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Mercedes V-Klasse im Test: Lohnt sich Luftfederung Airmatic?

mercedes v-klasse im test: lohnt sich luftfederung airmatic?

Das überarbeitet Raumwunder aus dem Hause Mercedes ist in der Modellversion 2023 als V-Klasse in drei verschiedenen Fahrzeuglängen erhältlich. Neben der kompakten Basisversion wird der beliebte Van auch in einer Lang- und einer Extra-Langversion angeboten. Unser Testmodell der Avantgarde Edition rollt auf schicken 19 Zoll Alufelgen durch die Lande und präsentiert sich in der hochwertigsten Ausstattungslinie fast voll ausgestattet. Wir haben dem Raumwunder auf den Zahn gefühlt und verraten euch in unserem großen Praxistest die wichtigsten Neuerungen, z.B. ob sich die Luftfederung Airmatic lohnt.

Sesam öffne dich – auf Knopfdruck versteht sich

Schon beim ersten Kennenlernen gefallen uns die elektrische Schiebetüren richtig gut und punkten während des gesamten Testverlaufs mit einwandfreier Funktion und leichter Bedienbarkeit. Gerade in Verbindung mit der gewählten Shuttle-Konfiguration begeistert der leichte Zustieg zum Fond, wo vier gemütliche Einzelsitze auf Mitfahrer warten. Wenngleich für die elektrischen Schiebetüren ein Aufpreis von rund 3000 Euro fällig wird, lohnt sich diese Investition unserer Meinung nach absolut. Entscheidet man sich dafür, öffnet sich nämlich auch die große und schwere Heckklappe mit elektrischer Unterstützung.

So lässt sich reisen – viel Platz und noch mehr Komfort

Das Komfortniveau im Fond fällt, wie bei einem Kaufpreis von rund 101.000 Euro zu erwarten, überdurchschnittlich hoch aus. Neben massig Kopf- und Beinfreiheit punkten auch die sehr bequemen und auch auf langen Strecken gemütlichen Einzelsitze. Isofix Befestigungspunkte sind zwar serienmäßig mit an Bord, für Sitzheizung und -belüftung wird allerdings ein Aufpreis fällig. Auf Wunsch lassen sich die Sitze verschieben, woraus sich noch mehr Beinfreiheit für Mitfahrer ergibt. Natürlich lassen sich auch die Armlehnen in Höhe und Neigung verstellen. 

In der Luxus-Shuttle-Konfiguration kann die neue Mercedes-Benz V-Klasse sogar mit einem vollelektrischen Liegesitz ausgestattet werden. Abgerundet wird das stimmige aber nicht gerade kostengünstige Gesamtpaket mit tollem Sound aus dem Hause Burmester, schickem Holzdekor in Nadelstreifenoptik und einer effektiven Belüftung auf den hinteren Plätzen.

Dank vier Ausströmpunkten verrichtet die Klimaautomatik auch im Fond einen guten Dienst und lässt sich auch von der zweiten Sitzreihe aus einstellen. Als praktisch erweisen sich auch das Ambient-Light im Fußraum und die Getränkehalter. Auf USB-Ports müssen Mitfahrer im hinteren Abteil aber leider verzichten. 

Variable Bestuhlung und großer Kofferraum – flexibel durch den Alltag

Der Ausbau der Sitze ist einfach, erfordert aber gerade alleine etwas Übung. Deutlich leichter geht die Montage mit einer helfenden Hand vonstatten. In unserem ausführlichen Videotest zeigen wir dir den Ein- und Ausbau Schritt für Schritt.

Der Kofferraum fällt klassentypisch sehr geräumig aus und bietet selbst bei ganz zurückgefahrenen Rücksitzen mehr als genug Platz für Zuladung. Für einen leichteren Zugriff lässt sich die Heckscheibe übrigens separat aufklappen, ohne dass die ganze Heckklappe geöffnet werden muss. Wie bereits erwähnt, wird für die elektronische Ausführung ein Aufpreis fällig, der sich aber wegen des hohen Eigengewichtes der großen Heckklappe im Alltag schnell bezahlt macht.

Außen bleibt alles beim Alten 

Optisch unterscheidet sich das 2023er Modell der Mercedes V-Klasse nur in kleinen Details vom Vorgänger. Die vielen Chrom-Applikationen und Zierleisten der Avantgarde-Edition sind Geschmackssache, verleihen dem Van aber auf jeden Fall einen sehr edlen und hochwertigen Look. Auf die von anderen Mercedes Modellen bekannten Multibeam-Scheinwerfer müssen Kunden leider verzichten. Zum Einsatz kommen stattdessen moderne LED-Scheinwerfer, die im Alltagseinsatz mit guter Ausleuchtung überzeugen. Wenn du mehr zur Funktion der Frontscheinwerfer erfahren möchtest, verraten wir dir in diesem Video alle wichtigen Details. 

