Volkswagen beteiligt sich an Minen für Batterie-Rohstoffe
Namen und Standorte von Minen, an denen sich Volkswagen beteiligen könnte, nannte Schmall nicht. Der Wolfsburger Autobauer zieht derzeit ein Netz an Batteriefabriken hoch, um den mit der Zahl an Elektroautos steigenden Bedarf an Akkus zu decken.
Standorte in Europa
In Europa sollen bis zu sechs Speicherwerke hochgezogen werden. Drei Standorte stehen bereits fest: Salzgitter, Valencia und die kanadische Provinz Ontario. Dort will Volkswagen nach früheren Angaben eine Batterielieferkette aufbauen und plant Beteiligungen an Minengesellschaften. In Skelleftea in Schweden hat der Konzern außerdem die Produktion von Premiumzellen mit dem Batteriespezialisten Northvolt konzentriert.
Auch der US-Elektroautopionier Tesla ringt damit, dass Batterierohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel teurer werden und denkt laut Medienberichten über einen Einstieg ins Minengeschäft nach.
Kostenfrage
“Es ist eine Herausforderung, die Batteriekosten weiter zu senken”, sagte Schmall. “Mit der PowerCo nutzen wir alle Instrumente, vom Rohstoffeinkauf über neue Technologien bis zur Skalierung.” PowerCo konzentriere sich bei der Eigenfertigung von Akkuzellen auf Europa und Nordamerika. In China bezieht der Autobauer Zellen von örtlichen Lieferanten, die den Markt für Akkus beherrschen. “Weltweit werden sich Eigenfertigung und Zukauf etwa Halbe-Halbe aufteilen”, sagte Schmall.
Know-how
Beim Aufbau des Batteriegeschäfts müsse man nicht alles selber machen, betont Schmall. Man wolle aber die Kerntechnologien beherrschen, um unabhängig zu bleiben. “Die Industrialisierung von Technologien beherrschen wir als Volkswagen ganz gut. Wir steigen nicht ganz unten bei der Lernkurve ein, sondern kaufen uns Know-how zu, das gibt uns Geschwindigkeit.” In der Batteriechemie arbeitet Volkswagen etwa mit Gotion zusammen und ist an dem chinesischen Unternehmen beteiligt. Entwicklungsaufträge seien auch an den chinesischen Weltmarktführer CATL und SDI aus Südkorea vergeben worden. (APA, 17.3.2023)