation Wackeldackel ist skeptisch. Einer Umfrage zufolge lehnt die Mehrheit der Personen in Deutschland “Functions on demand” ab.

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© AutoScout24 Group

Vor allem die Älteren rümpfen die Nase. Die Mehrheit der ablehnenden Gruppe hält das Geschäftsmodell schlicht für Geldmacherei.

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© AutoScout24 Group

Die Aufgeschlossenen sind im Schnitt jünger und sehen sogar Einsparpotenzial in “Functions on demand”.

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© BMW

Functions on Demand sind Funktionen, die Autobesitzer über einen Aboabschluss aktivieren können. Viele Autohersteller planen ihr Angebot in diesem Bereich in den kommenden Jahren zu vergrößern.

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© BMW

Um die Features im Webshop buchen zu können, ist ein Benutzerkonto erforderlich, das mit dem Auto verbunden ist. Diese Stores ähneln in ihrem Aufbau App-Stores für Smartphones.

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© Mercedes

Im “me Store” bietet Mercedes mit dem Excellence Paket eine Option an, die alle Funktionen in einem Paket bündelt.

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© Porsche

Viele Hersteller lassen sich Funktionserweiterungen im Infotainment per Abo bezahlen. Dazu zählen etwa Echtzeit-Verkehrsinformationen.

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© Achim Hartmann

Skoda Connect bringt buchbare Funktionen in alle aktuellen Modelle von Skoda. Die Marke zählt mit VW zu den ersten Nicht-Premium-Marken, die einen On-Demand-Store betreiben.

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© Audi

Audi bietet für viele Baureihen freischaltbare Funktionen an. Für den Q8 E-Tron sind der “Parkassistent plus” und das “Matrix-LED-Paket” verfügbar.

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© Audi Mediacenter

Im neuen Audi Q6 E-Tron können Kunden zusätzliche Lichtsignaturen für die Scheinwerfer über den Store hinzubuchen.

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Autos sind längst die vielzitierten “Smartphones auf Rädern”. Und bieten damit ähnliche Update-Möglichkeiten, wie wir sie von unseren internetfähigen Mini-Computern aus der Hosentasche kennen. Das lässt bei den Automanagern die Euro-, Dollar- oder Yuan-Zeichen in den Augen aufblitzen. Denn wenn sich Zusatzfunktionen per Over-the-Air-Update ins Auto laden lassen – neudeutsch: “Functions on demand” -, kann man sich das ja fürstlich bezahlen lassen – per Einmalzahlung oder im Abonnement. Und das, obwohl die in der Produktion teure Hardware im Vorfeld ja bereits eingebaut wurde.

Schon einige Autohersteller haben mit dieser Vorgehensweise für Kontroversen gesorgt. Besonders große Verwunderung riefen BMW und Mercedes hervor – zwei Autobauer, die wahrlich nicht dafür bekannt sind, ihre Produkte zu Discount-Preisen unter die Leute zu bringen. Die Münchner zogen im Sommer 2022 Unmut mit der Ankündigung auf sich, sich die Freischaltung der Sitzheizung künftig extra bezahlen zu lassen – und zwar Monat für Monat. Mit der Konsequenz, dass manche Regionen der Welt ein solches Vorgehen gesetzlich verbieten lassen wollen und BMW Spott von Dacia über sich ergehen lassen musste. Mercedes bietet in den USA gar technisch tiefgreifendes wie Mehrleistung und Hinterachslenkung zum nachträglichen Kauf oder im Abo an.

Mehrheit ist gegen “Functions on demand”

Dass die potenzielle Kundschaft über solche Geschäftspraktiken nicht gerade glücklich ist, überrascht kaum. Wie kritisch derartige Modelle genau gesehen werden, hat nun eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage im Auftrag des von der Autoscout-Gruppe betriebenen Online-Portals Leasingmarkt.de herausgefunden. Das Ergebnis: 59 Prozent der 1.001 befragten Personen würden kein Fahrzeug mit “Functions on demand” kaufen. Unter den 50- bis 65-Jährigen sind es sogar 68 Prozent.

Der Großteil von ihnen hält dieses Vorgehen für Geldmacherei, die das Auto letztlich nur teurer mache. 17 Prozent der Skeptiker zeigen eine altmodische Haltung: Sie wollen ihr Fahrzeug beim Kauf konfigurieren und später schlicht nichts mehr daran ändern. Für manche Befragte aus der ablehnenden Gruppe ist die Technik in der Anwendung zu kompliziert, andere sehen Probleme beim Datenschutz. Allerdings betrifft dies insgesamt nur acht Prozent der “Nein-Sager”. Bei den Unter-30-Jährigen beträgt die Quote sogar weniger als zwei Prozent.

Jüngere sind aufgeschlossen

Jene 41 Prozent, die “Functions on demand” befürworten, sind im Schnitt jüngeren Alters – das ist ebenfalls keine Überraschung. Sie schätzen daran, dass sich ein Auto nach Bedarf konfigurieren lässt und nur Funktionen bezahlt werden, die auch wirklich genutzt werden. Anders als die zuvor erwähnten Personen sehen sie also Einsparpotenzial durch das Geschäftsmodell. Ein relevanter Teil argumentiert zudem, dass sich das Auto später leichter verkaufen lasse, da der Käufer oder die Käuferin den Gebrauchtwagen nach den eigenen Vorstellungen neu konfigurieren können. Immerhin elf Prozent der Aufgeschlossenen würden ein solches Auto zwar kaufen, aber später keine kostenpflichtigen Zusatzfunktionen herunterladen.

Hinweis: Die genauen Ergebnisse der Umfrage präsentieren wir Ihnen in der Fotoshow.

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