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MotoGP-Test Katar, Tag 1: Ducati vor Aprilia und KTM, Marquez hat Rückstand

Ducati und Aprilia bestimmten am ersten von zwei MotoGP-Testtagen auf dem Lusail-Circuit in Katar das Tempo. Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) markierte knapp vor Jorge Martin (Pramac-Ducati) und Aleix Espargaro (Aprilia) die Bestzeit. Brad Binder (KTM) folgte als Vierter.

Die Boxengasse war von 14:00 bis 21:00 Uhr Ortszeit offen, gefolgt von Startübungen in der Startaufstellung. Es war ein verhaltener Beginn in den Tag, denn der Asphalt war traditionell noch sandig. Außerdem wehte vor allem in Sektor 2 ein starker Wind.

Michelin stellte den Fahrern einen zusätzlichen Reifensatz zur Verfügung, um die Strecke sauberzufahren. Viele begannen auch mit den alten Verkleidungen, um im Falle eines Sturzes keine neue Version zu beschädigen.

Im Laufe des Tages wurden die Rundenzeiten deutlich schneller. Bagnaia wurde mit 1:52.040 Minuten gestoppt. Zum Vergleich liegt der Rundenrekord aus dem Vorjahr bei 1:51.762 Minuten. Morgen sollten die Zeiten mit mehr Grip schneller werden.

Prinzipiell ging es bei den Teams darum, die neuen Entwicklungen vom Malaysia-Test auf einer weiteren Strecke zu überprüfen. Radikale Neuheiten waren deshalb in den Boxen zumindest am ersten Tag kaum zu sehen.

Weltmeister Bagnaia bezeichnete das Programm bei Ducati zu 80 Prozent als erledigt. In erster Linie wollte man die guten Eindrücke der neuen Seitenverkleidung bestätigen und sich im weiteren Laufe des Tests auf das Rennwochenende konzentrieren.

Die Desmosedici GP24 von Bagnaia und Enea Bastianini erstrahlte schon komplett in den roten Farben. Am frühen Abend rückten dann beide mit der neuen Verkleidung aus und setzten sich zu diesem Zeitpunkt sofort an die Spitze der Zeitenliste.

Bei Jorge Martins Pramac-Version war die Verkleidung noch schwarz, weil Pramac als einziges Team noch nicht die Farben für die neue Saison präsentiert hat. Mit 0,220 Sekunden Rückstand beendete Martin den Tag hinter Bagnaia als Zweiter.

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Jorge Martin

Vizeweltmeister Jorge Martin zeigte als Zweiter seine gute Vorbereitung

Foto: Motorsport Images

Auch Franco Morbidelli weilte in den Boxen. Der Italiener ist gestern so wie alle anderen Fahrer beim Videodreh für das neue Intro für die TV-Übertragungen gewesen. Am Montag beobachtete er, wie Michele Pirro mit seinen beiden Motorrädern fuhr.

Im Gresini-Team hatte Alex Marquez am Nachmittag einen Sturz in Kurve 2. Sein Bruder Marc Marquez drehte insgesamt 58 Runden, um weiter an seinem Fahrstil für die Desmosedici GP23 zu feilen. In der Zeitenliste hatte er 0,919 Sekunden Rückstand.

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Marc Marquez

Marc Marquez arbeitet weiter an seiner Anpassung an die Ducati GP23

Auch im VR46-Team gab es einen Sturz. Es betraf Marco Bezzecchi, Sein Ausrutscher passierte in Kurve 14. Im Laufe des Tages wurden seine Rundenzeiten besser. In Malaysia hatte er noch große Mühe mit der GP23 gehabt.

So wie beim Sepang-Test bestätigte sein VR46-Teamkollege Fabio Di Giannantonio, dass er die Umstellung schon sehr gut gemeistert hat. Der Katar.Sieger vom vergangenen Herbst zeigte am laufenden Band Topzeiten.und beendete den Tag als Fünfter.

KTM: Motor und Aerodynamik im Fokus

Bei KTM setzte sich die Suche nach dem optimalen Gesamtpaket fort. Binder und Jack Miller waren wieder mit verschiedenen Aerodynamik-Konfigurationen sowie dem alten Lufteinlass für die Airbox unterwegs. Außerdem wurden zwei Motorspezifikationen sowie Auspuffe verglichen.

In den letzten fünf Minuten gingen beide auf eine Qualifying-Simulation. Dabei stürzte Miller in Kurve 6 und verbesserte seine Zeit nicht. Binder schob sich auf Platz vier, knappe drei Zehntelsekunden hinter Bagnaia.

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Brad Binder

Oben alte Winglets, auf der Seite die neue Verkleidung bei KTM

Rookie Pedro Acosta rollte einmal in Kurve 1 mit einem Problem aus. Das stoppte ihn aber nicht. Mit 73 Runden war er der fleißigste Fahrer. In seinem Plan steht bei diesem Test auch eine Simulation der kompletten Renndistanz.

