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Kamm Manufaktur 912c Restomod-Umbau: Vierzylinder-Porsche für 325.000 Euro

Ein neuer Porsche-Restomodder betritt die Szenerie. Die Kamm Manufaktur sitzt in Budapest und überrascht mit ihrem Erstlingswerk 912c in vielerlei Hinsicht.

kamm manufaktur 912c restomod-umbau: vierzylinder-porsche für 325.000 euro

© Kamm Manufaktur via Newspress
Miklós Kázmér ist Chef der Kamm Manufaktur, die sich auf Restomod-Umbauten des Porsche 912 spezialisiert hat.

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Kázmér und Co. restaurieren und verstärken bei jedem Restomod-Umbau zum Kamm 912c das Chassis des Spenderfahrzeugs von Grund auf.

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Über das Fahrgestell stülpen sie eine vollständig aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff gefertigte Karosserie. Das Leergewicht beträgt 750 Kilogramm.

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Die Scheiben bestehen aus dem leichtgewichtigen Polycarbonat-Werkstoff Lexan, die Rückspiegel fertigen die Ungarn eigens an.

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Dadurch gelingt es Kamm, das Leergewicht auf 750 Kilogramm zu drücken.​

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Beim Motor-Tuning holen sich die Ungarn Hilfe bei den Schweizer Experten für luftgekühlte Porsche-Motoren, JPS Aircooled.

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Den Hubraum erweitern die Partner auf zwei Liter, die Verdichtung erhöht sich auf 10,5:1. Eine neue Zündanlage …

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… zieht ebenso ein wie ein anderer Weber-Vergaser und ein Kühlsystem mit einigen Carbon-Komponenten.

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… mit einigen Carbon-Komponenten und eine komplett revidierte Elektrik.

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Auf Wunsch installiert Kamm eine elektronische Kraftstoffeinspritzung.​

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Auch dank des auf 7.200/min. erhöhten Drehzahllimits wächst die Leistung auf 170 PS.​

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Den Edelstahlauspuff fertigt die Kamm-Truppe selbst, genau wie das an der Vorderachse verbaute Gewindefahrwerk.

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An beiden Achsen vertraut die Truppe um Miklós Kázmér auf einstellbare Dämpfer und Stabilisatoren sowie …

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… eine elektronisch gesteuerte, semi-aktive Federung. Die hinteren Querlenker lassen sich ebenfalls feinjustieren.

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Auf den dreiteiligen Leichtmetallrädern samt Zentralverschluss rotieren Reifen des Typs Yokohama AD08RS.

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Die Kraftübertragung auf die Hinterräder besorgt ein fünfstufiges Schaltgetriebe in Dogleg-Ausführung – also mit dem ersten Gang hinten links – und überarbeiteter Übersetzung.

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Die hydraulische Kupplung stammt aus Porsches Motorsport-Regal, während ZF das Sperrdifferenzial für die Hinterachse liefert.

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Bei einer Promo-Tour über die britische Insel führte die Kamm Manufaktur ihren 912c bei diversen Events vor.

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Einer davon war das Bicester Scramble im Oktober, bei dem die Ungar einiges an Feedback einholten – vor allem zum Fahrverhalten.

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Kázmér und Co. restaurieren und verstärken bei jedem Restomod-Umbau zum Kamm 912c das Chassis des Spenderfahrzeugs von Grund auf.

Restomod-Umbauten auf Basis des Porsche 911? “Wie langweilig ist das denn?!”, dachte sich wohl Miklós Kázmér. Einen Vierzylinder-Porsche zu restaurieren, gleichzeitig zu modernisieren und damit zahlungskräftige Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, heftige Preise zu bezahlen, das empfand der Mann aus der ungarischen Hauptstadt Budapest wohl als die größere Herausforderung. Also gründete er die Kamm Manufaktur und konzentriert sich mit dieser auf den “kleinen Bruder des Elfers”, den Porsche 912.

Das schränkt natürlich von vornherein die Stückzahl potenziell umzubauender Autos ein: Zwischen 1965 und 1969 sind gut 30.000 Exemplare jenes Modells entstanden, das zwar in der Optik des damals neuen Elfers antrat, aber den Vierzylinder-Boxer aus dem Porsche 356C weiterverwendete. Der 1,6-Liter-Motor war zwar deutlich schwächer als das sechszylindrige Zweiliter-Pendant des 911 (90 statt 130 PS), aber die Stückzahl kann sich angesichts des kurzen Bauzeitraums durchaus sehen lassen. Der Erfolg gründete sich natürlich auf dem viel niedrigeren Preis im Vergleich zum Elfer, aber die Käuferinnen und Käufer schätzten ebenfalls das ebenso agile wie sicherere Fahrverhalten des gut ausbalancierten “Neunzwölfers”, der zudem weniger Sprit verbrauchte als das stärkere Pendant.

