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Lexus LBX: Der kleine Luxus-Crossover im ersten Test

Lexus stellt sein bislang kleinstes Modell vor. Es heißt LBX und ist ein Mini-Crossover, der mit feinem Ambiente und sparsamem Vollhybrid-Antrieb Kunden gewinnen will. Auf den Neuzugang richten sich hohe Erwartungen. Infos, Daten, erste Testfahrt:

lexus lbx: der kleine luxus-crossover im ersten test

Lexus LBX: Er tritt im populären Marktsegment der Mini-SUVs beziehungsweise kleinen Crossover an. Hersteller

Einen kleinen Lexus – das gab es noch nie. Aber jetzt ist es soweit: “Wir bringen die Lexus-Stärken in ein Kompakt-SUV”, betont Holger Kiener, General Manager Lexus Deutschland und führt als Beispiel für die besonderen Qualitäten des neuen LBX dessen Premium-Verarbeitung an. Lexus, der Luxus-Ableger von Toyota, hat seinen neuen Crossover speziell für Europa entwickelt und sich dabei der Technik des Toyota Yaris Cross bedient. Mit ihm teilt sich der LBX denn auch den Vollhybridantrieb. Das mit 4,19 Metern bislang kürzeste Modell des Herstellers wird zu Preisen ab 32.990 Euro angeboten.

Verwandtschaft bei Toyota

Zur Karosserie: Lexus hat dem LBX geschickt optische Eigenständigkeit verliehen und grenzt ihn damit erfolgreich vom Yaris Cross ab. Zum vergleichsweise stämmigen Auftritt tragen die breite Spur, die mindestens 17 Zoll großen Räder und die Front mit stylischen Scheinwerfern bei, dazu gibt es am Heck das heute weit verbreitete durchgehende Rückleuchtenband. In der äußeren Gestaltung spielt der LBX schon fast eine Liga höher als seine Konkurrenz, darunter der Audi Q2.

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Hochwertiger als bei den meisten Kontrahenten präsentiert sich auch der Innenraum. Das fühlt man an den verwendeten Materialien und sieht es der Verarbeitung sowie dem gesamten Ambiente an. Viele Extras finden sich schon im Basismodell an Bord, besonders umfangreich ausgestattet sind aber die anderen Ausstattungslinien, die Lexus “Atmospheres” nennt. Insgesamt sind es fünf, neben “Basis” stehen die Stufen “Elegant”, “Relax”, “Emotion” (ab 35.990 Euro, von diesem Level wird erwartet, dass es mit 40 Prozent den Löwenanteil trägt) sowie “Cool”. Allesamt sind sie abgestimmt auf die jeweilige Zielgruppe, heißt es bei Lexus, allen voran eine “junge urbane Klientel” – und überwiegend Privatkunden.

Die Bedienung stellt vor keine größeren Herausforderungen. Das Cockpit wirkt nicht überladen. Für die wichtigsten Funktionen bietet es Bedienelemente zum Direktzugriff. Mittig und ein wenig tiefer als beim Toyota Yaris wurde der 9,8-Zoll-Touchscreen platziert.

Für die Sicherheit ist eine Vielzahl von Fahrhelfern zuständig. Neu und nicht üblich im Segment ist ausstattungsabhängig zum Beispiel der vorausschauende Effizienz-Assistent, der nicht nur das Fahrverhalten, sondern mithilfe des Navigationssystems auch die Straßen- und Verkehrsbedingungen analysiert und so beim Spritsparen helfen soll.

Allradvariante mit zweitem E-Motor

Überwiegend gut aufgehoben fühlten wir uns auf den Vordersitzen, jedoch haben langbeinige Fahrerinnen oder Fahrer mit der zu kurzen Längsverstellung zu kämpfen. Erst recht eng wird es im Fond, wo der Knieraum schon dann auf ein Minimum schmilzt, wenn die Vordersitze auf normale Stellungen geschoben sind. Ins Gepäckabteil passen 400 Liter, bei der Allradversion “E-Four” mit zusätzlichem 6,4-PS-Elektromotor an der Hinterachse sind es nur 315 Liter. Der Antrieb über alle Viere kostet – ausstattungsbereinigt – 2200 Euro mehr.

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Der Lexus LBX wird über einen 67 kW/92 PS starken 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner in Kombination mit einem 69 kW/94 PS leistenden Elektromotor an der Vorderachse angetrieben, als Systemleistung ergeben sich 100 kW/136 PS. Beim Hybridsystem handelt es sich um eine aufgefrischte Version mit stärkerer und gleichzeitig kompakter bauenden Batterie.

Unaufgeregt lässt sich der LBX sowohl in der Stadt als auch über Land bewegen. Selbst wenn man auf der Autobahn zügiger unterwegs sein möchte (Spitze 170 km/h), genügt die Systemleistung von 100 kW/136 PS. Hohe Drehzahlen beim Beschleunigen mag der Dreizylinder allerdings nicht so gerne, dann wirkt er akustisch schon mal aufdringlich. Aber ansonsten herrscht dank Doppelverglasung und Geräuschdämmung (teilweise optional) eine angenehme Ruhe. Unterdrückt wurden nicht zuletzt die Vibrationen.

Sparsam unterwegs

Wer sich einen echten Fahrdynamiker wünscht, ist mit dem LBX nicht ganz so gut beraten. Beispielsweise könnte die Lenkung direkter und gefühlvoller reagieren. Doch sparsamer Umgang mit dem Treibstoff ist vorgegeben und auch der Lohn für vorausschauende Fahrweise. Die WLTP-Norm spricht von 4,4 bis 4,7 Litern pro 100 Kilometern, auch in der Praxis sind Verbrauchswerte von rund fünf Litern möglich.

lexus lbx: der kleine luxus-crossover im ersten test

Der LBX ist für Lexus ein sehr wichtiger Neuzugang. Denn anders als auf Märkten wie den USA schreibt Toyotas Edel-Tochter in Deutschland seit Jahrzehnten nur bescheidene Verkaufszahlen. 2023 beispielsweise konnten bei uns lediglich rund 3300 Einheiten zugelassen werden. Der nun ins Programm aufgenommene kleine Crossover soll endlich den lange angestrebten Aufschwung einleiten, auch, indem er viele Neukunden für die Marke gewinnt: 1500 LBX-Exemplare will Lexus pro Jahr in Deutschland an den Mann respektive die Frau bringen.

Ingo Reuss

Lexus LBX in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits bestellbar

Wen er ins Visier nimmt: Audi Q2, Mini Countryman, Mercedes GLA

Was ihn antreibt: Vollhybridsystem aus 1,5-l-Dreizylinder-Benzinmotor und Elektromotor, Systemleistung 100 kW/136 PS. CVT-Getriebe.

Was er kostet: Ab 32.990 Euro, mit E-Four-Allradantrieb ab 39.490 Euro

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