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Donnerstag Magazin: Rivian R1T zieht 4.500 kg bei 0°C. Reichweite? Stellantis‘ Erfolge bei Kleinwagen. Tesla 3x Klassen-Bester beim EuroNCAP. Tevva eLkw geht in Produktion.

Herausforderung: Rivian R1T zieht 4.500 kg bei 0°C

Die beiden „Achillesfersen“ der Elektromobilität sind laut Youtube-Kanal „JerryRigEverything“ Kälte und hohe Anhänger-Gewichte. Bevor wir „ins Eingemachte gehen“, möchten wir vorausschicken, dass wir noch nie einen so entspannten Youtube-Bericht gesehen haben. Der Ruhekoeffizient (nennen wir es mal so) von Zack Nelson, dem Inititator, geht nahezu gegen unendlich. Man könnte fast sagen: Zack hat das Zen der Präsentation tief in sich verankert. Zudem ist seine Stimme so angenehm, dass man einfach fasziniert sein muss.

Rivian R1T

Der Rivian ein ein echtes Biest, wenn es um die Zugkraft geht. Tatsächlich darf der Pickup 10.000 US-Pfund ziehen, das sind umgerechnet rund 4.500 kg. Der Truck selbst wiegt gerade mal (gemessene) 3.175 kg. Damit ist er natürlich kein Leichtgewicht. Der Anhänger mit Last, einem Hummer, der gerade elektrifiziert wird, wiegt jedoch eine ganze Menge mehr. Das macht die Sache recht spannend.

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4,5 Tonnen Zugkraft wollen ausgenutzt werden. Das Ankoppeln geht dank Kamerahilfestellung recht einfach. Die Restreichweiten-Angaben waren während des Tests „etwas“ ungenau. Schnellladen? Nope. Zugeparkt von Verbrennern. (Fotos: JerryRigEverything Stills)

Gewichtsverteilung

Die Gewichtsverteilung auf dem Anhänger muss deshalb wohlüberlegt sein. Tatsächlich platziert Zack den Elektrohummer auf den Achsen des Anhängers, damit die Deichsel nicht zu schwer wird. Würde er den Hummer weiter nach vorne schieben, könnte die Kraft auf die Anhängerkupplung so groß werden, dass der Rivian vorne abhebt. Für die Überprüfung nimmt er folgerichtig eine Spezial-Kupplung, die auf einem Manometer die Gewichtskraft anzeigt. Clever. Unglücklicherweise langt selbst das „deftige“ Gewicht des Hummers nicht ganz, um die 4.500 kg zu erreichen, weshalb noch zusätzliche Stahlplatten hinzugefügt werden.

Testbedingungen

Die Testbedingungen sind gut. Die Außentemperatur liegt bei 0°C, das ist durchaus kalt genug, um herauszufinden, wie viel Reichweite verloren geht. Normalerweise schafft der Rivian eine realistische Distanz von knapp über 300 Meilen, das sind mindestens 482 Kilometer. Wählt man nun die Spezialeinstellung „Gespann“ am Bordcomputer, sinkt die erwartete Reichweite schon mal auf 134 Meilen, bzw. 215 Kilometer. Zack weiß natürlich, dass das nur eine „Schätzung“ ist, die gut und gerne nochmals unterschritten werden kann.

Die Freuden und Leiden des Elektromobilisten

Auch wenns tatsächlich nicht clever ist, unternimmt Zack einen Beschleunigungtest von 0 bis 60 mph (96 km/h). Den absolviert der Rivian in sagenhaften 12,06 Sekunden. Nicht schlecht bei 4.500 kg Anhängergewicht. Die Realität schlägt dann aber tatsächlich mit Macht zu. Die Reichweite ist auf gerade mal 100 Meilen (160 km) geschrumpft, auch wenn der Bordcomputer zwischenzeitlich über 600 km fabuliert. Unangenehm, dass die Restreichweite nur fehlerhaft angezeigt wurde. Mal will ja wenigstens ungefähr wissen, wie weit man kommt. An der Schnellladestation dann der nächste Horror: alle Ladesäulen sind mit Verbrennern zugeparkt. Zack bleibt erstaunlich ruhig und sucht eine Ladestation, die so wenig Power hat, dass er 1 Tag und 18 Minuten warten müsste. Was er natürlich nicht macht.

