Smart will einen Nachfolger für den Zweisitzer Fortwo entwickeln, der als Smart #2 kommen soll.
Die aktuelle Modellpalette, bestehend aus dem elektrischen Kompakt-SUV Smart #1 und etwas größeren, ebenfalls elektrischen Smart #3, soll aber durch einen Nachfolger des Fortwo erweitert werden, erklärte Smart-Europachef Dirk Adelmann kürzlich im Gespräch mit dem Branchenportal Automotive News. Der Termin für die Markteinführung des Fortwo-Nachfolgers, der wenig überraschend #2 heißen soll, sei aber noch ungewiss, so Adelmann.
Ohne Partner kann Smart den ortwo-Nachfolger kaum umsetzen
Die neueren Modelle #1 und #3, die das Joint Venture in Deutschland designt und in China produziert, basieren auf der SEA-Architektur von Geely. Für den Smart #2 soll eine neue Fahrzeugplattform her, die das Unternehmen jedoch nicht im Alleingang bauen kann: „Vor zwei Monaten haben wir mit der Arbeit an einer neuen, speziellen Plattform begonnen, die die Grundlage für ein zukünftiges zweisitziges Smart-Stadtauto bilden soll, aber wir brauchen Partner, um den Business Case realisierbar zu machen“, so Adelmann gegenüber Automotive News.
Gespräche mit mehreren europäischen Autobauern, darunter auch Renault, mehreren chinesischen Herstellern und einigen Auftragsfertigern blieben offenbar ergebnislos. Smart entschied sich für einen Alleingang und begann im Februar mit der Arbeit an einer neuen speziellen Fahrzeugarchitektur namens Electric Compact Architecture (ECA). Sollte diese zur Produktion zugelassen werden, werde es sich um eine von Smart selbst entwickelte und im eigenen Besitz befindliche Plattform handeln, so Adelmann weiter.
Smart-Europachef: „Alle würden gerne einen Zweisitzer im Programm haben“
Kompakte – und vor allem günstige – Elektroautos werden auf dem europäischen Markt dringend benötigt. Es gilt aber nach wie vor als schwierig, entsprechende E-Fahrzeuge gewinnbringend zu entwickeln und zu bauen. Das liegt vor allem an den hohen Kosten für die Batterieproduktion und der Entwicklung entsprechender Fahrzeugplattformen. Das gilt gerade für Kleinstwagen.
Smarts neuere und größere Elektromodelle verkaufen sich in Europa etwas schlechter als der Fortwo: Dieser war in den ersten beiden Monaten dieses Jahres mit 2.022 Verkäufen das meistverkaufte Smart-Fahrzeug in Europa, was allerdings einem Rückgang von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Smart #1 verkaufte sich bis Februar hingegen nur 1.856-mal, der #3 sogar nur 655 mal, berichtet Automotive News.
Über den Fortwo-Nachfolger sagt Adelmann: „Wir würden dieses Auto nicht nur aus meiner Sicht gerne realisieren, sondern wenn Sie die Kunden und unsere Händler fragen, würden alle in Zukunft gerne einen Zweisitzer im Programm haben.“ In Europa gibt es aktuell keine anderen Zweisitzer, die als Pkw homologiert sind – Mini-Stromer wie der Citroën Ami und E-Kleinstwagen wie der Microlino gehören zur Klasse der Leichtfahrzeuge, bei denen niedrigere Sicherheits- und Technikstandards angesetzt werden.