Sachsens Autoindustrie kritisiert das abrupte Ende der E-Autoförderung. Autozulieferer befürchten den Verlust von Arbeitsplätzen.
Das Netzwerk der sächsischen Automobilzulieferer AMZ sieht in dem sofortigen Aus der E-Fahrzeug-Kaufprämie eine von der Bundesregierung “bewusst herbeigeführte Zerstörung der deutschen Automobilwirtschaft inklusive ihrer zahlreichen Zulieferer”. Das stehe im krassen Widerspruch zu den von der gleichen Regierung postulierten Zielen einer klimabewussten Verkehrs- und Energiewende. Mit dieser scharfen Kritik meldete sich der Netzwerk am Montag zu Worte.
“Das sofortige Aus der Kaufprämie für E-Fahrzeuge macht die Politik der Bundesregierung noch unglaubwürdiger”, betont Netzwerkmanager Dirk Vogel. Seit Jahren werde gepredigt, dass der ökologische Umbau nur durch den Wechsel auf E-Fahrzeuge gelingen kann. Die Automobilindustrie baue unter hohen Kosten Ihre Produktion um. “Gleichzeitig setzt die Bundesregierung alles daran, die Energiekosten für alle zu erhöhen. Damit wird die Nutzung dieser Fahrzeuge unwirtschaftlich. In gleichem Zuge wird der langsame Umstieg beklagt. Das ist unglaubwürdig”, kritisiert Vogel.
Mercedes-Benz zahlt Herstelleranteil der Kaufprämie weiter
Der Umweltbonus setzt sich aus einem Bundes- und einem Herstelleranteil zusammen. Der Herstelleranteil wird in der Regel direkt beim Verkauf verrechnet und ist aktuell halb so hoch wie der Bundesanteil. Mercedes-Benz teilte am Montag mit, den vollen Umweltbonus für Fahrzeuge zu übernehmen, die bis zum Jahresende ausgeliefert und zugelassen werden – “in den Fällen, in denen der Kunde diesen nun nicht mehr vom Staat erhält”. Für Aufträge, die kommendes Jahr ausgeliefert werden, sowie Neuaufträge ab Januar 2024 sichert die Luxusmarke bis auf Weiteres den Herstelleranteil auf Basis der reduzierten Förderhöhe 2024 zu. Ob weitere Maßnahmen seitens Mercedes-Benz ins Leben gerufen werden, werde derzeit geprüft, heißt es weiter.