Das Cockpit im Detail

Das Komfortniveau auf den Vordersitzen fällt für diese Fahrzeugkategorie überdurchschnittlich aus und punktet mit einem sehr hochwertig wirkenden Innenraumambiente. Die beheizten Sitze bieten auch auf langen Strecken gehobenen Sitzkomfort. Schade nur, dass die Bestuhlung nicht mit einer Sitzbelüftung oder Massagefunktion konfiguriert werden kann. Die vielen Ablagen erweisen sich im Alltag als sehr praktisch und auch die serienmäßigen Cupholder überzeugen mit guter Funktionalität. 

Während das aus anderen Modellen bekannte MBUX-Infotainmentsystem auch in der V-Klasse einen guten Dienst verrichtet und mit einfacher Bedienbarkeit und übersichtlichem Aufbau punktet, muss auf induktives Laden des Smartphones bedauerlicherweise verzichtet werden. Dieses Feature ist auch gegen Aufpreis nicht verfügbar. Dafür überzeugt die Klimaautomatik mit ihren unterschiedlichen Klimazonen und voll einstellbaren Lüftungsdüsen umso mehr und ist den Aufpreis von rund 1.000 Euro definitiv wert. 

Eine technische Neuerung stellt der digitale Innenspiegel dar, der den Blick nach hinten mithilfe eines Kamerabildes darstellt. Das funktioniert auf der Autobahn auch richtig gut, lediglich beim Einparken wirkt die veränderte Perspektive gewöhnungsbedürftig. Bildausschnitt und Helligkeit lassen sich anpassen. Auf Wunsch kann die Kamerafunktion aber auch jederzeit deaktiviert werden und das Display als klassischer Rückspiegel genutzt werden. Praktisch: Auch bei deaktivierter Kamera funktioniert die automatische Abblendfunktion.

Wie auf Wolken: Die Airmatic-Luftfederung

Die neue Mercedes-Benz V-Klasse zählt zu den wenigen Kandidaten dieser Fahrzeugklasse, der mit einem Airmatic Luftfahrwerk mit adaptiver Niveauregulierung angeboten wird. Je nach Straßenbelag kann die Bodenfreiheit angepasst werden, sodass auch tiefe Spurrillen oder Waldwege nicht zum Problem werden. Im Lift-Modus liegt der Van so ganze 35 mm höher, als im sparsamen Aero-Modus.

Auf Asphalt überzeugt das Fahrwerk mit sehr guten Dämpfungseigenschaften, an die eine normale Federung nicht heran langt. Bei unserem Testfahrzeug stellte sich teilweise ein gleitendes Fahrgefühl ein, fast so, als würde man über die Straße schweben. Leider ist die Airmatic Luftfederung aber nicht in der Lage, den hohen Luftwiderstand bei schnellen Fahrten auf der Autobahn zu kompensieren. Das mündet in leichten Vibrationen, die ab etwa 130 km/h auftreten. Mehr Details zeigen wir im Video:

 

Unser Testmodell ist mit dem stärksten Diesel mit 237 PS ausgestattet, der aus einem Hubraum von 2.0 Litern ein kräftiges Drehmoment von rund 507 Nm generiert. Damit beschleunigt der Van trotz seinem hohen Gewicht von mindestens 2.100 Kilogramm in flotten 8,0 Sekunden auf 100 km/h.  Trotz dieser guten Fahrleistungen genehmigt sich die V-Klasse im Testbetrieb nur knapp 10 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer.

Technische Daten der in der Übersicht

Nachfolgend die wichtigsten technischen Angaben zur neuen Mercedes-Benz V-Klasse übersichtlich zusammengefasst.

Länge in mm 5370
Breite in mm 1928
Höhe in mm 1880
Leergewicht in KG 2177
Hubraum in cm³ 1950
Leistung in PS 239
Drehmoment in Nm 500
Getriebe (Automatik) 9G-TRONIC
Antriebsart Hinterrad
Beschleunigung 0 – 100 km/h 7.9
Höchstgeschwindigkeit 220
Kraftstoffverbrauch in Liter pro 100 km (kombiniert) 5,9 – 6,1

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