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Campingbus mit riesigem Duschbad

Der Campingbus auf Ford-Transit-Basis überrascht mit einer unkonventionellen Badlösung und möchte mit hohem Duschkomfort bei 6 Meter Außenlänge glänzen. Gelingt dem Globetrail das?

In diesem Artikel:

Ausgebaute Kastenwagen auf Ford-Transit-Basis schießen gerade wie Pilze aus dem Boden. Viele Hersteller möchten so den Lieferengpässen bei Fiat Ducato und Co. etwas aus dem Weg gehen. Nahezu alle Ausbauten nutzen die Karosserievariante mit knapp 6 Meter Länge, und fast alle Campingbus-Modelle vertrauen dem typischen und gefragten Grundriss mit Querbett im Heck.

Soweit schließt sich auch Dethleffs mit dem neuen Globetrail auf Ford-Basis an. Um dennoch aus der Masse herauszuragen, erdachte man für den 590 C eine Badkonstruktion, die mittels einer Umbaulösung einen 1,40 Meter langen Sanitärtrakt schafft, der damit besonders komfortables Duschen ermöglichen soll.

Der Umbau funktioniert an sich gut, bedarf aber einiger Handgriffe und Ablagefläche für Polsterteile und Gepäck. Dieser Grundriss ist aktuell der einzige, den Dethleffs auf Basis des Transit im Angebot hat, und er gefällt obendrein mit einer guten Grundausstattung. Der Globetrail 590 C basiert auf der H3-Variante, also dem Kastenwagen mit dem höchsten Dach, was eine gute Stehhöhe verspricht. Auf seitliche Karosserieverbreiterungen verzichtet Dethleffs dagegen. Was das für den Schlafkomfort bedeutet und wie sich das neuartige Bad und alles Weitere im Detail bewährt, zeigt der Supercheck.

Die Baureihe

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Die Innenansicht des Dethleffs Globetrail.

  • Preise: 57.699–62.299 Euro
  • Basis: Ford Transit, Fiat Ducato & Co.
  • Länge: 5,98–6,41 m
  • Gesamtgewicht: 3.499/3.500 kg
  • Gurte/Schlafplätze: 4/2–3
  • weitere Modelle: 4
  • Charakter: Neben dem vorgestellten Globetrail auf Ford-Basis sind weitere vier Grundrisse in der Baureihe erhältlich. Die 6 Meter langen 600 und 600 S mit Querdoppelbett sowie die 6,41 Meter langen 640 und 640 S mit Einzelbetten basieren auf Fiat Ducato, Citroën Jumper oder Peugeot Boxer. Die Grundpreise sind dabei für alle 3 Basisfahrzeuge identisch. Das S in der Modellbezeichnung steht für ein Badezimmer mit schwenkbarer Duschwand. Im Vergleich zur Variante mit normalem Bad liegt der Grundpreis für die Versionen mit Klappwandlösung 2.100 Euro höher.

Wohnen

Auf den ersten Blick scheint der Globetrail 590 C ein typischer 6-Meter-Campingbus zu sein. Halbdinette im Bug, ein kompaktes Bad, gegenüber die Küche, und im Heck findet sich ein Doppelbett quer eingebaut. Öffnet man die Schiebetür zum Bad, bleibt dieser Eindruck zunächst bestehen. Der Sanitärraum mit Waschtisch, Toilette und einem Oberschrank mit kleinem Spiegel hat die üblichen Kastenwagen-Dimensionen. Einen Pluspunkt sammelt das Fenster, mit dem der Raum gut belüftet werden kann. Einen Minuspunkt gibt es für die Toilette, die sehr hoch eingebaut ist und so die Nutzung für kleinere Personen unkomfortabel macht.

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Der Tisch ist ausreichend groß für 2 bis 3 CamperInnen. Die Rückbank ist schmal und der Einstieg beengt.

Doch beim Blick auf den Holzrost am Boden wundert man sich, dass dieser unter der Plexiglastrennwand hindurch weiter in den Schlafraum reicht. Des Rätsels Lösung: Nach etwas Umbauarbeit entsteht eine respektable Duschkabine. Zuerst müssen dazu zwei Matratzenteile entfernt und zwei Holzklappen angehoben werden, auf denen sonst die Matratzenteile ruhen. Dann entfernt man eine Alustange, die das Bett stabilisiert. Danach klappt man ein weiteres Brett nach hinten und entfernt zudem eine Stange, die im Fahrbetrieb die Plexiglas-Wand fixiert. Letztere klappt man dann noch zur Außenwand und zieht die Gliederschiebetür des Bads ganz nach hinten.

