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Neuer Volkswagen-Chef Blume bekräftigt: „Elektromobilität die Zukunft der Gruppe“

neuer volkswagen-chef blume bekräftigt: „elektromobilität die zukunft der gruppe“

Bild: VW

Volkswagen hat sich dem Elektroauto verschrieben und investiert Milliarden in den Umbau des Konzerns zum führenden Anbieter der alternativen Antriebsart. Die zuletzt in Europa stark gestiegenen Strompreise bringen die Wolfsburger nicht von ihren Plänen ab.

Der neue Vorstandschef Oliver Blume nannte in einem Gespräch mit Journalisten die Auswirkung der Energiekrise auf die Strompreise einen „vorübergehenden Effekt“. Der weiter den Sportwagenbauer Porsche führende Manager sprach sich dafür aus, eher auf mittel- und langfristige Entwicklungen zu achten. „Für uns ist sehr klar, dass die Elektromobilität die Zukunft der Volkswagen-Gruppe ist“, sagte Blume.

Thomas Schmall, im Volkswagenvorstand zuständig für den Bereich Technik, sprach von unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei der Elektrifizierung. Europa komme „gerade ein wenig vom Kurs ab, während die USA beschleunigen.“ Diese Verlangsamung könne jedoch mittel- und langfristig wieder aufgeholt werden.

„Es wird sicher genug nachhaltige Energie geben für Elektroautos, das Problem dabei ist aber, dass der Strom nicht linear gleichmäßig zur Verfügung steht“, so Schmall. Daher werde Elektroautos als mobilen Stromspeichern künftig eine große Bedeutung zukommen. Fast alle Modelle des VW-Konzerns werden laut Schmall ab Mitte des kommenden Jahres zum sogenannten bidirektionalen Laden befähigt sein. Damit können sie nicht nur Strom vom Netz beziehen, sondern ihn bei Bedarf auch wieder zurückspeisen. Volkswagen sei bereit, in dieses Geschäft einzusteigen, sagte Schmall.

Ladeinfrastruktur im Fokus

Anlass der Äußerungen war der Start eines neuen Gemeinschaftsunternehmens von Volkswagen mit dem italienischen Energiekonzern Enel. Das Joint Venture mit dem Namen Ewiva soll in Italien bis 2025 ein Schnellladenetz mit 3000 Ladepunkten aufbauen. Schon Ende 2023 soll Ewiva Ladestationen an 500 Standorten betreiben – in Stadtzentren, Vororten und an Hauptverkehrsstraßen. „In Italien fehlt es an Ladeinfrastruktur“, sagte Blume. Er ist überzeugt davon, dass sich der Marktanteil von Elektroautos dort durch einen schnellen Ausbau dieser Infrastruktur steigern lässt.

In Europa bietet Volkswagens Energie- und Lade-Tochter Elli ihren Kunden bereits Zugang zu 400.000 Ladepunkten, die von unterschiedlichen Unternehmen betrieben werden. Damit habe der Konzern ein größeres Netzwerk alle Konkurrenten, inklusive Tesla, unterstrich Schmall.

Blume bekräftigte, dass Volkswagen auch günstigere „Einstiegsfahrzeuge“ anbieten werde, um Elektroautos erschwinglicher zu machen. Dazu wolle man Kostenvorteile der Massenproduktion ausnutzen. Die Kernmarke will zur Mitte des Jahrzehnts ein entsprechendes Modell für unter 25.000 Euro einführen. Auf der dafür entstehenden Variante der Elektroauto-Plattform MEB sollen auch die Konzernschwestern Skoda und Cupra Kleinwagen anbieten.

Verbrenner sieht Blume wegen strengerer Regulierung und nachlassenden Verkaufszahlen zunehmend als weniger lohnenswerte Fahrzeugart. „Die Balance zwischen Elektroautos und Verbrennern wird sich verändern in den kommenden Jahren“, sagte er. Auch deswegen hält er am E-Auto-Kurs seines Vorgängers fest.

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