Sein Tech3-Teamkollege Augusto Fernandez hatte so wie in Malaysia Mühe, auf konkurrenzfähige Zeiten zu kommen. Am Abend hatte der Spanier in Kurve 1 auch einen Sturz. Danach fuhr er nicht mehr und war unterm Strich um eine Sekunde langsamer als Acosta.

Aprilia: Der neue Motor ist noch nicht da

Bei Aprilia ist die neue Motorspezifikation erwartet worden, sie kommt aber erst zum Rennwochenende. Somit standen weitere Evaluationen der neuen Aerodynamik im Fokus, vor allem bei Maverick Vinales. Dazu wurde an der Abstimmung gearbeitet.

Aprilia war schnell. Als die Strecke noch nicht optimalen Grip hatte, zeigte die RS-GP die besten Rundenzeiten. Ein Trend, den man schon aus dem Vorjahr kennt. Espargaro beendete den Tag schließlich als Dritter.

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Aleix Espargaro

Aprilia hat den neuen Motor doch noch nicht zum Katar-Test gebracht

Raul Fernandez meldete sich im Trackhouse-Team zurück. Beim Highsider zu Beginn des Sepang-Tests hatte sich der Spanier drei kleine Knochen in der Hüfte gebrochen. Raul Fernandez startet mit der RS-GP 2023 in die Saison.

Der Spanier zeigte den ganzen Tag über gute Rundenzeiten und wurde schließlich Zwölfter. In der Trackhouse-Box war erstmals mit Davide Brivio der neue Teamchef vor Ort. Dabei sah er auch 1,9 Sekunden Rückstand von Miguel Oliveira.

Honda: Weiterentwickelte Aerodynamik

Die Motorräder von Luca Marini und Joan Mir erstrahlten noch nicht im neuen Farbdesign, sondern waren weiterhin komplett schwarz. Honda arbeitete an der neuesten Motorspezifikation und auch die Aerodynamik war bei den Winglets wieder weiterentwickelt worden.

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Luca Marini

Fokus auf Aerodynamik: Honda hat erneut neue Verkleidungen gebracht

Auch das LCR-Duo Johann Zarco und Takaaki Nakagami war wieder mit dem neuesten Motorrad auf der Strecke. Schnellster Honda-Fahrer war am Montag Zarco als Neunter. Er fuhr diese schnelle Runde zum Schluss. Der Rückstand betrug 0,6 Sekunden.

Yamaha: Fortschritte bei Motor und Topspeed

Yamaha testete die Entwicklungen von Malaysia, um sie zu bestätigen, aber auch neue Teile. Zu sehen war ein neuer Auspuff und etwas anders geformte Winglets und kleine Änderungen bei der Seitenverkleidung. Im Fokus stand weiterhin auch die Elektronikabstimmung.

Fabio Quartararo und Alex Rins werden durch Testfahrer Cal Crutchlow unterstützt. Bei der Topspeed-Messung sah es bei Quartararo positiv aus. Es fehlten nur rund drei km/h auf die höchsten gemessenen Werte von 345 km/h.

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Fabio Quartararo

Yamaha bestätigt den neuen Motor und probiert einen neuen Auspuff

In der letzten Stunde fuhr auch Quartararo seine persönliche Bestzeit. 0,6 Sekunden Rückstand bedeuteten Platz zehn. Rins wurde mit seinem letzten Versuch allerdings nur 19. Er arbeitet noch an seiner Basisabstimmung.

Am Dienstag findet der zweite und letzte Wintertesttag vor dem Saisonstart statt.

Die Testzeiten aus Katar (Montag):

01. Francesco Bagnaia (Ducati) – 1:52.040 Minuten (51 Runden)

02. Jorge Martin (Pramac-Ducati) +0,220 Sekunden (58)

03. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,292 (53)

04. Brad Binder (KTM) +0,296 (51)

05. Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati) +0,427 (41)

06. Maverick Vinales (Aprilia) +0,455 (60)

07. Alex Marquez (Gresini-Ducati) +0,516 (53)

08. Enea Bastianini (Ducati) +0,549 (39)

09. Johann Zarco (LCR-Honda) +0,592 (52)

10. Fabio Quartararo (Gresini-Ducati) +0,597 (58)

11. Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) +0,759 (62)

12. Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) +0,774 (48)

13. Joan Mir (Honda) +0,783 (52)

14. Jack Miller (KTM) +0,856 (57)

15. Pedro Acosta (Tech3-GasGas) +0,898 (+73)

16. Marc Marquez (Gresini-Ducati) +0,919 (58)

17. Takaaki Nakagami (LCR-Honda) +1,168 (49)

18. Luca Marini (Honda) +1,393 (51)

19. Alex Rins (Yamaha) +1,602 (51)

20. Augusto Fernandez (Tech3-GasGas) +1,715 (54)

21 Miguel Oliveira (Tackhouse-Aprilia) +1,903 (57)

22. Michele Pirro (Pramac-Ducati) +2,469 (45)

23. Cal Crutchlow (Yamaha) +2,4712 (55)

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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