Fertig ist die komfortabel große Duschmöglichkeit. Das klingt kompliziert, geht aber mit etwas Übung einfach von der Hand. Das Problem ist eher, dass man viele Einzelteile während des Duschens irgendwo zwischenlagern muss. Außerdem ist durch die Umbaulösung ein größerer Teil des Heckstauraums nicht dauerhaft nutzbar. Ein wenig stört auch, dass man trotz der Umbaumaßnahmen einen Vorhang braucht, um die vordere Seite der Dusche abzutrennen. Deshalb kommt der unbestritten große Sanitärraum, der nebenbei für viel Bewegungsfreiheit im Heckbereich sorgt, in der Bewertung nicht über eine durchschnittliche 3,0 hinaus.

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Der Innenraum gefällt ansonsten mit dunklem Boden und hellem Holzdekor an den Möbeln. Über der Sitzgruppe sorgt ein großes Panoramafenster für ein luftiges Raumgefühl. Der an der Wand eingehängte Tisch steht sicher auf seinem Standbein und ist dank der Erweiterungsplatte auch vom Beifahrersitz aus gut zu erreichen. Die Rückbank fällt schmal aus, und zwei Erwachsene müssen sich schon mögen, wenn sie dort länger zusammensitzen sollen.

Für die angepeilte Zwei-Personen-Nutzung ist aber ausreichend Platz vorhanden. Das gilt auch für den Küchenblock, der allerdings insgesamt wenig echte Arbeitsfläche vorhält. Praktisch sind die drei Schubladen, die sowohl von innen als auch von außen zugänglich sind. Auch der halbhoch eingebaute 84-Liter-Kompressorkühlschrank ist komfortabel zu beladen.

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Das Bett ist bequem, aber etwas kurz, und die Leseleuchten sind über dem schmalen Ende angebracht.

Da Dethleffs am Heck auf Karosserieerweiterungen an den Seiten verzichtet, fällt die Matratzenlänge mit maximal 1,87 Meter nicht gerade üppig aus. Die Breite des Heckbetts mit bis zu 1,39 Meter kann mehr gefallen. Verwunderlich ist die Anbringung der Lichtschalter, Leseleuchten und Steckdosen am rechten – und damit schmaleren – Ende des Betts. Linksseitig findet sich dagegen ein Fenster. Über dessen Sinnhaftigkeit – egal ob am Kopf- oder Fußende – kann man durchaus streiten, wird die Verdunkelung doch unwillkürlich des Nachts malträtiert. Der Schlafkomfort auf den tellerfedergelagerten Kaltschaummatratzen ist gut.

Beladen

Stauraum ist in einem Sechs-Meter-Campingbus meist ein knappes Gut. Umso verschwenderischer erscheint es, wie der 590 C mit den vorhandenen Kapazitäten umgeht. Die Badkonstruktion kostet viel Laderaum unter der vorderen Betthälfte. Alles, was hier im Heckstauraum transportiert wird, muss zum Duschen raus. Das gilt genauso für den relativ großzügigen, allerdings etwas umständlich zugänglichen Kleiderschrank unter dem Bett, der zum Duschen aus- und weggeräumt werden muss. Und hinterher sollte der Lattenrost am Boden erst wieder abtrocknen, damit Jacken und Co. nicht feucht werden, weil sie aufgrund der geringen Hängehöhe mit dem Saum aufliegen.

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Geräumiger Kleiderschrank oder üppige Duschkabine – beides gleichzeitig geht hier nicht.

Somit bleibt nur ein kleiner Teil des Heckstauraums zur dauerhaften Nutzung übrig. Mit einer Länge von rund 70 cm und einer Breite von 59 cm ist dieses 89 cm hohe Ladeabteil nicht gerade üppig groß. Die Beladung muss darum mit Plan und Sinn erfolgen. Für den Transport von Sperrgütern im Alltag kann wie üblich der Bettunterbau hochgeklappt und damit die ganze Raumhöhe genutzt werden.

