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Autos werden rollende Smartphones? Was an dieser Prognose dran ist

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Foxcon Model C / Bild: Foxcon Bild 1/9

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Xiaomi / Bild: Foxcon Bild 2/9

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Xiaomi SU7 / Bild: Xiaomi Bild 3/9

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Xiaomi SU7 / Bild: Xiaomi Bild 4/9

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Foxcon Model E / Bild: Foxcon Bild 5/9

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Xiaomi / Bild: Xiaomi Bild 6/9

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Xiaomi / Bild: Xiaomi Bild 7/9

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Xiaomi SU7 / Bild: Xiaomi Bild 8/9

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Xiaomi SU7 / Bild: Xiaomi Bild 9/9

9 Wer smarte Handys bauen kann, der kann auch smarte Elektroautos bauen. Davon sind zumindest die chinesischen Smartphone-Hersteller überzeugt. Bei Apple dagegen ist man inzwischen eher wieder Richtung Realität unterwegs.

Europas Autobauer haben sich noch nicht richtig damit arrangiert, dass ihnen Autohersteller aus China mit Marken wie BYD, Gelly, MG & Co. den Markt streitig machen, da steht schon die nächste Welle aus dem Reich der Mitte an. Denn was ist ein E-Auto groß anderes als Elektromotor, Akku und jede Menge Software? Sieht man vom Motor ab: ein großes Smartphone also. Entsprechend überzeugt sind denn auch diverse Hersteller der cleveren Taschen-Telefone, dass sie das mit der Mobilität der Zukunft bestens hinbekommen. Vor allem in China – und von da für den Export in alle Welt. Xiaomi, Foxconn, dem Vernehmen nach auch Huawei arbeiten mit Hochdruck an Elektroautos oder haben sogar die ersten Modelle auf der Straße. Apple dagegen verschiebt den Starttermin für sein „iCar“ immer wieder nach hinten und macht mehr und mehr Abstriche an dessen Funktionalitäten. Denn es reicht längst nicht mehr, einfach nur ein elektrisches Auto hinzustellen, das von A nach B fährt: Es braucht ein angenehmes Nutzererlebnis, Unterhaltungsoptionen, schlaue Gimmicks – alles das, was auf dem chinesischen Heimatmarkt schon lange gefragt ist.

In eine Reihe mit Porsche, Ferrari, Lamborghini, McLaren & Co

Xiaomi, vor nicht mal 15 Jahren gegründet, ist mittlerweile einer der größten Handyproduzenten der Welt mit einem Umsatz von 11,1 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2022. Neben Smartphones baut Xiaomi unter anderem auch Notebooks oder Saug- und Wischroboter. Zum Jahreswechsel präsentierte Xiaomi seine erste Coupélimousine, den aerodynamisch geformten SU7. Marktstart in Europa: voraussichtlich Ende 2024. Wie üblich sparten die Chinesen zur Präsentation nicht mit blumigen Worten und erklärten den SU7 zum wesentlichen Teil eines intelligenten Ökosystems aus dem Triumvirat Mensch – Auto – Haus. Und nicht, ohne eine Kriegserklärung an die etablierten Autobauer hinterher zu schieben: „Xiaomi hat beschlossen, das Zehnfache zu investieren, angefangen bei der Entwicklung grundlegender Kerntechnologien, um ein herausragendes Fahrzeug zu bauen. In 15 bis 20 Jahren will Xiaomi zu einem der größten Autohersteller der Welt aufsteigen.“

Schon die aktuellen Zahlen zeigen, dass dies keine leeren Worte sind. Das Forschungs- und Entwicklungsteam von Xiaomi besteht aktuell aus über 3.400 Ingenieuren und mehr als tausend Experten aus verschiedenen Fahrzeugbereichen. Dazu kommen Verträge mit namhaften Zulieferern und dem Auftragsfertiger BAIC in China. BAIC, an dem beispielsweise auch die Daimler AG beteiligt ist, hat diverse Joint Ventures, etwa mit Daimler und Hyundai. Entsprechend ist Xiaomis Erstling auch alles andere als ein zusammengestoppelter Versuchsballon auf Rädern. Die formschnittige Limousine ist – natürlich – intelligent vernetzt und bärenstark. Der Elektroantrieb leistet 425 kW / 578 PS und ein permanentes Drehmoment von 635 Nm. Das katapultiert den Viertürer binnen 2,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 – und rückt ihn in eine Reihe mit Porsche, Ferrari, Lamborghini, McLaren & Co. Die Höchstgeschwindigkeit des SO7 liegt bei 265 km/h. Zwei weitere, etwas leistungsärmere SU7-Versionen sind schon in der Pipeline.

