28.10.2024 14:22 Uhr | Lesezeit: 2 min
Die Neuheiten im Wohnzimmer-Porsche verstecken sich im Innenraum oder unterm Blech. © Foto: Porsche
von SP-X
Seit 2009 hat Porsche mit dem viertürigen Panamera eine luxuriöse Limousine im Angebot und bringt damit eine gehörige Portion Sportlichkeit in das deutsche Quartett der Nobelkarossen. Vor allem zahlungskräftige Kunden in China und den USA lieben ihren viertürigen Porsche mit den dicken Verbrennern unter der Haube oder der dem Klassiker 911 nachempfundenen Motorhaube.
Vor allem in den beiden Hybrid-Modellen zeigt sich der Stuttgarter Fortschritt, mit denen der Panamera gegen die Endzeitstimmung ankämpfen soll. So bietet er seinen Fans, die sich bislang nicht für den rein elektrischen Taycan erwärmen konnten, einen neuen Plug-In-Hybrid, dessen im Getriebegehäuse versteckter E-Motor jetzt gut 90 Kilometer weit ohne Aktivierung des Vier-Liter-V8-Verbrenners stromern kann. Die 70 Prozent mehr an sauberer Reichweite sind der größeren Batterie von 25,9 kWh geschuldet, die zudem an einer 11-kW-Wallbox andocken kann und so in gut zwei Stunden wieder voll unter Strom steht. Bisher musste der aktuelle V6-Verbrenner nach etwa 53 Kilometern wieder zugeschaltet werden, für mehr reichte der 17,9 kWh-Akku nicht.
Die neue Kombination aus V8-Motor und E-Motor mit 140 kW/190 PS setzt neue Bestmarken: Zusammen kommen die Triebwerke auf 575 kW/782 PS, astronomische 1.000 Newtonmetern an Durchzugskraft und lassen den Allradler in 3,2 Sekunden auf 100 km/h spurten. Nur der Ordnung halber: Möglich sind 325 km/h, was allerdings selbst die jetzt größere Batterie in ähnlichem Tempo leersaugen dürfte. Porsche bleibt halt Porsche.
Elektronische Feinabstimmung des Fahrwerks
An jedem Rad wird die elektronische Feinabstimmung des Fahrwerks bei Bedarf aktiv. Bei eher flotterer Gangart kontrolliert sie die Bewegungen der Karosserie, bügelt Seitenneigung ebenso weg wie zu heftiges Aufbäumen beim Sprint oder Eintauchen beim Verzögern oder gar Bremsen. Je nach Gasfuß passt sich zudem die Bodenfreiheit des Panamera automatisch an, was bis zu drei Zentimeter im Fahrbetrieb bedeuten kann. Für Liebhaber des gepflegten Komforts hebt sich die Karosse beim Einsteigen um mehr als fünf Zentimeter. Hilfreich für alle mit Rücksicht auf Rücken. Schließlich ist der Porsche spürbar flacher als andere Nobellimousinen.
Umlernen müssen künftige Eigner oder auch deren Chauffeure. Der klobige Wahl-Knauf auf der Mittelkonsole hat ausgedient. Die Doppelkupplungsautomatik wird jetzt in Fingerreichweite hinterm Lenkrad bedient. Das moderne 12,6-Display ist leicht angekurvt, wie üblich steht der digitale Drehzahlmesser im Zentrum, verrät das Tempo per Ziffer in seiner Mitte. Für Informationen rund ums Navi und mehr sorgt das vertraute mittlere 10.7-Zoll-Display. Ein weiterer Bildschirm kann für die Beifahrerseite bestellt werden. Der Co-Pilot hat dann wie schon beim neuen Cayenne seine eigenen Kommandozentrale, kann ein Ziel aussuchen, im Netz surfen, vielleicht aber auch nur einen Film gucken. Eine spezielle Folie versperrt dem Fahrer dabei den Blick.
Porsche Panamera: Äußeren Veränderungen
Nach der Tour im Panamera ein Blick auf die äußeren Veränderungen. Als neu outet er sich nur durch einen leicht umgestalteten zentralen Lufteinlass vorn und einen zusätzlichen Schlitz oberhalb des Kennzeichens. Die Kotflügel sind etwas weiter aufgestellt als bisher. Am Heck dominiert das durchgehende Leuchtenband. In Summe fallen die optischen Retuschen zurückhaltend aus, wohl auch um derzeitige Besitzer nicht zu verschrecken.
Die Produktion der letzten Generation läuft in Leipzig schon seit einigen Wochen. Nicht mehr dabei ist der fünftürige Sport Turismo. Diese „Kombi“-Variante flog aus dem Programm. In Deutschland starten die neuen Modelle demnächst. Es scheint sicher, dass es zumindest für Europa in einigen Jahren keinen neuen Panamera mehr geben wird. Für die leistungshungrigen Kunden zum Beispiel in China, den USA oder den Golfstaaten wird er aber sicher mit Verbrennungsmotoren weitergebaut.