e-engine meint: 160 Kilometer Reichweite bei 0°C und einem Anhängergewicht von 4.500 kg sind eine Ansage. Für die Langstrecke ist das natürlich völlig ungeeignet – für Zack Nelsons Bedürfnisse aber völlig ausreichend. So weit muss er mit seinen „Lasten“ ohnehin nie fahren. Es zeigt aber auch, dass der elektrische Antrieb für solche Aufgaben zwar bestens geeignet ist, die Energiedichte der Batterien jedoch leider immer noch zu gering ist, um den Diesel-Pickup bei Langstrecke zu ersetzen. Schade.

Ich versuchte 4.500 Kg bei kaltem Wetter zu ziehen … Mein Pickup log.

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Fiat 500e war auch schon im e-engine-Test. Der kleine Italiener wurde 2022 fast 30.000 Mal zugelassen und machte den Löwenanteil bei den 500er-Zulassungen aus.

Stellantis‘ Erfolge bei Kleinwagen

Laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ist der Fiat 500 mit mehr als 52.000 Neuzulassungen das mit großem Abstand gefragteste Fahrzeug des Mini-Segments im Jahr 2022. Inzwischen ist der elektrische Bruder des 500ers allerdings gefragter als der Verbrenner. Mit rund 56% Anteil bzw. 29.635 elektrischen Pkw haben die Deutschen den lokal emissionslosen 500er eindeutig bevorzugt.

Bei den Kleinwagen führt der Opel Corsa als Verbrenner und in seiner batterie-elektrischen Variante die Rangliste mit über 50.000 verkauften Neuwagen klar an. Die elektrische Variante verkaufte sich 2022 fast 15.000 Mal. Der Anteil der Stromer betrug damit immerhin fast 30 Prozent. Zudem sind die Stellantis-Marken Peugeot mit dem 208, Citroën mit dem C3 und DS Automobiles mit dem DS 3 in dem Segment vertreten, das nach SUVs und Kompaktklasse das größte in der Statistik des KBA ist.

Da fast alle Stellantis-Kleinwagen-Stromer auf der selben Plattform (außer dem 500er) basieren, ist das ein schöner Erfolg für die eCMP-Plattform.

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Euro NCAP hat die 2022er-Klassenbesten veröffentlicht. Dem Hyundai IONIQ 6 gelang der Sprung ganz an die Spitze der Kategorie „Large Family Car“.

Tesla 3x „Klassenbester“ beim EuroNCAP

Euro NCAP hat im vergangenen Jahr genügend Fahrzeuge getestet und veröffentlicht nun eine Liste der Fahrzeuge, die in ihrer jeweiligen Kategorie am besten abgeschnitten haben. Da die Sternebewertungen nicht direkt zwischen verschiedenen Fahrzeugkategorien verglichen werden können, wird ein „Klassenbester“ veröffentlicht, aus dem hervorgeht, welche Fahrzeuge besser als ihre Konkurrenten abgeschnitten haben. Da die Anforderungen für jede Sternebewertung jedes Jahr strenger werden, wird der Vergleich der „Klassenbesten“ nur innerhalb eines Kalenderjahres durchgeführt, damit alle Fahrzeuge nach den gleichen Standards bewertet werden.

Um den Klassenbesten zu ermitteln, wird die gewichtete Summe der Punktzahlen in jedem der vier Bewertungsbereiche berechnet: Erwachsene Insassen, Kinderinsassen, Fußgänger und Sicherheitsassistenten. Diese Summe wird als Grundlage für den Vergleich der Fahrzeuge herangezogen. Die Fahrzeuge qualifizieren sich für den „Klassenbesten“ nur auf der Grundlage ihrer Bewertung mit der serienmäßigen Sicherheitsausrüstung. Zusätzliche Bewertungen aufgrund von Sonderausstattungen sind ausgeschlossen.

