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Elektroautos: Volkswagen baut Werk für Batteriezellen in Valencia

Volkswagen wird in Spanien eine eigene Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos aufbauen. Das neue Werk ist Teil eines milliardenschweren Plans.

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Volkswagen will in den kommenden Jahren bei der Fertigung von Batteriezellen unabhängig von Zulieferern werden.

(Bild: Pillau)

Volkswagen will in den kommenden Jahren kräftig in die Produktion von Batteriezellen für Elektroautos investieren. Dafür sollen in Europa an einigen Standorten neue Werke entstehen. Nun wurde entschieden, dass eine der geplanten Produktionsstätten in Valencia (Spanien) hochgezogen wird. Das kündigte Volkswagen an. Zum Jahreswechsel sei ein passendes Grundstück in Sagunto gekauft worden. Die Stadt liegt rund 300 km südwestlich von Martorell, wo die Marke Seat ihren Hauptsitz hat. Außerdem soll die neue Zellfabrik das Fahrzeugwerk in Pamplona mitversorgen. Im Zentrum Valencias hat die Volkswagen-Batteriesparte PowerCo jetzt auch eine eigene Niederlassung, um von dort aus die Aktivitäten in Spanien zu koordinieren.

Förderbedingungen ausschlaggebend für den Standort

Grundsätzlich war das Vorhaben bereits seit dem Frühjahr 2022 bekannt. Volkswagen wollte bis zu einer abschließenden Entscheidung allerdings noch die Förderbedingungen der Politik prüfen. Der größte europäische Autokonzern hatte sich in diesem Zusammenhang für das Programm “Future Fast Forward” geworben, in das abgesehen von VW und Seat weitere Unternehmen eingebunden sind. Aktuellen Angaben zufolge sollen gut zehn Milliarden Euro in das Gesamtprojekt fließen.

Ziel: Unabhängigkeit

Der spanische Zentralstaat hatte der autonomen Gemeinschaft Valencia Ende Dezember 90 Millionen Euro als Subvention für die Batteriefabrik bereitgestellt. Die Region wird nach dem niedersächsischen Salzgitter der nächste Ort, an dem die Volkswagen-Gruppe eigene Batteriezellen für Elektroautos produzieren will – vor allem, um unabhängiger von Lieferanten aus Asien zu werden. Rechnet man ein Werk des Partners Northvolt im nordschwedischen Skellefteå mit, ist es der dritte solche Standort. Eine weitere Zellfabrik soll nach Osteuropa kommen, hierzu ist jedoch noch kein definitiver Beschluss gefallen.

Bauarbeiten sollen rasch starten

“In Spanien starten wir jetzt mit dem Aufbau des Führungsteams und werden bald mit ersten Bauarbeiten beginnen”, erklärte PowerCo-Chef Frank Blome. “Weitere Schritte für Osteuropa und Nordamerika befinden sich in Planung.” Deutsche Politiker und der VW-Betriebsrat hoffen darüber hinaus auf zusätzliche Investitionen hierzulande. Dem Vernehmen nach könnten Ostfriesland rund um das Werk Emden oder die Region um die sächsischen Standorte Zwickau, Chemnitz und Dresden Chancen haben.

Bei dem spanischen Projekt geht es auch um ergänzende Teile und Produktionsprozesse zur E-Mobilität. Für die Batteriezellfertigung selbst peilt Volkswagen ein Produktionsvolumen von 40 GWh im Jahr an. Der Standort Sagunto soll mit Ökostrom betrieben werden. Der Konzern begann eine Kampagne, um Fachkräfte einzustellen.

Sechs Werke für Batteriezellen geplant

Insgesamt sind in Europa zunächst sechs interne Zellfabriken geplant. Volkswagen sondiert aber auch die Bedingungen für eine Nordamerika-Fertigung. Beim Besuch des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) in Kanada im August 2022 wurde eine Absichtserklärung zur Förderung der Elektromobilität mit der dortigen Regierung unterzeichnet. Um sich Batterierohstoffe zu sichern, will Volkswagen auch in kanadische Minen investieren.

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(mfz)

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