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Mercedes-Benz

Mercedes Sprinter, Test, Alltag, Preis, Fazit

Wer bei AUTO BILD etwas bewegen will, braucht den Mercedes Sprinter. Und seine Fahrerin.

Haben Sie eine emotionale Bindung zu Ihrem Wagen? Ich schon! Aber ich stell mich erst mal vor, es geht hier ja um sehr Persönliches. Als regelmäßiger Leser kennen Sie die vielen Zerlegungen unserer Dauertestfahrzeuge. Keine Zerlegung ohne Fotos, kein Foto ohne Ausrüstung, keine Ausrüstung ohne Transporter. Und den fahr ich, Claudia Bode, zuständig für die Organisation und den Aufbau des mobilen Studios in den Automobilwerken. Im Auftrag von AUTO BILD bin ich mit dem alten Redaktions-Sprinter rund eine halbe Million Kilometer durch dick und dünn gefahren. Das schweißt zusammen. Machte das Fell des Benz aber auch stumpf und die Augen trübe, der Gnadenhof war nahe. Und jetzt? Ein neues Modell! mercedes sprinter, test, alltag, preis, fazit

Der Sprinter ist ein Raumkreuzer mit Familiengesicht und typischer Mercedes-Qualität.


Natürlich schluckt auch der neue Transporter Massen an Material. Türen auf und rein in den Laderaum, das montierte Verzurrsystem hilft, gut ausgeleuchtet, die umfangreiche Ausrüstung stabil zu halten. (Abenteuer auf neuem Niveau mit dem Mercedes Sprinter 4×4)

Komfortabel abgestimmte Fahrwerk

Bevor die Reise dann beginnt, schnell noch tanken. Kein Problem, der Dieselstutzen ist immer noch an der B-Säule der Fahrerseite. Aber warum ist der AdBlue-Zulauf im Motorraum versteckt? Ich hab’s (wie fast immer) eilig. Einmal auf Tour, erfreut das komfortabel abgestimmte Fahrwerk meinen Rücken. Okay, der alte Sprinter hatte einen himmlischen Sessel. Unschlagbar! Beim neuen bieten immerhin stark konturierte Sitze festen Halt mit Reisekomfort. mercedes sprinter, test, alltag, preis, fazit

Unser rollendes Fotostudio, ohne Equipment bleibt’s in der Werkstatt (zu) dunkel.


Die Neunstufenautomatik passt perfekt zu meinem Fahrstil, erledigt unauffällig ihre Arbeit, rauf, runter, kreuz und quer. Durch Deutschland, durch Europa. München, Mladá Boleslav, Barcelona. Das Ganze bei akzeptablem Verbrauch. Reizt man nicht die 157 km/h Spitze aus, sieht man auch mal eine Acht vor dem Komma.

Reichlich Assistenzsystemen an Bord

Eine Reihe von Assistenzsystemen halten zudem den Abstand und mich in der Spur. Beim Blick in den Rückspiegel sieht man die Ladung, aber schlecht seitlich raus. Das Fenster der Ladebordwand ist zu hoch und zu klein. Schulterblick? Fehlanzeige. Toter Winkel? Schnell zu groß. Beim Rangieren jedoch helfen die Kameras, bei Transportern unverzichtbar. Beim nächsten Stopp vermisse ich den alten Handbremshebel. Die elektronische Bremse buhlt stets um Aufmerksamkeit. Nervig!
Dennoch überzeugt der Laster durch Ausgewogenheit. Er ist ein sensibel weiterentwickeltes Nutztier. Und mein treuer Begleiter. mercedes sprinter, test, alltag, preis, fazit

Transporter mit Pkw-Flair, da fehlt es an nichts. Obwohl, ich hätte gern noch mehr Ablagen.


Kurz gesagt

Was sagen die Nachbarn, wenn ich damit vorfahre? Wie schaffst du bloß unsere Einfahrt?
Warum würde ich das Auto meinem besten Freund empfehlen? Weil der Sprinter ein absolut ausgereifter Typ ist.
Was bleibt mir im Gedächtnis? Warum ist das eigentlich nicht meiner? Der wäre die ideale Ergänzung zu meinem Mini.

Beziehungsstatus

Pendeln: Ein bisschen zu viel Auto für volle Städte. Punkte: 2 /5
Einkaufen: Größer als jedes Budget. Nur parken ist doof. Punkten 4/5
Transportieren: Scheitert nur an ganz extremen Aufgaben. Punkte 5/5
Urlaub: Kann man machen, muss man aber nicht. Punkte 3/5
Hobby: Super. Aber eher Einzel- als Mannschaftssportart. Punkte 4/5
Familienleben: Eher nicht, auch wenn Kinder es lustig fänden. Punkte 2/5

Technische Daten und Preis: Mercedes Sprinter 315 CDI

• Motor Vierzylinder, Turbo, Hinterradantrieb
• Hubraum 1950 cm3
• Leistung 110 kW (150 PS)
• Spitze 157 km/h
• L/B/H 5932/2175/2331 mm
• Radstand 3665 mm
• Nutzlast 1333 kg
• Verbrauch 9,3 l D/100 km (WLTP)
• Preis ab 50.876 Euro

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