E-Auto-Hersteller BYD baut erstes europäisches Werk in Ungarn
Die Gerüchteküche brodelte bereits nach dem Chinabesuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán vor einigen Wochen. Jetzt ist es offiziell: Der chinesische Autobauer BYD produziert künftig in der südungarischen Stadt Szeged.
Der chinesische E-Auto-Hersteller BYD wird sein erstes Werk auf europäischem Boden in Ungarn errichten. Dies gab der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Freitag in Budapest bekannt. Die Fertigungsstätte werde in der südungarischen Stadt Szeged entstehen und mehrere tausend Mitarbeiter beschäftigen.
Damit bestätigte Szijjarto die Gerüchte, die vor einigen Wochen nach einem Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in China aufgekommen waren. Es handle sich um eine der größten Investitionen in der ungarischen Geschichte, fügte der Außenminister hinzu. Eine konkrete Investitionssumme nannte er nicht.
Zeitweise galt BYD als Kandidat für die Übernahme des Ford-Werks in Saarlouis. Der US-Autohersteller will seinen dortigen Standort 2025 schließen und sucht derzeit noch nach einem Käufer für die Fabrik. Die Vorstellungen der beiden Parteien lagen jedoch zu weit auseinander.
BYD ist seit Anfang 2023 in mehreren europäischen Ländern auf dem Markt. In Deutschland arbeitet das Unternehmen mit sieben Händlergruppen zusammen, die jeweils ein Vertriebsgebiet betreuen. Ein weiteres Marktgebiet verwaltet der Generalimporteur für Europa, die Hedin Group, in Eigenregie. Inzwischen hat das schwedische Unternehmen einen seiner Partner, die Torpedo-Gruppe mit Sitz in Kaiserslautern, sogar übernommen.
BYD verkauft derzeit fünf Elektromodelle in Deutschland: den kompakten Dolphin, das Kompakt-SUV Atto 3, den größeren SUV Tang, die Mittelklasse-Limousine Seal und ihr größeres Schwestermodell Han. In den Startlöchern steht mit dem Seal U ein weiteres SUV.