  • Executive-Klasse: Tesla Model S
  • Large Family Car: Hyundai IONIQ 6
  • Large Off-Road: WEY Coffee 01
  • Pure Electric: Tesla Model S
  • Small Family Car: ORA Funky Cat
  • Small Off-Road: Tesla Model Y

e-engine meint: Die Klassifizierung „Off-Road“ ist ein bißchen mißverständlich, zumal sowohl das Tesla Model Y als auch der WEY Coffee 01 kaum fürs harte Gelände taugen. Aber sei’s drum. Auffällig ist, dass in den 6 aufgeführten Klassen immerhin 5 Elektrofahrzeuge vertreten sind. Der WEY Coffee 01 ist ein Hybrid und zählt damit auch zu den elektrifizierten Fahrzeugen. Auch auffällig: kein deutsches Modell ist unter den Spitzenreitern und der IONIQ 6 bekommt beste Vorschusslorbeeren.

Euro NCAP “Klassenbeste” 2022

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Tevva eLkw 7,5 Tonner. Die ersten serienmäßig hergestellten eLkw wurden bereits an Kunden ausgeliefert.

Start-ups: UK Elektrofahrzeughersteller Tevva erreicht wichtigen Meilenstein.

Der britische Elektrofahrzeughersteller Tevva hat einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht: Er erhielt die EG-Typgenehmigung für seinen batterieelektrischen 7,5-Tonnen-Lkw. Dies bedeutet, dass Tevva mit der Produktion und dem Verkauf von Großserienfahrzeugen im Vereinigten Königreich und in Europa beginnen kann. Der Meilenstein stellt auch einen wichtigen regulatorischen Schritt bei der Entwicklung und Vermarktung aller Fahrzeuge, einschließlich Elektro-Lkw, dar.

Damit ist Tevva das erste britische Unternehmen, das die EG-Typgenehmigung für einen 7,5-Tonnen-Elektrostapler erhalten hat. Die ersten serienmäßig hergestellten eLkw wurden bereits von der britischen Basis aus ausgeliefert und werden von Kunden wie Expect Distribution, Travis Perkins und Royal Mail mit großem Interesse aufgenommen. Das Unternehmen rechnet damit, im Jahr 2023 bis zu 1.000 Elektrostapler zu verkaufen.

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Machte auch beim Wintertesting eine gute Figur: der Tevva TEV75B.

Zertifizierung für UK und EU

Die erforderliche Zertifizierung wurde für die EU und das Vereinigte Königreich von der Vehicle Certification Agency (VCA) und der Swedish Transport Agency (STA) erteilt. Um die Typgenehmigung für das gesamte Fahrzeug zu erhalten, wurde der Tevva-Elektro-Lkw 30 Systemtests unterzogen, einschließlich elektrischer Sicherheit und elektromagnetischer Verträglichkeit nach den neuesten Standards.

Der 7,5-Tonnen-Elektro-Lkw von Tevva soll mit seiner 105-kWh-Batterie (LFP) mit einer einzigen Ladung bis zu 227 Kilometer (Durchschnittsreichweite: 170 km) weit fahren können und eignet sich demnach ideal für Last-Mile- und städtische Lieferflotten. Später im Jahr 2023 wird ein wasserstoffbetriebener 7,5-Tonnen-Elektro-Lkw folgen, der mit einem Wasserstoff-Range-Extender ausgestattet ist, der die Reichweite des Fahrzeugs auf bis zu 570 Kilometer erhöhen soll. Die Elektrovariante hat eine Leistung von 192 kW (rund 260 PS) bei einem Drehmoment von 596 Nm.

e-engine meint: Etwas unverständlich ist die Ladeleistung, die bei AC mit maximal 22 kW angegeben ist. Ein Laden mit DC scheint laut technischem Datenblatt nicht vorgesehen zu sein. Zudem ist die Zuladung nur mit maximal 2,942 Tonnen angegeben, bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen.

Fotos: JerryRigEverything (Youtube Stills), Fiat, Stellantis, Tevva, Hyundai

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