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Mittwoch Special: Nürburgring-Rekord – Tesla, Porsche oder Rimac? Nope: es ist XIAOMI SU7 Ultra. Und den gibts nun sogar mit Straßenzulassung.

Himmel hilf. Wo soll das mit den Chinesen enden? Wer erinnert sich nicht an die Elektroauto-Gefechte zwischen Tesla und Porsche. Das Duell der beiden Giganten fand ein jähes Ende, als der Rimac Nevera die Rundenzeiten-Diskussion der beiden Kontrahenten ein für alle Mal für Produktionsfahrzeuge beendete. Der Nevera schaffte eine Zeit von 7:05,298 Minuten für den 20,832 Kilometer langen Rundkurs durch die Grüne Hölle.

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XIAOMI SU7 Ultra: Kampfansage an die westliche Sport-Prominenz von Rimac, Tesla und Porsche. Auf dem Nürburgring düpiert der Newcomer die internationale Stromer-Elite.

XIAOMI ist eigentlich ein Hersteller für Unterhaltungselektronik und Smartphones

Als das chinesische Unternehmen verkündete, dass man in die Elektroautoproduktion einsteigen wolle, haben die klassischen OEMs und auch viele Elektroauto-Hersteller erst einmal abgewunken. Man marschiert nicht so einfach in diesen Markt hinein. Das erinnert an die Aussage eines US-Manageres vom damaligen Handheld-Produzenten PALM, als Apple sein erstes iPhone präsentierte. Auch hier war die Aussage, dass ein Computerhersteller nicht so einfach in diesen Markt einmarschieren würde. Beide Male irrten sich die Brancheninsider. Als XIAOMI seinen Erstling, den SU7 präsentierte, wunderten sich viele Wettbewerber. Schließlich sah der SU7 von der Silhouette einer deutschen Performance-Elektrolimousine täuschend ähnlich.

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Von 0 auf 100 km/h in nur 1,97 Sekunden, 200 km/h nach 5,96 Sekunden. Top-Speed größer als 350 km/h.

Typisch China …

… war deshalb die initiale Reaktion vieler selbsternannter Spezialisten und Zweifler. Doch es kam anders. Zwar hatte auch XIAOMI anfänglich kleinere Probleme mit dem Fahrwerk und den Bremsen, aber der SU7 in der Performance-Version (4WD Max), also mit Allrad und dicker NMC101-kWh-Batterie von CATL zeigt schon bald, was in ihm steckte. Der Spurt von 0 auf 100 km/h dauerte nur 2,8 Sekunden, was bei 664 PS, 838 Nm und einem Gewicht von 2.205 kg eine echte Ansage ist. Trotzdem ist der Stromer damit noch weit von den Topmodellen des Taycan bzw. Model S entfernt gewesen. Für eine Nürburgring-Rekordzeit würde das nicht ausreichen.

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Der SU7 hat durchaus Designelemente aus Zuffenhausen übernommen. Bei der Technologie jedoch ist man eigene Wege gegangen …

Auftritt XIOMI SU7 Ultra

Im Juli diesen Jahres nun, stellte man den Prototypen SU7 Ultra vor (–>Beitrag). Der wurde sozusagen mit Chinageschwindigkeit als echter Herausforderer für Porsche, Tesla und Co geschaffen. Drei Elektromotoren (zwei „V8 E-Maschinen“ mit je bis zu 27.200 U/min und eine „V6 E-Maschine“) kitzeln aus dem Prototypen satte 1.548 PS. Mehr als der Bugatti Chiron übrigens, der hat nur 1.497 PS. Witzigerweise verwendet man CATL-Qhilin-2.0-Batterien – die basieren auf LFP-Technologie. Trotzdem sollte man die nicht unterschätzten, denn sie liefern eine C-Rate von 5,2 was dafür sorgt, dass der Stromer innerhalb von 12 Minuten wieder aufgeladen werden kann. Die Spitzenentladeleistung liegt beim Batteriepack bei 1.330 kW. Das dürfte Weltrekord sein und auf Rundenrekorde einen äußerst günstigen Einfluss haben.

