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Elektroautos und Batterien aus Ungarn: BYD kündigt Bau erster großer Fabrik in Europa an

elektroautos und batterien aus ungarn: byd kündigt bau erster großer fabrik in europa an

Bild: BYD (Elektroauto.Modelle Seal und Dolphin)

Als erster ausländischer Elektroauto-Hersteller hat Tesla eine Elektroauto-Fabrik in Europa gebaut und im vergangenen März in Betrieb genommen, und als zweiten zieht es jetzt den großen Konkurrenten BYD aus China auf den europäischen Kontinent. Wie Tesla hatte er unter anderem einen Standort in Deutschland geprüft, doch die Entscheidung fiel jetzt auf Ungarn, wo bereits ein Werk für elektrische Busse von BYD steht. Die neue Fabrik soll im Süden des Landes gebaut werden und neben Elektroautos auch Batterien produzieren.

Elektroauto-Fabrik im Süden von Ungarn

Unter anderem stand zwischenzeitlich im Raum, dass BYD das Werk von Ford in Saarlouis übernimmt, in dem nur noch bis 2025 das Verbrenner-Modell Focus produziert wird, doch daraus wurde offensichtlich nichts. Laut einem Bericht der Financial Times (FT) prüfte das chinesische Unternehmen außerdem zuletzt Standorte in Frankreich, Spanien, Polen und eben Ungarn. Bereits am Donnerstag schrieb die Zeitung, BYD stehe vor dem Abschluss der Verhandlungen mit dem osteuropäischen Land.

Am Freitagvormittag kam die Bestätigung, dass die Gespräche zu einem Ergebnis geführt haben: Zunächst nur über seinen Wechat-Account teilte BYD laut einem Bericht von Reuters mit, dass seine neue Produktionsbasis für New Energy Vehicles (der chinesische Begriff für reine Elektroautos und Plugin-Hybride) im Szeged im Süden von Ungarn entstehen soll. Dadurch würden tausende von lokalen Jobs geschaffen. Das erste europäische BYD-Werk befindet sich seit 2016 im selben Land und produziert Elektrobusse.

Insgesamt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 30 Industrieparks und Produktionsstätten weltweit, außer in der Heimat China auch in den USA, Brasilien, Japan und Indien. Das geplante Werk in Ungarn aber würde laut der FT die erste große Elektroauto-Fabrik einer chinesischen Marke in Europa werden. Zwar wollen auch andere Startups aus China mit lokaler Produktion auf dem europäischen Markt präsenter werden, doch so konkret wie bei BYD sind die Pläne bei ihnen bislang nicht.

BYD will Volkswagen und Tesla überholen

„Wenn möglich“ wolle BYD zum größten Verkäufer von Elektroautos in Europa werden, hatte zuvor der Chef des Unternehmens für die Region der FT gesagt – dazu müsste er den VW-Konzern übertreffen, der im vergangenen Jahr vor Tesla lag. Im Jahr 2030 soll nach seinen Aussagen jedes zehnte Elektroauto in Europa von BYD kommen, wobei nicht klar ist, ob das Plugin-Hybride mit einschließt. In dem neuen Werk in Ungarn sollen neben elektrischen Autos auch die Batterien dafür entstehen. Das Gleiche hatte Tesla im deutschen Grünheide vor, hat die Batterie-Pläne jedoch zugunsten von mehr US-Produktion verschoben.

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