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Freyr kauft Gelände für US-Zellenfabrik in Georgia

freyr kauft gelände für us-zellenfabrik in georgia

Das norwegische Unternehmen Freyr hat ein Gelände für seine erste Batteriezellenfabrik in den USA namens Giga America erworben. Das Werk wird im Coweta County im Bundesstaat Georgia entstehen und soll in einem ersten Schritt auf eine Jahreskapazität von etwa 34 GWh kommen.

Für die im vergangenen Jahr angekündigte US-Fabrik sind zunächst Investitionen in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar vorgesehen. Freyr evaluiert aber bereits zusätzliche Zellproduktionslinien sowie die Integration vor- und nachgelagerter Produktionsschritte, was die Gesamtinvestitionen bis 2029 voraussichtlich auf mehr als 2,6 Milliarden US-Dollar bringen dürfte. Zu dem nun gekauften Land präzisiert Freyr, dass es sich um 368 Acres (knapp 150 Hektar) im Bridgeport Industrial Park in Georgia handele, inklusive „gesicherter Optionen für eine weitere Expansion“. Man gehe davon aus, dass „der Giga America-Komplex nach Abschluss aller geplanten Bauphasen eine der größten Batteriezellenproduktionen weltweit sein wird“, heißt es aus der Unternehmenszentrale.

Überraschend kommt die US-Ankündigung nicht: Freyr hatte bereits im Juni 2021 den Aufbau von Produktionskapazitäten in Nordamerika über ein im Oktober 2021 gegründetes Joint Venture (mit Koch Strategic Platforms) angekündigt und zuvor eine Lizenzvereinbarung mit 24M geschlossen. Auf Basis der Semi-Solid-Technologie von 24M Technologies sollen in der US-Fabrik Zellen mit einer anfänglichen Jahreskapazität von etwa 34 GWh hergestellt werden.

In Norwegen wird unter Regie von Freyr bereits gebaut: Ende Juni hatte der Vorstand von Freyr die Errichtung der ersten Batteriezellenfabrik des Startups im norwegischen Rana namens Giga Arctic bewilligt. Dort ist der Produktionsstart für das erste Halbjahr 2024 geplant. Die Jahreskapazität soll sich im Endausbau auf 29 GWh belaufen.

Das Projektteam in den USA wird sich Freyr zufolge bei der Planung der US-Fabrik stark an der Giga Arctic orientieren. Dort wird die Herstellung der Zellen ebenfalls auf der 24M-Produktionsplattform basieren. Die Norweger geben an, die US-Expansion nun schnell voranzutreiben, da die Förderbedingungen vor Ort immer besser werden. So erhält Freyr sowohl Zuschüsse vom Bundesstaat Georgia und dem Coweta County als auch angekündigte Steuergutschriften für die Produktion im Zusammenhang mit dem kürzlich verabschiedeten „Inflation Reduction Act“. Darüber hinaus strebt Freyr an, beim US-Energieministerium Förderanträge zu stellen, „die möglicherweise einen Zuschuss und/oder ein Direktdarlehen zur Unterstützung der Entwicklung und zur möglichen Beschleunigung des Projekts beinhalten könnten“.

„Die heutige bahnbrechende Ankündigung unterstreicht die Ambitionen von Freyr, eine sehr starke und kurzfristige operative Präsenz in den Vereinigten Staaten zu entwickeln“, äußert CEO und Mitgründer Tom Einar Jensen. Die Expansion in die USA sei von Anfang an ein grundlegender Aspekt der langfristigen Strategie von Freyr gewesen. „Mit der jüngsten Verabschiedung des Inflation Reduction Act erwarten wir, dass die Nachfrage in den USA nach stationären Energiespeicher-, Elektrofahrzeug- und anderen Elektromobilitätsanwendungen in den nächsten zehn Jahren rapide ansteigen wird.“

Nach eigenen Angaben will Freyr bis 2025 insgesamt auf eine jährliche Batteriezellenkapazität von 50 GWh, bis 2028 auf 100 GWh und bis 2030 auf 200 GWh kommen. Neben den Werken in Norwegen und den USA ist eine weitere Produktionsstätte im finnischen Vaasa im Gespräch.
freyrbattery.com

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