Klamotten lassen sich in den drei Hängeschränken im Schlafbereich gut verstauen. Die zwei auf der rechten Fahrzeugseite sind dabei etwas flacher, der auf der linken ist ein wenig höher und hat somit mehr Volumen. Weitere zwei Stauschränke hängen über der Sitzgruppe. Schuhe und flachere Gegenstände können in den zwei Bodenfächern an der Sitzgruppe untergebracht werden. Damit sollte die Zwei-Personen-Besatzung insgesamt einigermaßen auskommen können.

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Nur im hinteren Teil des Heckstauraums kann Gepäck auch während des Duschens bleiben.

Keine größeren Probleme sind bei der Zuladung zu erwarten. Die promobil-Wiegung ergab mit vollen Tanks und Gasflaschen eine Reserve von 405 Kilogramm. Wer doch noch mehr Zuladung benötigt, muss zum Fahrwerksspezialisten, da es ab Werk keine Auflastungsoptionen gibt. Auch die maximale Anhängelast fällt mit 1.500 Kilogramm ein gutes Stück geringer aus als bei Fiat Ducato & Co.

Technik

Die technische Ausstattung des Globetrail ist klassenüblich. Für warme Luft und heißes Wasser sorgt eine Truma Combi 4, die unter der Sitzbank eingebaut ist. Über sechs Ausströmer erwärmt sie den Innenraum zügig. Im Heck reisen zwei 11-Kilo-Gasflaschen in einem gut erreichbaren Kasten mit. Optional ist zudem ein Auszug für 849 Euro erhältlich. 100 Liter Frischwasser passen in den Tank rechts unter dem Bett.

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Der Abwasserauslass unter dem Heck erschwert das Entsorgen an manchen Stationen.

Der Abwassertank hängt unter dem Fahrzeug. Er fasst 90 Liter und ist weder serienmäßig noch optional isoliert oder beheizt. Der Ablassstutzen ist unter dem Heck auf der rechten Fahrzeugseite platziert, was das Zielen bei mancher Entsorgungsstation erschwert. Das Ventil öffnet und schließt mittels eines Griffs, der auf einen Vierkant aufgesetzt wird. Vorteil: Man macht sich die Hände nicht schmutzig. Nachteil: Man kann nicht erkennen, ob das Ventil offen oder geschlossen ist.

Eine Fliegengittertür sucht man in der Ausstattungsliste vergeblich. Ursache ist wohl die Küchenblocklösung mit den auch nach außen ausziehbaren Schubladen. Hier würde sich ein zweigeteiltes Gitter wie im VW Grand California als Lösungsmöglichkeit anbieten.

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Groß genug und bequem zu nutzen ist der halbhohe Kühlschrank.

Sechs Rahmenfenster passen sich stimmig in die Karosserie ein. Die vier Fenster an den Seitenwänden sind mit Alurahmen eingefasst, die beiden Heckfenster mit PU-Rahmen. Die einzige Außenklappe führt in den Toilettenschacht. Praktischerweise wird diese Klappe per Magnet oben an der Karrosserie fixiert, sodass man beide Hände zum Hantieren mit der Kassette frei hat. Eine Abdichtung des Schachts ist allerdings nicht erkennbar – im Fall der Fälle wird das Putzen mühsam.

Der 590 C hat eine Außenhöhe von 2,78 Metern. Das ermöglicht es, einen elf Zentimeter hohen Doppelboden einzuziehen, der einen durchgängig ebenen Fußboden schafft und dabei immer noch genug Stehhöhe übrig lässt. Mit 1,98 Metern sollten die meisten Camper klarkommen, zumal die Bettlänge ohnehin Hünen als Besatzung ausschließt.

Gut erreichbar ist die Elektrozentrale unter dem Kühlschrank. Man muss zwar auf die Knie gehen, um an den Sicherungskasten oder die Batterie heranzukommen, aber dann ist ein Sicherungswechsel schnell erledigt. Auch der Ausbau oder Wechsel der Bordbatterie kann so relativ komfortabel vonstatten gehen. Der Frostwächter liegt ebenfalls gut erreichbar hinter einer Klappe unter der Rückbank.

