Elektromobilität gehört – zumindest auf der IAA Mobility – zur Normalität. Und was kommt danach? An diesen beiden Tech-Trends kommen Sie nicht vorbei.
- Amazon und Google kommen ins Auto
- Videostreaming und Gaming sorgen für Unterhaltung im Cockpit
- Autonomes Fahren kommt in Serienfahrzeuge
Unterhalten sich drei Programmierer über Fahrzeugsoftware. Nein, das ist nicht der Anfang eines Witzes, sondern Realität am IAA-Messestand von Cariad, einem eigenständigen Automotive-Software-Unternehmen im Volkswagen-Konzern. Eine Art Rekrutierungscenter für Entwickler und Programmierer, das selbstbewusst direkt neben dem Stand von VW unter eigenem Logo auftritt. Cariad soll bis Ende 2030 rund 40 Millionen Fahrzeuge mit einer Software bespielen. Ein krasser Wandel in der Automobilindustrie. Während die Elektromobilität langsam Fahrt aufnimmt, steht bereits der nächste Trend vor der Tür: die Digitalisierung des Autos.
Amazon und Google kommen ins Auto
Die hat besonders bei VW Golf 8 und ID.3 anfangs Probleme bereitet. Eigene Betriebssysteme der großen Hersteller sollen die Lösung sein: BMW OS, MB OS, VW OS. Aber nicht täuschen lassen, hinter den Bezeichnungen stecken viele Module von traditionellen Zulieferern wie Continental, Bosch und ZF, aber auch Tech-Giganten wie Amazon sind zusammen mit Continental über einen Cloud-Service an Bord. Und BMW nutzt die Open-Source-Plattform Android von Google. Der neue Renault Mégane E-Tech setzt mit Android Automotive gleich komplett auf Google. Automobil- und Techindustrie wachsen zusammen. Softwareupdates statt Facelifts.
Videostreaming und Gaming sorgen für Unterhaltung im Cockpit
Autonomes Fahren kommt in Serienfahrzeuge
Filme gucken im Auto funktioniert aber nur in Kombination mit autonomem Fahren – dem zweiten Tech-Trend auf der IAA. Mercedes bringt Ende des Jahres die S-Klasse im teilautonomen Level 3 auf den Markt. Andere Hersteller wie BMW warten noch Testphasen ab, die oft bei den Zulieferern ausgelagert sind. So zeigt Hyundai auf seinem Stand den autonom fahrenden Ioniq 5, der in den USA mit dem Ridehailing-Dienst Lyft in den Feldversuch geht. VW Nutzfahrzeuge hat im Rahmen der Messe den autonomen ID.BUZZ gezeigt, der zusammen mit Argo AI in München und ab 2025 über den Fahrdienst Moia in Hamburg getestet wird. Intel Mobileye und Sixt bringen 2022 sogar eigene Roboter-Taxis in den öffentlichen Münchner Straßenverkehr, die Kunden dann per App buchen können. Schaeffler will mit Mobileye in zwei Jahren eine anpassbare Fahrzeugplattform auf Autonomielevel 4 anbieten. Volkswagen kündigte am Vorabend der IAA an, in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts Level 4 in einige Fahrzeuge zu bringen. Dazu gehört auch der A8-Nachfolger Audi Grandsphere, der ab 2025 zuerst mit Level 3 startet und Level-4-Ready sein soll. Autonomes Fahren geht in Serie.