Der Taxiunternehmer Jens Marggraf aus Melsungen verblüffte und begeisterte auf dem Seminar „On-Demand-Verkehr um jeden Preis!?“ Vertreterinnen und Vertreter von Verkehrsträgern und Behörden mit seinem Bekenntnis zur engagierten Fahrgastbeförderung.
Anfangs sei er skeptisch gewesen, doch anders als bei Anruf-Sammel-Taxis, die früher schlecht bezahlt gewesen seien, wisse es jetzt schon am Monatsanfang, welchen Umsatz er mit dem Fahrzeug am Monatsende zu erwarten habe, weil ihn die Stadt ordentlich nach Einsatzstunden bezahle. Er sei von dem Konzept regelrecht begeistert, sei deshalb anfangs auch oft selbst gefahren und habe seine persönliche Begeisterung auch weitergegeben.
„Wir können die Menschen begeistern und bei Konzepten mit eigens gebrandeten Fahrzeug sieht man uns auch“, erklärte der Unternehmer bei einer Podiumsdiskussion am ersten Tag. „Die guten Taxiunternehmer und Taxifahrer fallen nicht auf, weil sie nicht hupen und nicht dauernd stark bremsen. Wir müssen die Menschen begeistern und die Mitarbeiter entsprechend schulen und in sie investieren. Sie sollten am besten schon Dienstleistungs-Gene mitbringen.“
„Wichtig ist, dass wir den Menschen unsere Ohren schenken und zuhören. Wir müssen der Chauffeur im ÖPNV sein“, sagte Jens Marggraf. „Wichtig ist, dass wir uns sichtbar machen und nach außen hip darstellen.“ Er sehe seine Aufgabe darin, zu erzählen, dass On-Demand-Konzepte funktionierten und uns weiterbringen könnten. „Mit ihnen können wir Menschen wohnortnah abholen, die sich kein Taxi leisten können und so wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, erklärte er. Er glaube, Menschen brauchten Menschen und nicht nur autonom fahrende Fahrzeuge. Nach seinem Schlussappell, „das Wichtigste ist das Zuhören, fangen Sie an und hören Sie zu“, bekam er starken Applaus.
Zu welchen durchaus differenzierten Ergebnissen bezüglich On-Demand-Verkehren die Referentinnen und Referenten des Seminars gekommen sind, lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben von taxi heute.