Weniger praktisch sind die Gasabsperrhähne auf der rechten Seite unter dem Bett installiert, an die man nur im “Duschmodus” des Sanitärraums einfach herankommt. Zum Glück muss man nicht täglich an diese Hähne ran.

Fahren

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Das schwarze Kleid steht dem Globetrail gut, kostet aber 999 Euro extra. Die Serienfarbe ist Weiß. Rahmenfenster gibt es serienmäßig.

Der Testwagen hat den optionalen 170-PS-Turbodiesel an Bord. Dementsprechend gut sind die Fahrleistungen. Auf nasser Fahrbahn kommen die Vorderräder beim Beschleunigen aber schnell an die Haftungsgrenze. Ein Phänomen, das auch von anderen Transit-Modellen bekannt ist, aber im getesteten Globetrail verstärkt auftritt. Verantwortlich hierfür sind wohl die vom Händler aufgezogenen Winterreifen des Testwagens, die auch beim Bremsen keine gute Figur machen. Der Testverbrauch von 9,7 Litern liegt im üblichen Rahmen für Busse dieser Größe.

Unterwegs im Transit gefällt besonders das komfortable Fahrwerk. Es schluckt Bodenunebenheiten gut weg. Nur kurze Querrillen mag der Ford nicht so gerne. Sie dringen kaum gefiltert zu den Passagieren durch. Trotz der vielen beweglichen Teile des Umbaubadezimmers ist das Geräuschniveau aus dem Ausbau angenehm niedrig und trägt zum hohen Reisekomfort bei.

Das im Testwagen eingebaute Assistenzpaket 12 enthält viele praktische Fahrhilfen, die allesamt gut funktionieren. Im Winter wird man sich über die beheizbare Frontscheibe freuen. Allerdings sind die Heizdrähte gut zu erkennen und bei manchen Lichtverhältnissen schon mal störend. Dank des Radstands von 3,75 m und der guten Rückfahrkamera in Kombination mit den Parksensoren und einer Frontkamera gelingt das Rangieren sehr leicht.

Preise

Im Grundpreis sind schon einige ansprechende und praktische Ausstattungsdetails enthalten. So steht der Globetrail auf schicken Alurädern, und auch die Markise gehört zum Serienumfang. Dazu gibt es vier Pakete, die aufeinander aufbauen und zwischen 1.899 und 9.999 Euro kosten. Sie beinhalten ausschließlich Basisfahrzeug-Optionen. So sind verschiedene Fahrassistenten, ein Tempomat und ein Radio schon Bestandteil des kleinsten Pakets. Darüber hinaus gibt es allerdings nur noch wenige Optionen in der Preisliste.

Grundpreis: 60.988 Euro (Ford Transit 2,0 TDCi 96 kW/130 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II

  • Testwagenpreis: 74.482 Euro
  • ✘ Turbodiesel, 125 kW/170 PS: ✔ 999 Euro
  • ✘ Bi-Xenon Scheinwerfer (4 kg): ✔ 1.199 Euro
  • ✘ Anhängekupplung (32 kg): 799 Euro
  • Elektrische Zuziehhilfe Schiebetür (1 kg): 599 Euro
  • Elektrische Feststellbremse (–7 kg): 349 Euro
  • Auszug für Gaskasten (15 kg): 849 Euro
  • Assistenzpaket 09: Beheizbare Frontscheibe, Notbremsassistent, Fahrspurassistent, Regensensor, Fernlichtassistent u.a. (11 kg): 1.899 Euro
  • Assistenzpaket 10: wie Paket 09, plus Tempomat, Rückfahrkamera, Parkpilot u.a. (12 kg): 2.699 Euro
  • ✘ Assistenzpaket 12: wie 10, plus Totwinkelassistent, 12-Zoll-Multimedia, Navigation, Klimaautomatik, Parkpilot vorne, hinten, seitlich u.a.(22 kg): ✔ 8.999 Euro
  • Assistenzpaket 18: wie 12, plus aktiver Parkassistent, Rundumkamera u.a. (22,5 kg): 9.999 Euro

Kosten und Service

  • Kfz-Steuer (3,5 t zGG, S5): 240 Euro
  • Haftpflicht/Vollkasko (500 Euro SB, Tarif Allianz): 565/1.422 Euro
  • Dichtigkeitsgarantie/Kontrolle: 72/12 Monate
  • Servicestellen in Deutschland/Europa: 85/330

✘im Testwagen enthalten; ✔empfehlenswert

Lichtcheck

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Zahlreiche Lichtquellen schaffen eine warme Atmosphäre. Vom Fahrerhaus abgesehen ist die Helligkeit gut und funktional.

