Bild: BYD
In Deutschland peilt der Konzern zehn Prozent Marktanteil unter den Elektroautos an, hieß es diesen Sommer. „Mittelfristig wollen wir hier in Europa unter die Top 5 der Gesamtzulassungen“, sagte nun Brian Yang vom europäischen BYD-Führungsteam im Gespräch mit der Automobilwoche. Einen Zeitplan nannte er dafür allerdings nicht.
Bis Ende des Jahres/Anfang nächsten Jahres will BYD laut einem Bericht sechs Autos nach Europa bringen. Aktuell gibt es die Oberklasselimousine Han EV, das große SUV Tang EV und den Kompaktwagen Atto 3. Weitere für den Export vorgesehene E-Autos sind die Mittelklasselimousine Seal und die Kompaktlimousine Dolphin. Auch das E-SUV Seal U soll international angeboten werden.
Yang sprach gegenüber der Automobilwoche über einen elektrischen „Volkswagen“ mit 300 Kilometern realer Reichweite für unter 20.000 Euro, wurde hierzu aber nicht konkret. Für China wurde kürzlich ein besonders günstiges Einsteiger-Elektroauto von BYD vorgestellt: Der Kleinwagen Seagull kostet in der Volksrepublik ungerechnet etwa 10.000 Euro. Ob diese Baureihe auch in Europa angeboten wird, bleibt abzuwarten. Sollte das der Fall sein, dürfte der Preis hierzulande aufgrund der Homologation sowie der technischen Vorgaben deutlich höher ausfallen.
BYD könnte in Zukunft in Europa Elektroautos produzieren. „Wir haben uns viele Optionen angeschaut und werden noch in diesem Jahr eine Entscheidung verkünden“, sagte Brian Luo aus dem Strategie-Team in der Zentrale der Automobilwoche. Ob Deutschland als Standort infrage kommt, verriet er nicht. Dabei dürfte auch die Bürokratie eine Rolle spielen, die bisher die Vertriebsaktivitäten hierzulande bremst. „Während wir in China einen neuen Händler auf der grünen Wiese in sechs Monaten bauen und eröffnen, dauert in Deutschland selbst die Renovierung eines bestehenden Betriebes schnell mal ein Jahr“, so Yang.