Alfa Romeo

Alfa Romeo: Mexiko und Brasilien "sind entscheidend"

Die Weltmeisterschaft mag entschieden sein, aber noch sind nicht alle Positionen in der Konstrukteurswertung der Formel 1 2023 final bezogen. Und Alfa Romeo ist eines der Teams, das sich noch Chancen auf eine Verbesserung ausrechnet.

Chefingenieur Xevi Pujolar etwa meint: “Wir peilen immer noch P7 an, vor Williams.” Dazu fehlen Alfa Romeo aktuell aber mindestens zehn Punkte und es liegt seinerseits nur vier Zähler vor Haas. Selbst AlphaTauri hat nur zwei weitere Punkte Abstand.

Deshalb geht Pujolar von einem engen Showdown auf den hinteren Plätzen der Gesamtwertung aus und meint: “AlphaTauri ist inzwischen stark und Haas ist mit seinem Update ebenfalls stark. In den Rennen in Mexiko und Sao Paulo könnten sich die Dinge also rasch ändern. Diese Wochenenden sind wahrscheinlich entscheidend dafür, wie es sich weiter entwickelt, ob P7 für uns realistisch ist oder nicht.”

Was sich vorteilhaft für Alfa Romeo auswirken könnte: Das Team hat den modifizierten C43 jetzt besser im Griff, wenngleich Fragezeichen bleiben. Pujolar: “Manchmal bist du okay auf eine Runde, hast aber Probleme im Rennen. Das wechselt von Strecke zu Strecke mit unterschiedlichen Reifen und bei unterschiedlichen Bedingungen. Und es braucht nicht viel.”

In Katar etwa habe Alfa Romeo einen “schwierigen Sprint” gehabt und tags darauf einen “guten Grand Prix”, so der Chefingenieur des Teams. “In Austin war es wieder anders: Das Qualifying war gut, das Rennen nicht so sehr.”

Alfa Romeo muss seine Schwankungen abstellen

Aus diesem Grund ist Pujolar mit Alfa Romeo in Mexiko in erster Linie auf ein “komplett starkes Wochenende” aus und sagt: “Wir haben hier eine weitere Chance, weil wir beim vergangenen Rennen ein Update eingeführt haben. Das wollen wir in Mexiko weiter optimieren. Hoffentlich geht es in unsere Richtung.”

Doch “unsere Richtung”, das ist nicht notwendigerweise mehr das, was es zu Saisonbeginn gewesen ist, räumt Pujolar ein. “Da hätte ich gesagt, bei geringem Tempo und bei heißeren Temperaturen sind wir besser aufgestellt. Aber inzwischen ist alles so eng beisammen und unser Auto funktioniert eigentlich bei allen Bedingungen ziemlich gut.”

“Wirklich entscheidend ist eher, ob man frei fahren kann oder im Verkehr festhängt. Das ändert sehr vieles, wie sich die Runde entwickelt. Deshalb geht es für uns darum, alles zu maximieren, weil es überall sehr eng zugeht.”

Alfa Romeo kriegt die Reifen nicht zum Arbeiten

Und zuletzt habe Alfa Romeo speziell im Qualifying unglücklich agiert, sagt Valtteri Bottas. Hinzu kamen “Fragezeichen” bei der Reifennutzung. “In Austin fand ich im Samstagsqualifying mit Medium einfach keinen Grip und auch im Sprint war die Pace nicht da.”

Guanyu Zhou, Valtteri Bottas, Nico Hülkenberg, Kevin Magnussen

Alfa Romeo kämpft im Hinterfeld mit Haas, AlphaTauri und Williams

Foto: Motorsport Images

“Mit frischeren Reifen ging es immer, aber aus irgendwelchen Gründen haben die harten Reifen im Grand Prix im letzten Stint gar nicht funktioniert bei uns. Da sind wir zu viel gerutscht und hatten mit Überhitzen zu kämpfen, obwohl es die harte Mischung war. Es ist uns wohl nicht gelungen, die Abstimmung auf den Punkt zu treffen.”

In Mexiko bessere Chancen als zuletzt in den USA?

Doch das hatte laut Bottas einen einfachen Grund: Alfa Romeo wollte nichts riskieren bei der Fahrwerkshöhe, weil es “Bedenken” gehabt hatte bei der Bodenplatte, die später Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton zum Verhängnis wurde.

“Wir konnten das Auto [aufgrund dieser Bedenken] nicht tief genug fahren. Und wenn dein Auto auf einer solchen Strecke zu hoch eingestellt ist, dann verlierst du umso mehr. Das hat unser Set-up ziemlich eingeschränkt”, erklärt Bottas.

Dabei sollte der C43 auf dem Papier gut dastehen. “Die Daten sagen: Alles funktioniert so, wie es funktionieren soll. Aber bisher ist es uns nicht gelungen, das Beste herauszuholen aus dem Update.”

“Wir können die Leistung nur kriegen, indem wir so tief wie möglich fahren. Deshalb habe ich mehr Hoffnung für Mexiko”, meint Bottas. “Die Strecke ist ziemlich eben, außerdem wird das Auto aufgrund der Höhe nicht so sehr nach unten gedrückt.” Beides könnte Alfa Romeo in die Karten spielen.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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