750 Kilogramm dank Carbon und Lexan

Die im letzten Satz genannten Attribute hatte der Porsche 912 auch seinem geringen Gewicht zu verdanken – eine Qualität, die die Kamm Manufaktur weiter kultiviert. Kázmér und Co. restaurieren und verstärken bei jedem 912c das Chassis des Spenderfahrzeugs von Grund auf. Über das Fahrgestell stülpen sie eine vollständig aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff gefertigte Karosserie. Die Scheiben bestehen aus dem leichtgewichtigen Polycarbonat-Werkstoff Lexan, die Rückspiegel fertigen die Ungarn eigens an. Dadurch gelingt es Kamm, das Leergewicht auf 750 Kilogramm zu drücken.

Innen hört der Leichtbau-Ansatz natürlich nicht auf. Die Sitze und Türverkleidungen bestehen jeweils aus Kohlefaser, der Teppichboden soll besonders leicht sein. Die Pedalerie stammt vom kalifornischen Spezialisten Tilton Racing, die Instrumente vom britischen Experten Smiths. Damit der Komfort nicht auf der Strecke bleibt, zieht im Zuge des Restomod-Umbaus eine elektrische Klimaanlage ein. Die Rücksitze streicht Kamm auf Wunsch ersatzlos, das Gepäckabteil wird geschmackvoll ausgekleidet. Das passt zum Ansatz der Kamm Manufaktur: Der 912c soll sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke brillieren.

2,0 Liter, 7.200/min., 170 PS

Beim Motor-Tuning holen sich die Ungarn Hilfe bei den Schweizer Experten für luftgekühlte Porsche-Motoren, JPS Aircooled. Den Hubraum erweitern die Partner auf zwei Liter, die Verdichtung erhöht sich auf 10,5:1. Eine neue Zündanlage zieht ebenso ein wie ein anderer Weber-Vergaser, ein Kühlsystem mit einigen Carbon-Komponenten und eine komplett revidierte Elektrik. Auch dank des auf 7.200/min. erhöhten Drehzahllimits und der nachgerüsteten Motorelektronik wächst die Leistung auf 170 PS. Apropos: Auf Wunsch installiert Kamm eine elektronische Kraftstoffeinspritzung.

Die Kraftübertragung auf die Hinterräder besorgt ein fünfstufiges Schaltgetriebe in Dogleg-Ausführung – also mit dem ersten Gang hinten links – und überarbeiteter Übersetzung. Die hydraulische Kupplung stammt aus Porsches Motorsport-Regal, während ZF das Sperrdifferenzial für die Hinterachse liefert. Den vorderen Teil der Bremsanlage spendiert der Porsche 911 der Generation 964, während hinten Brembo-Komponenten zum Einsatz kommen. Die Handbremse arbeitet ebenfalls hydraulisch.

Individuelle Betreuung für 325.000 Euro

Den Edelstahlauspuff, der auf Knopfdruck lauter oder leiser gestellt werden kann, fertigt die Kamm-Truppe ebenso selbst wie das an der Vorderachse verbaute Gewindefahrwerk. An beiden Achsen vertraut die Truppe um Miklós Kázmér auf einstellbare Dämpfer und Stabilisatoren sowie eine elektronisch gesteuerte, semi-aktive Federung. Die hinteren Querlenker lassen sich ebenfalls feinjustieren. Auf den dreiteiligen Leichtmetallrädern, die je nach Kundenwunsch über einen Zentralverschluss oder eine Fünfloch-Anbindung verfügen, rotieren Reifen des Typs Yokohama AD08RS.

Das Farbkonzept eines jeden Kamm 912c entwickelt die Manufaktur auf Basis konkreter Kundenwünsche. Und sobald ein Auto fertig ist, wird es von Miklós Kázmér höchstpersönlich einem Qualitäts-Check unterzogen. Diese Art der Individualisierung und Betreuung durch den Firmenchef darf man aber auch erwarten, wenn man 325.000 Euro für seinen Restomod-912 bezahlt. Preislich kann der Vierzylinder also durchaus mit seinen stärker motorisierten Restomod-Brüdern mithalten.

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