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Mercedes-AMG PureSpeed im Härtetest

Mercedes-AMG Testfahrer sollte man sein. Aktuell sind sie für die letzten Checks mit den Prototypen des auf 250 Exemplaren limitierten Mercedes-AMG PureSpeed in Italien unterwegs. Ohne Windschutzscheibe, ohne Dach, dafür mit Helm und Heiligenschein.

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Mercedes verwendet den SLR-Aufkleber nur knapp alle 50 Jahre. Der Mercedes-Benz 300 SLR aus dem Jahre 1953 war im Gegensatz zum sechszylindrigen Flügeltürer 300 SL ein offener Zweisitzer – ohne Windschutzscheibe, ohne Dach. Einsteigen, Lederhaube und Brille an und hopp-de-Bäse!

Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss

Erst ein halbes Jahrhundert später gab es einen Nachfolger. 2006 durfte man den Mercedes-Benz SLR McLaren Stirling Moss bestaunen. Abermals wurde auf Frontscheibe und Deckel verzichtet. Und bei Regen? Für Notfälle bekam man von Mercedes-AMG eine Abdeckung für die Beifahrerseite und einen Schirm in die Hand gedrückt. Laut Mercedes-AMG waren alle Exemplare noch vor der Auslieferung verkauft.

Nur 250 Exemplare

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Dieses Kunststück dürfte Mercedes-AMG auch mit dem PureSpeed gelingen. Zwar taufte Mercedes seinen Neuen nicht SLR, doch wie die beiden obdachlosen Legenden wird der Mercedes-AMG PureSpeed ein super exklusiver Oben-ohne-Sportwagen.

Mercedes-AMG präsentierte den PureSpeed im Mai 2024 im Autofahrer-Land Nummer 1: Monaco. Nur 250 Exemplare des radikalen, komplett offenen, zweisitzigen Renners werden hergestellt. Basis für den PureSpeed bietet der aktuelle Mercedes-AMG SL.

Abschliessende Entwicklungsphase

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Die Zeit der Simulationen ist vorbei; das eigenwillige Karosseriekonzept muss im Realbetrieb in unterschiedlichen Fahrsituationen bewertet werden. Die Mercedes-AMG PureSpeed-Prototypen befinden sich aktuell auf praktischer Fahrerprobung. Projektpartner Pininfarina unterstützt Mercedes-AMG bei der Gesamtfahrzeugerprobung auf den öffentlichen Strassen.

3000 Kilometer in Nardò

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Die AMG-Testfahrer prügeln die Prototypen erst durch die Strassen im Norden Italiens, bevor sie auf der Hochgeschwindigkeits-Teststrecke im süditalienischen Nardò schnelle Kreise ziehen. Die Testdistanz von über 3’000 Kilometer nutzen die Ingenieure für letzte Qualitätstests, System-Checks und werden dabei wohl noch viele Insekten fressen. Auch wenn wohl kaum einer der 250 PureSpeed-Exemplare auf einer Rennstrecke zu sehen sein wird, werden sie unter hochdynamischen Fahrbedingungen auf der Teststrecke hart rangenommen.

HALO aus der Formel 1

Entgegen früheren Freiluft-Versionen des SLR, bekommt der neue Zweisitzer ein HALO-System spendiert. Dass das Fahrzeug damit ein bisschen an einen Flip-Flop erinnert, wird die Kaufinteressenten kaum stören. Dieses Element ist eine direkte Ableitung aus der Königsklasse des Motorsports, ist fest mit der Karosserie verbunden und schützt die Insassen bei Unfällen. Mercedes-AMG gibt für noch mehr Sicherheit ebenfalls zwei aerodynamisch designte Helme dazu.

Trotz Einsparen der Fensterfront und Dach wird der Preis wohl jenseits unserer Lohnklasse sein. Zwar sind offiziell noch keine Preise kommuniziert worden, doch Showeffekt wie Anschaffungspreis würden wir in beiden Fällen mal als “sehr hoch” beschreiben. Die Auslieferung des PureSpeed an die Kunden, die dann in Monaco im Schritttempo fahren oder das Fahrzeug direkt ins private Museum stellen, soll kurz bevorstehen.

Text: GAT

Bilder: Mercedes-AMG

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