19.06.2024 12:03 Uhr | Lesezeit: 2 min
Lotus Emeya: Laden mit 400 kW © Foto: Lotus
von Alexander Sellei, SP-X
Neben der Reichweite ist die Ladeleistung ein wichtiges Argument beim E-Autokauf. Je kürzer der Ladestopp, desto schneller ist man zurück auf der Straße. Die beste Ladeleistung verspricht nach der jüngsten Überarbeitung der Porsche Taycan. Mit 320 kW in der Spitze lädt der Schwabe seinen 105-kWh-Akku in 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Doch dieser Bestwert ist schon wieder Makulatur. Ein Rivale aus dem Hause Lotus unterbietet die Zeit des Stuttgarters im Ladesprint deutlich.
Um diese Ladezeiten zu erreichen, verwendet Lotus eine weiterentwickelte Batterie-Architektur mit 800 Volt, bei der 20 Prozent mehr Zellen auf gleichen Raum untergerbacht sind als bei herkömmlichen Modulbauweisen. Zudem kommt ein effektiveres Kühlsystem zum Einsatz, das die Wärmeableitung und Effizienz der Batterie verbessert. Neben der Halbierung von Ladezeiten bietet die Technik weitere Vorteile. Dünnere Isolierungen und Leitungsquerschnitte sparen Gewicht und Bauraum.
Lotus Emeya
Noch ist die 800-Volt-Technik vor allem hochpreisigen Modellen vorbehalten. Der Lotus Emeya kostet mindestens 106.000 Euro, ein Porsche Taycan ist ab 101.500 Euro zu haben. Doch Kia und Hyundai zeigen mit Modellen wie den EV3 oder den Ioniq 5, dass man nicht zur automobilen Oberschicht gehören muss, um in den Genuss von kurzen Ladezeiten zu kommen. Immer mehr Hersteller kündigen für ihre E-Modelle ein 800-Volt-Bordnetz an. Für E-Autofahrer ist das eine gute Nachricht. Fernreisen mit dem Stromer ohne lange und nervenaufreibende Ladestopps werden in Zukunft für immer mehr Autofahrer wahrscheinlicher.