Logo von Mercedes-Benz auf einer Felge. (Bildquelle: GIGA)
Diesel-Rückruf: Mercedes muss bei über 100.000 Fahrzeuge Hand anlegen
Seit Jahren verfolgt der Skandal um verfälschte Abgaswerte bei Diesel-Fahrzeugen die deutschen Autobauer. Offenbar ist noch lange nicht Schluss damit. Mercedes muss aktuell über 100.000 Autos in Deutschland zurückrufen. Das hat das Kraftfahrt-Bundesamt den Stuttgartern im Dezember auferlegt, wie der Spiegel berichtet. Eine genaue Zahl der betroffenen Fahrzeuge wurde nicht genannt. Mercedes spricht von einer Zahl im unteren sechsstelligen Bereich.
Betroffen sind Modelle der Schadstoffklassen Euro 5 und Euro 6b. Mercedes-Fahrerinnen und -Fahrer, die deswegen jetzt ihre Autos in die Werkstätten bringen müssen, will der Hersteller direkt informieren. „Kundinnen und Kunden werden schriftlich darüber informiert, wenn ihr Fahrzeug Teil der KBA-Anordnung ist und noch ein Softwareupdate bei einem Servicepartner aufgespielt werden muss“, so eine Mercedes-Sprecherin.
Sieh dir das Video Drive Pilot: Autonomes Fahren von Mercedes an.
Damit ist auch klar, wo das Problem liegt. Diesel von Mercedes riegelten bisher per Software mit einem sogenannten Thermofenster den Abgasausstoß in Testsituationen herab. Auch andere Hersteller sind lange Zeit so vorgegangen. Dadurch konnten die Autobauer unter anderem mit niedrigeren Werten werben. Im Realbetrieb hingegen entstehen viel mehr Abgase als die Hersteller versprochen haben. Mit einer Anpassung der Software soll das Problem beseitigt werden können.
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Nach dem Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs von 2022 ist das Vorgehen der Autohersteller, das schon vorher massiv in der Kritik stand, nicht zulässig. Es dürften also noch weitere Marken vom KBA zu umfassenden Rückrufaktionen aufgefordert werden.