1. Vorn auf den gedrehten Fahrerhaussitzen geht es mit 185 Lux im Schnitt etwas zu dunkel zu.

2. Die Küche ist mit 306 Lux im Schnitt und maximal 453 Lux gut ausgeleuchtet.

3. Nichts zu meckern gibt es auch im Bad. 766 Lux maximal und 306 im Schnitt sind gute Werte.

4. Deutlich im grünen Bereich ist die Schlafzimmerbeleuchtung. 258 Lux sind es durchschnittlich.

Das fiel auf im Dethleffs Globetrail

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Bilder: Dethleffs Globetrail im Supercheck

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Ladegerät und Batterie sind in einem Schrank unterhalb des Kühlschranks. Der Sicherungstausch klappt so einfach. Die Matratzen sind auf Tellerfedern gebettet und sorgen so für einen guten Liegekomfort.
 Optional, aber sehr praktisch beim nächtlichen Hantieren ist die helle Lampe über den Hecktüren.

Der Toilettenschacht hat keine Abdichtung zum Fahrzeugboden. Eine Fliegengittertür sucht man sowohl im Testwagen als auch in der Aufpreisliste vergeblich. Besserung ist in Aussicht.
 Der Bezug des Fahrersitzes ist nicht sehr passgenau beziehungsweise verrutscht sehr leicht.

Die Konkurrenten des Dethleffs Globetrail

1. Dreamer D51

campingbus mit riesigem duschbad Kohstall

Den Dreamer D51 gibt es zu einem Grundpreis von 65.900 Euro.

  • Grundpreis: 65.900 Euro
  • Basisfahrzeug: Ford Transit, 125 kW/170 PS
  • Länge/Breite/Höhe: 5,98 /2,06 /2,84 m
  • Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 3.090/3.500 kg

170 PS und Automatik Serie 140-Liter-Kühlschrank
 zwei Aufbaubatterien

kurzes Heckbett
 hoher Grundpreis

2. Weinsberg Carabus Ford 600 MQ

campingbus mit riesigem duschbad D. Vierneisel

Den Weinsberg Carabus Ford 600 MQ gibt es ab 51.990 Euro.

  • Grundpreis: 51.990 Euro
  • Basisfahrzeug: Ford Transit, 96 kW/130 PS
  • Länge/Breite/Höhe: 5,98 /2,06 /2,74 m
  • Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 2.785/3.500 kg

optional Heckbett mit rund zwei Meter Länge günstiger Grundpreis viel Zuladung

kurzes Serienheckbett
 wenig Serienausstattung

3. Westfalia Meridian Limited

campingbus mit riesigem duschbad Hersteller

Der Westfalia Meridian Limited ist mit einem Preis ab 76.990 Euro der teuerste Konkurrent.

  • Grundpreis: 76.990 Euro
  • Basisfahrzeug: Ford Transit, 125 kW/170 PS
  • Länge/Breite/Höhe: 5,98/2,06/2,70 m
  • Leer-*/zul. Gesamtgewicht: 2.980/3.500 kg

170 PS und Automatik Serie,
 umfangreiche Serienausstattung samt Assistenzsystemen

sehr hoher Grundpreis

Helmut Dorn, Produktmanager Camper Vans bei Dethleffs, nimmt Stellung …

… zu den nicht erhältlichen Auflastungsoptionen der Globetrail-Baureihe: Die Nachfrage nach Fahrzeugen über 3,5 t in diesem Segment ist bei uns gering. Im Sinne einer besseren Lieferfähigkeit planen wir deshalb aktuell keine Chassis über 3,5 t ein.

… zur nicht erhältlichen Fliegengittertür: Hier sind wir bereits an der Entwicklung einer eigenen Lösung. Es gibt auch bereits passende Fliegengitter über das Dethleffs-Original-Zubehör.

