Ford fährt mit E-Autos wie dem Explorer nach wie vor hohe Verluste ein.
Schnelle Umstellung auf E-Autos ist abgesagt
Ford-Chef Jim Farley sprach bei Bekanntgabe der Zahlen von „Wachstumsschmerzen“, die der eingeschlagene Weg der Elektrifizierung mit sich bringe. Das Ergebnis bei den Elektroautos wird Ford zufolge unter anderem von den hohen Entwicklungs- und Materialkosten sowie von Qualitätsproblemen und schlechten Marktbedingungen beeinflusst. Farley zufolge sei man inzwischen „demütig“ geworden und habe auch viel fürs traditionelle Verbrenner-Geschäft gelernt. Das mache das Unternehmen fitter und werde sich langfristig auszahlen.
Die hohen Elektroverluste bleiben nicht ohne Auswirkungen auf die Strategie. Ford-Manager Marin Gjaja hat bereits deutlich gemacht, dass der ursprüngliche Plan, ab 2030 in Europa nur noch Elektroautos zu verkaufen, keinen Bestand hat. Mit ihrer Kaufzurückhaltung hätten die Kunden ein klares Votum abgegeben. Offenbar seien die Pläne zur vollständigen Umstellung auf E-Autos zu ehrgeizig gewesen. Man werde sich daher den Realitäten anpassen.
Ford wird Portfolio an Hybriden ausbauen
Neben der schwächelnden Nachfrage und hohen Investitionskosten leidet das Geschäft bei Ford vor allem an enormen Ausgaben für Reparaturen, für die es nach wie vor Rückstellungen braucht. Laut finanzen.at hat Ford 2023 umgerechnet 4,4 Milliarden Euro aufgewendet, um Qualitätsmängel zu beheben. Die Auslieferung des beliebten Pick-ups F-150 musste zwischenzeitlich gestoppt werden, um spätere Rückrufe und damit noch höhere Kosten zu verhindern.
Die Elektrosparte dürfte bei Ford auch im Gesamtjahr stark defizitär bleiben. Das Unternehmen rechnet mit bis zu fünf Milliarden Euro Verlust.