Power is nothing without control …

Das gilt besonders für Stromer. Die 1.900 kg Gewicht des Prototypen werden durch Rennbremsen gezähmt, die mehr als 800°C aushalten können. Mit Rekuperationsunterstützung der Elektromotoren (bis zu 0,6 g) kann das Auto mit bis zu 2,36 g (!) verzögern. Mit anderen Worten: der Sportler und Prototyp steht nach nur 25 Metern aus 100 km/h. Die Beschleunigung von 0 auf 100 wird in weniger als 2 Sekunden erledigt, die 200 km/h nach 5,97 Sekunden erreicht und 300 km/h nach 15 Sekunden.

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Die schnellsten Stromer auf dem Nürburgring. Der Xiaomi SU7 Ultra schafft auf Anhieb eine Zeit unter 7 Minuten.

Rekord gebrochen?

Und ob. Im Juli wollte man diverse Rekorde auf dem Nürburgring einstellen. Das scheint tatsächlich bereits bei den ersten mitgefilmten inoffiziellen Rekordrunden in weiten Teilen gelungen zu sein. Unter den Stromern, die bereits in Serienfertigung sind, ist der Rimac Nevera wie oben erwähnt der schnellste Sportwagen gewesen. Schneller waren nur straßenzugelassene Rennwagen wie der Nio EP9, der eine Rundenzeit von 6:45,75 Min. vorlegte. Noch schneller war der echte Elektrorennwagen von VW, der ID.R mit 6:05,34 Minuten.

Und der XIAOMI?

Als Prototyp fährt er außer Konkurrenz mit und ist mit den Serienfahrzeugen von Tesla, Porsche und Rimac daher nicht vergleichbar. Aber: mit 6:46,874 Minuten hat der XIAOMI für die Klasse der „viertürigen“ Sportlimousinen eindeutig eine offiziell anerkannte Marke vorgelegt. Und das, obwohl an einigen Stellen die Fahrbahn noch feucht war. Zudem ist bei 4:15 Minuten ein kurzer Power-Loss zu sehen, was den Piloten durchaus um die 3 Sekunden gekostet hat. Auf der langen Geraden am Ende der Nordschleife jubelte der Rennfahrer den SU7 Ultra dann fast bis auf 320 km/h. Beeindruckend, denn da wäre vermutlich mehr drin gewesen.

Ist gealtert wie ein guter Wein.#Volkswagen pic.twitter.com/DyA7fjgkyp

— ⚡Cry₿tewa (@cryptewa) October 28, 2024

e-engine meint: Chinageschwindigkeit wörtlich genommen. Der Smartphone-Hersteller XIAOMI hat die gesamte Weltelite eigentlich düpiert. Angefangen von Porsche, über Tesla bis hin zu Rimac. Wer chinesische Start-ups jetzt noch unterschätzt, hat den Schuss nicht gehört. VW dürfte die Arroganz der letzten Jahre damit und mit den jüngsten Nachrichten zu Werksschliessungen komplett vergangen sein. Und es ist auch nachvollziehbar, warum der FORD CEO seinen SU7 nicht mehr hergeben möchte. Die Runde ist im nachfolgenden Youtube-Beitrag nahtlos nachzuvollziehen und beeindruckt. Was auffällt ist das quietschen der Bremsen an einigen Stellen …

Straßenversion schon vorgestellt

Und nun kommt’s: der Ultra wurde in einer straßenzugelassenen Version gerade in China vorgestellt (Youtube-Vorstellung durch den Kanal Telescope!). Die Eckwerte? Gleiche Leistung, gleiche Batterie, Keramikbremsen und Aerodynamik-Paket. Ein bißchen schwerer zugegeben (2,2 bis 2,3 Tonnen), aber wahrscheinlich trotzdem ein echter Konkurrent für die Porsches und Teslas dieser Welt. Der Preis ist noch nicht offiziell, aber umgerechnet wird man die 80.000-Euro-Marke erst mal nicht überschreiten. Für ein 1.500-PS-Auto ein Schnäppchen.

Fotos: Nürburgring (Youtube Stills), XIAOMI, Porsche

Nürburgring | Xiaomi SU7 Ultra Prototype | 06:46:874 official laptime | Nordschleife

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