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2000 Ladeparks weltweit: Mercedes baut eigenes Ladenetzwerk

2000 ladeparks weltweit: mercedes baut eigenes ladenetzwerk

So sollen die Mercedes-Benz-Ladeparks künftig aussehen.

Mercedes-Benz eifert Tesla nach und will ein eigenes Ladenetzwerk für Elektroautos aufbauen. Das teilte der Autohersteller auf der Digitalmesse CES in Las Vegas mit. 10.000 Ladesäulen, verteilt auf 2000 Ladeparks, sollen bis Ende des Jahrzehnts auf der ganzen Welt gebaut werden. In Nordamerika will der Konzern bis zum Jahr 2027 400 Ladeparks mit 2500 Ladesäulen errichten, der Bau soll noch im laufenden Jahr beginnen.

2000 ladeparks weltweit: mercedes baut eigenes ladenetzwerk

Der Mercedes-Ladepark von oben

Der Autohersteller investiere in das globale Ladenetzwerk einen „niedrigen einstelligen Milliardenbetrag“, sagte Mercedes-Chef Ola Källenius in einer digitalen Pressekonferenz. Der Betrag von 2 Milliarden Euro, den ein Journalist vorrechnete, sei „nicht weit weg“.

In das Netz in Nordamerika soll eine Milliarde Euro fließen. Die Hälfte davon stammt laut Källenius von Mercedes, die andere Hälfte von MN8, einem US-Energieunternehmen, mit dem Mercedes ein Gemeinschaftsunternehmen gründet. Der dritte Partner ist der Ladesäulenbetreiber Chargepoint aus Kalifornien. Auch in Europa und China sei man mit möglichen Partnern in Kontakt, sagte Källenius.

Die Manager zeigten sich optimistisch, dass sich die Investition rechnet. Ein MN8-Vertreter nannte als Zeitraum fünf bis sieben Jahre, konservativ gerechnet. Man sei nicht auf Subventionen angewiesen, sagte Källenius. Das Gleiche gelte für Europa.

Viel weniger als Tesla

Die neuen Ladesäulen ergänzen das bisherige Netz. Mercedes ist wie viele weitere Hersteller am Gemeinschaftsunternehmen Ionity beteiligt. Das hat nach seiner Internetseite aktuell gut 2000 Ladesäulen an 450 Standorten in Europa, bis 2025 sollen es mehr als 1000 Standorte sein. Mercedes-Fahrer haben laut Konzern über ein Internetportal heute Zugang zu etwa einer Million Ladepunkten auf der Welt, knapp die Hälfte davon in Europa.

Zum Vergleich: Tesla betreibt nach eigenen Angaben mit mehr als 40.000 „Superchargern“ das größte Netz von Schnellladesäulen. Das verteilt sich nach Berichten auf etwa 4000 Standorte. Im Jahr kamen zu­letzt etwa 10.000 Säulen dazu.

Ionity-Standorte seien vor allem an den wichtigsten Verkehrsadern zu finden, die neuen Ladeparks sollten eher in Ballungszentren gebaut werden, sagte ein Mercedes-Sprecher. Typische Standorte könnten in der Nähe von Einkaufszentren sein. Auch Autohäuser kommen in Betracht. In jedem Fall sollen gastronomische Einrichtungen und Toiletten in der Nähe sein.

Mercedes will die Stationen, sofern möglich, überdachen und mit Überwachungskameras ausstatten, sagte Mercedes-Technikvorstand Markus Schäfer. Ladestationen seien bisher manchmal an unsicheren Standorten. Die La­desäulen sollen Kunden anderer Marken offenstehen. Die Möglichkeit, Säulen zu reservieren, hätten aber nur Mercedes-Fahrer, sagte Schäfer. Die Leistung soll zunächst 350 Kilowatt betragen, könne aber angehoben werden, sobald die Autos dazu in der Lage seien. Die Abrechnung soll automatisch erfolgen.

Deutsche Premiummarken setzen immer stärker auf eigene Ladenetzwerke. Audi erprobt Standorte mit Concierge-Service, Porsche testet einen ähnlichen Ansatz. Mit dem eigenen Netzwerk werde die Elektromobilität noch bequemer, sagte Källenius. Es gehe darum, noch mehr Leute auf die andere Seite zu holen.

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