Foxcon kauft sich Kapazitäten zusammen

Dass Firmen wie Xiaomi längst über das Abkupfern westlicher Technologien hinaus sind, zeigt der SU7 ebenfalls. Zum Beispiel mit einer patentierten eigenen Ölkühlung für die Elektromotoren, die eine Kühlleistung von bis zu 30 Grad Celsius schafft. Die eingesetzten Akkus reduzieren die Verkabelung und steigern die Effizienz. Eine Kapazität von 150 kWh soll nach chinesischer Norm über 1.200 Kilometer Reichweite bringen. Auch im Innenraum findet sich atemberaubende Technik. Das Head-Up-Display vor dem Fahrer mißt satte 56 Zoll, dazu kommt ein Zentraldisplay mit 16,1 Zoll. Alle Displays – auch im Fond – können miteinander verknüpft werden. Schon 1,5 Sekunden nach dem Öffnen der Tür sollen die Bildschirme verfügbar sein.

Auch Foxconn, das für Apple die iPhones fertigt, macht bereits Nägel mit Köpfen und hat die Fabrik des nordamerikanischen eAuto-Bauers Lordstown in Ohio gekauft. Ebenso ist Foxconn bei dem angeschlagenen Autohersteller Byton eingestiegen. Länger schon in trockenen Tüchern sind Abkommen mit Geely und dem japanischen Elektromotoren-Spezialisten Nidec. Analysten halten den Einstieg Foxconns in den Autobau für sehr vielversprechend: „Foxconn ist eine riesige Produktionsmaschine, die auch komplexe Prozesse beherrscht und sich mit globaler Logistik auskennt“, sagt etwa Peter Fintl von Capgemini.

Apple ist in der Realität gelandet

Seine ersten Modelle hat auch Foxconn bereits vorgestellt. Das entsprechende Joint Venture mit der taiwanesischen Yulon Motor Group hört auf den phantasievollen Namen Foxtron. Im boomenden Bereich der SUV kommt das von Pininfarina gezeichnete „Model C“, 460 PS stark, für 700 Kilometer Reichweite gut und mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 3,8 Sekunden. Bei umgerechnet rund 30.000 Euro könnte der Preis liegen. Auf derselben Plattform baut die Limousine „Model E“ auf, die vor allem auf Teslas Model S oder den Mercedes EQS zielt. Die Daten gewohnt üppig: 760 PS und 750 Kilometer Reichweite.

Weniger sonnig sieht es bei Apple aus. Dort kokettiert man ja schon seit langem mit einem eigenen „iCar“. Doch immer wieder wurde der Produktionsstart hinausgeschoben. Aktuell ist von 2028 die Rede. Und auch mit diversen Superlativen ist man bei der Firma mit dem angebissenen Apfel längst vorsichtig. Niemand spricht mehr von einer Revolution im Automobilbau. Längst ist das Apfel-Auto in der schnöden Realität angekommen. Beispiel vollautonomes Fahren Level 4 oder gar 5. Gerade mal auf Autobahnen soll das möglich sein. Für den Rest des Weges sind wieder Lenkrad und Pedale aus dem Archiv aufgetaucht. Auch bei den Assistenzsystemen will man sich auf Bewährtes verlassen. Was das Apple-Auto so besonderes können wird bleibt in gewohnter Manier weitgehend offiziell unter der Decke. Allenfalls diverse Patentschriften lassen das ein oder andere erahnen. Da ist dann zum Beispiel das Thema Türen. Sie sollen ganz ohne Griffe auskommen und sich via iPhone öffnen lassen. Ob das wirklich so praktisch ist, wird sich zeigen. Oder Außenbildschirme. Screens gehören bei Apple ohnehin zur Kernkompetenz. Mit großen Bildschirmen über die ganze Karosserie lassen sich Farben und Muster binnen Sekunden ändern, ohne zur Farbpistole greifen zu müssen. Genauso lassen sich Nachrichten an die Außenwelt darstellen. Ein weiteres Patent zeigt Sensoren, mit denen die Körpertemperatur der Insassen überwacht wird. Sie sollen die Klimaanlage automatisch anpassen und die Tönung der Scheiben einstellen.

Für die etablierten Hersteller bleiben die Zeiten also weiterhin unruhig. Längst sind es nicht mehr allein angestammte Autobauer, die aus China den europäischen Markt ins Auge gefasst haben. Und die Smartphone-Produzenten haben zumindest in den Bereichen Software, Produktion und Kundenfokussierung durchaus Expertise. Der Rest lässt sich dazukaufen.

Von Juergen Wolff

press-inform.de

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