… zum nicht abgedichteten Toilettenschacht: Die aktuell umgesetzte Lösung ist tausendfach bewährt. Es liegen uns keine Forderungen nach einer anderen Lösung vor.

…zur aktuellen Lieferzeit und weiteren geplanten Grundrissen auf Ford-Basis: In der aktuellen Situation kann zur Lieferzeit leider keine belastbare Aussage getroffen werden. Wir überprüfen unser Modellprogramm ständig und entwickeln es weiter. Neue Modelle könnte es aber frühestens zum Modelljahr 2024 geben.

Wertung Dethleffs Globetrail

Wohnen

  • Stabil stehender Tisch.
  • Viel Stauraum in der Küche.
  • Küchenschubladen auch von außen zugänglich.
  • Gut nutzbarer, halbhoch eingebauter Kühlschrank.
  • Durch den Umbau entsteht eine komfortabel große Dusche.
  • Praktische offene Ablage über dem Kühlschrank, zum Beispiel für eine Kaffeemaschine.
  • Bequeme Matratzen, die auf Tellerfedern gelagert sind.
  • Schmale Rückbank.
  • Kurzes Doppelbett mit sechs einzelnen Matratzenteilen.
  • Leseleuchten, Steckdosen und Lichtschalter am schmalen Ende des Betts.
  • Hoher und schmaler Einstieg ins Bett über einen Tritt.
  • Toilettenschüssel sehr hoch eingebaut.
  • Umständlicher Umbau des Bads zur Dusche, neben Schiebetür trotzdem noch Vorhang nötig.

Beladen

  • Ausreichende Anzahl an Hängeschränken.
  • Zwei praktische Bodenfächer für Schuhe und Ähnliches.
  • Ausreichende Zuladungsreserve für Zwei-Personen-Nutzung.
  • Große Achslastreserve der Hinterachse.
  • Kleiderschrank unter dem Bett ist nur nutzbar, wenn nicht gerade geduscht wird.
  • Nur der hintere Teil des Heckstauraums ist dauerhaft nutzbar. Der vordere Teil muss zum Duschenumbau leer sein.
  • Keine Auflastoptionen ab Werk verfügbar.
  • Nur 1.500 kg maximale Anhängelast.

Technik

  • Leichter Zugang zur Elektrozentrale unter dem Kühlschrank.
  • Gut zu erreichender Frostwächter unter der Sitzbank.
  • Insgesamt gute Beleuchtung.
  • Gasabsperrhähne unter dem Bett unkomfortabel zu erreichen.
  • Toilettenschacht nicht abgedichtet.

Fahren

  • Komfortables Fahrwerk.
  • Starker optionaler 170-PS-Motor.
  • Wenig Geräusche des Ausbaus während der Fahrt.
  • Gute Fahrleistungen.
  • Langer Bremsweg, mutmaßlich wegen der montierten Winterreifen.
  • Traktionsprobleme bei Nässe.

Preise

  • Angemessener Grundpreis bei guter Serienausstattung.
  • Vier Pakete mit aufeinander aufbauenden Inhalten ab 1.899 Euro.
  • Neben den Paketen wenig weitere Ausstattungsoptionen verfügbar.

Fazit

Wird Mut belohnt?

Ein großes Bad in einem Sechs-Meter-Kastenwagen wünschen sich viele. Dass Dethleffs sich traut, diese spezielle Konstruktion im Globetrail als einzigem Ford-Grundriss anzubieten, ist allerdings mutig. Denn der Luxus der großen Dusche wird mit ein paar Nachteilen erkauft. Mir persönlich wäre das zuviel Umbau-Aufwand, und ich würde eine Badlösung mit schwenkbarer Waschtischwand bevorzugen. Auch wenn die Duschkabine dann nicht ganz so üppig ausfallen würde. Ansonsten legt der Dethleffs einen soliden Auftritt hin und gefällt mit einer guten Verarbeitung und klassenüblicher Technik.

Technische Daten

Dethleffs Globetrail
Grundpreis 60.799,00 €
Aufbau Campervan
Maße – x 206 x – mm
Leistung 96 kW / 130 PS
Motor Ford Transit 2,0 l TDCi EcoBlue (130 PS) – 3.500

Alle technischen Daten anzeigen

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